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Der neue Geist von Pao

Der neue Geist von Pao

Titel: Der neue Geist von Pao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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werde. Ich werde einen ganzen Planeten befruchten. Nie wird jemand mit einer solchen Fruchtbarkeit konkurrieren können! In fünfzig Jahren wird Pao keinen anderen Namen als den Palafoxs mehr kennen, man wird mein Gesicht in jedem Gesicht sehen. Ich werde die Welt sein!«
    Die schwarzen Augen glühten wie Opale, pulsierten mit Feuer. Palafoxs Wahnsinn übertrug sich auf Beran. Die Halle war unwirklich, heiße Gase wirbelten vor seinen Augen. Der Dominie verlor seine menschliche Form und wechselte seine Erscheinung in rascher Folge: ein aufrechtstehender Aal, ein Phallus, ein versengter Phal mit Astlöchern als Augen, ein schwarzes Nichts.
    »Ein Dämon!« keuchte Beran. »Der Teufel persönlich!« Er stürzte sich auf Palafox und warf ihn zu Boden.
    »Das ist dein Ende, du – du Schmeißfliege!« Palafox
    streckte den Arm aus und deutete mit dem Finger.
    Der Finger blieb ausgestreckt. Kein Blitz zuckte hervor. Palafoxs Gesicht verzog sich vor Wut. Er betastete seinen Arm, betrachtete den Finger. Wieder ruhig blickte er auf und befahl seinen Söhnen: »Tötet diesen Mann! Tötet ihn sofort! Er darf nicht länger die Luft meines Planeten atmen.«
    Tödliche Stille folgte seinen Worten. Niemand rührte sich. Palafox starrte ungläubig um sich. Überall in der ganzen Halle waren die Gesichter abgewandt. Alle vermieden es, ihn und Beran anzusehen.
    Endlich fand Beran seine Stimme. »Aber das ist ja reiner Irrsinn!« Er wandte sich an die Kognitanten. Palafox hatte auf Breaknessisch gesprochen, Beran benutzte Pastiche.
    »Ihr Kognitanten! Wählt die Welt, in der ihr leben wollt! Soll es das Pao sein, wie ihr es jetzt kennt, oder eine Welt, wie dieser Emeritus sie sich vorstellt?«
    Die Bezeichnung Emeritus reizte Palafox zur Weißglut. »Tötet diesen Mann!« bellte er auf Breaknessisch, der Sprache isolierter Intelligenz.
    Und in Pastiche, der Sprache der Dolmetscher, wie sie von jenen benutzt wird, denen das Wohl und Wehe der Menschen am Herzen liegt, rief Beran: »Nein! Tötet diesen senilen Größenwahnsinnigen!«
    Palafox winkte heftig den vier Breaknessern zu, die Berans einoperierte Energieleitung lahmgelegt hatten. Seine Stimme klang tief und eindringlich. »Ich, Palafox, der Große Vater, befehle euch, tötet diesen Mann!«
    Die vier kamen näher.
    Die Kognitanten standen reglos wie Statuen. Dann bewegten sie sich alle gleichzeitig. Aus zwanzig Teilen der Halle schossen Blitze herbei. Aus zwanzig Richtungen getroffen starb Lord Palafox von Breakness.
    Beran fiel in einen Sessel. Er konnte einfach nicht mehr stehen. Erst nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, stolperte er auf die Füße. »Ich – ich bin jetzt nicht in der Lage, zu euch zu reden – nur, daß ich mein Bestes tun werde, die Art von Welt zu bauen, in der sowohl die Kognitanten als auch die Paonesen ein zufriedenes Leben führen können.«
    Finisterle, der in seiner Nähe stand, sagte ernst: »Ich fürchte nur, daß dein Entschluß, lobenswert wie er ist, nicht allein von dir abhängt.«
    Beran folgte seinem Blick durch die hohen Fenster. Am Himmel barsten glühende, farbenprächtige Kugeln wie von einem grandiosen Feuerwerk.
    »Die Myrmidonen«, murmelte Finisterle. »Sie kommen, um sich zu rächen. Flieh, solange es noch Zeit ist. Sie kennen kein Pardon.«
    »Nein«, weigerte sich Beran. »Ich werde vor niemandem fliehen. Ich werde hier mit der Würde meines Amtes und meiner Person warten. Und wenn sie mich töten, war es so bestimmt.«
     
    Eine Stunde verging, die Minuten tickten unsagbar langsam dahin, eine nach der anderen. Die Schlachtschiffe senkten sich herab, hielten ein paar Meter über dem Boden schwebend an. Das Flaggschiff landete auf dem Palastdach.
    Beran saß ruhig in der großen Halle auf dem schwarzen Thron. Müdigkeit zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Die Kognitanten standen in Gruppen herum und beobachteten Beran aus den Augenwinkeln.
    Aus der Ferne erklang aus vielen Kehlen ein immer lauter werdender Siegesmarsch und das Stampfen von Stiefeln.
    Der Gesang schwoll an, die Flügel der Tür schwangen heftig auf. Esteban Carbone, der Generalfeldmarschall, marschierte herein, gefolgt von einem Dutzend Feldmarschällen und Reihen von Stabsoffizieren.
    Esteban Carbone trat mit kräftigen Schritten näher und blieb vor dem Thron stehen.
    »Beran«, sagte er mit lauter Stimme. »Du hast uns unverzeihlichen Schaden zugefügt. Du hast dich als falscher Panarch entpuppt, als unfähig, über Pao zu regieren. Deshalb kamen wir

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