Der Orden des Blutes (German Edition)
Ordensbrüder und Schwestern verteilt auf dem Boden.
Er musste schwer schlucken, als er die toten Gestalten von Vaudril und die verstümmelten Überreste seines Meisters Baeltar sah. Seine Hände waren auf seinem Rücken zusammen gebunden und seine Handgelenke schmerzten bereits, er musste also schon einige Zeit gefesselt sein.
"Wer seid ihr und was wollt ihr von mir?" kam es leise aus Aleran hervor. "Was hatte es mit diesem Treffen auf sich und wie viele Ordensbrüder waren daran beteiligt. Sprich schnell und die Wahrheit wenn, du am Leben bleiben willst", dabei baute sich Crain bedrohlich vor dem jungen Mann auf. "Es war eine Ratssitzung des Ordens, die erste seit Jahren", Aleran schluckte kurz und fasste all seinen Mut zusammen. "Es waren 30 Männer und Frauen anwesend. Wie es aussieht habt ihr den Orden hier, in den Landen Mor Gartais, ausgelöscht."
Crain starrte ihn kurz aus seinen durchdringenden Augen an. "Was verschweigst du mir Junge, worum ging es bei dem Treffen?" Aleran versuchte, die Furcht aus seiner Stimme zu verbannen, als er antwortete " Es war das alljährliche Treffen des Ordens. Es war nichts besonderes." Crain schwieg kurz bevor er Woran ansah. "Schlag ihm die Hand ab, ich glaube, er lügt."
Woran packte ihn, während zwei der anderen Alerans Fesseln lösten und ihn mit roher Gewalt am Tisch fixierten. Woran trat einen Schritt zurück und griff nach seinem Schwert. Aleran trat der Schweiß auf die Stirn. "Es war ein besonderes Treffen", verlieh ihm auf einmal die Angst seine Stimme. "Worum ging es?" Crain bückte sich vor ihm nieder und schaute ihm in die furchterfüllten Augen. "Einer der Ritter hat angeblich einige Erben von Tyros Blut gefunden und wollte, dass der Orden sie sucht. Damit wir sie vor Männern wie euch beschützen können." Crains Interesse war geweckt.
Das wird ein noch besserer Tag als ich dachte
ging ihm durch den Kopf. "Wo halten sich diese Erben auf?" "Das weiß ich nicht. Der Rat hat den Antrag abgelehnt und Vorden", Aleran schluckte Schuld bewusst als er den Namen verriet "ist danach allein aufgebrochen um sie zu suchen."
Was für Narren
, durchfuhr es Crain,
da gab es die große Möglichkeit, einen Erben Tyros zu finden und sie lehnten es wegen des Risikos ab
. Der Orden war heute zu Recht ausgelöscht worden.
"In welche Richtung ist dieser Vorden aufgebrochen?" "Das weiß ich nicht. Er ist noch vor Ende der Ratsversammlung verschwunden." Crain nickte, diesmal glaubte er dem jungen Ritter. Seine Entscheidung stand fest. Er würde mit seinen verbleibenden Männern diesen Vorden verfolgen und aus ihm herausbekommen, wo sich diese Erben von Tyros aufhalten sollten. "Danke dir. Woran schlag ihm die Hand für seine Lüge ab und wirf ihn den Schattenhunden zum Fraß vor." Alerans erstickten Aufschrei nahm Crain gar nicht mehr bewusst wahr, als er sich zum Hof aufmachte.
Jetzt hatten sie sich erst mal einige Stunden der Ruhe verdient
, dachte er.
Morgen früh machen wir uns auf die Jagd nach diesem Vorden und dann bin ich derjenige, der Mor Gartai einen Erben des Tyros präsentiert
. Trotz der schmerzenden Wunde, die Baeltar ihm verpasst hatte, freute sich Crain auf die Jagd, die morgen beginnen würde.
Kapitel 3 - Serane
Langsam und behutsam schnitt Martos die letzten Dornen der Rosen zurecht, bevor er sich gemütlich erhob. Sein Blick glitt über den liebevoll gepflegten Rosengarten, der im Morgenlicht regelrecht glänzte. Mit sich selbst zufrieden begab er sich zu dem kleinen See im Zentrum des Innenhofs des Klosters. Er kniete sich an den Rand des kleinen Sees, tauchte seine Hand ins feuchte Nass, und konzentrierte sich auf seine magische Gabe. Das Wasser erwärmte sich schnell und hatte nach kurzer Zeit die richtige Temperatur die die Rosen benötigten um hier zu gedeihen.
Manchmal frage ich mich welche Rolle meine magische Begabung bei der Aufnahme in die Bruderschaft gespielt hat
.
Letztlich ist es auch egal
, dachte Martos lächelnd,
ich habe es aus dem Elend der Flussviertel geschafft und führe ein gutes Leben inmitten Seranes. Vor einigen Jahren hätte ich jedem ins Gesicht gelacht, der mir das vorhergesagt hätte.
Das kurze Schmunzeln verging ihm schnell, als er an die große Stadt Serane dachte. Einst war sie eine der wichtigsten Städte Vestassars gewesen, gelegen in einem fruchtbaren Tal direkt am größten Fluss des Reiches, dem Ketor. Nach dem Ende Vestassars riss der Handelssenat die Macht in der Stadt an sich. Wo einst die Männer und
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