Der Orden des Blutes (German Edition)
Vor über Eintausend Jahren opferten sich die Neun, unsere Götter, um ihren dunklen Bruder, den unaussprechlichen Gott aufzuhalten. Der Moment ihres Todes änderte das Leben all jener, die diese Schlacht überlebten. In ihnen lebte die Essenz der gestorbenen Götter weiter und sie entwickelten erstaunliche Fähigkeiten.
Dies war die Geburt der 10 Blutlinien, denn nicht nur die Kraft der Neun, sondern auch die ihres dunklen Bruders wurde weitergegeben. Nach dem Tod der Götter folgte ein Jahrhundert des Friedens. Die siegreichen Völker gründeten unter der weisen Führung Asars, des mächtigsten Trägers der Essenz von Tyros, die große Republik. Kultur, Wissenschaft, Magie und Wohlstand gediehen und die Menschen lebten in Frieden.
Doch der Preis des Wohlstandes und des Friedens war Unachtsamkeit und Lethargie. Nach langen Experimenten entdeckte der zwergische Schmied Karil den
Blutstahl, eine durch Magie verstärkte Legierung, die es dem Träger der Klinge erlaubte, die göttliche Essenz seines Opfers zu rauben. Aw'rynkar, ein Schamane und Träger des dunklen Gottes Blut machte sich das zu Nutze und schürte in der Republik die Gerüchte über diese mächtige Zwergenwaffe. In dieser von Neid und Angst vergifteten Atmosphäre verteilte Aw'rynkar heimlich an verschiedene einflussreiche Familien Waffen aus Blutstahl.
Ein brutaler Bürgerkrieg erfasste die Republik. Bruder kämpfte gegen Bruder und die Völker wandten sich gegeneinander beim Kampf um das Blut der Götter.
Nach vielen Jahren des Krieges zerfiel die Republik. Die meisten Ländereien waren verwüstet, die Städte lagen in Trümmern, Abertausende waren gestorben.
So gab es so gut wie keinen Widerstand, als die barbarischen Horden des Mor Gartai und die Untoten Heere der Erzmagierin Tia'Rel in das ehemalige Gebiet der Republik einfielen und es unter sich aufteilten. Innerhalb weniger Jahre vernichteten sie alle, die sich ihnen in den Weg stellten und ließen all jene ermorden, die auch nur eine Spur göttlichen Blutes in sich trugen.
So begann das Zeitalter der Unterdrückung. Bis auf wenige abgelegene Orte befindet sich der gesamte Kontinent Altor in den Händen der Herrscharen von Mor Gartai und Tia'Rel. In dieser düsteren Zeit gibt es nur wenige, die Widerstand leisten und nur eine kleine Gruppe alter Gelehrter sucht jene, die einen Teil der Essenz der Neun in sich tragen, um den Menschen die Hoffnung auf Freiheit zurückzugeben. Dies ist ihre Geschichte....
Prolog
Mor Gartais Blick wanderte über die Zinnen seiner Hauptstadt Sagetar.
Sagetar war terrassenförmig an den Flanken des großen Berges Agrach-Tur angesiedelt und lag den Großteil des Tages über in seinem gewaltigen Schatten.
Die oberste Terrasse wurde von seiner mächtigen, wuchtigen Festung eingenommen, gebaut aus dem dunklen Vulkangestein der Umgebung und mit vielen Trophäen und Bannern seiner besiegten Feinde verziert. Direkt von seinem höchsten Turm aus sah er auf die dunkle Architektur der großen, schlanken Adelshäuser herab, deren Türme sich weit in den Himmel erstrecken und in prächtigen Farben und Formen die Wappen ihrer stolzen Besitzer all jenen präsentierten, die sie passieren müssen.
Auf der dritten Terrasse fanden sich die kleinen, gedrungenen Häuser der Handwerker und Händler, die sich beinahe ängstlich in den Schatten des Berges kauerten. Und zuletzt blieb sein Blick an den baufälligen Hütten und Ruinen des Armenviertels hängen. Hier lebten all jene die in den Augen ihrer Herrn versagt hatten sowie die Ausgestoßenen vieler Länder.
Ich glaube ich muss meine Soldaten mal wieder das Armenviertel nieder brennen lassen, unerträglich...
Noch Bevor Mor Gartai
den Gedanken festigen konnte, wurde er von der Stimme seines Dieners
Ghaen unterbrochen. "Herr", erklang seine zittrige Stimme, "das Opfer ist bereit und wartet auf eure Aufmerksamkeit". Langsam wendete sich Mor Gartais massige Gestalt zu seinem Diener, Er war beinahe 2 Schritt groß, muskulös und trug zu seiner dunklen, edel verzierten Kleidung noch ausladende stählerne Schulterpanzer, an denen sein langer, purpurner Umhang befestigt war. Ghaen warf sich sofort zu Boden, als er den Blick der unbarmherzigen dunkelbraunen Augen Mor Gartais spürte. "Gut. Ich hoffe du hast nicht erneut versagt, Ghaen. Das letzte Mal war nicht ein Funken der göttlichen Essenz zu spüren, die du mir versprochen hattest. Und wie du weißt, mir fehlt nur noch das Blut von Tyros um die Blutlinien aller 10
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