Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)
»Für St-Ouen, Lord Robert und König Guillaume!«
»Für König Guillaume!«, erwiderten sie den Ruf, und wir galoppierten über das Feld. Dutzende von Hufen trampelten die Ackerfurchen nieder und schleuderten Matsch und Steine umher. Neben mir ritten Eudo und Fulcher und Gérard Knie an Knie mit drei weiteren Reitern auf jeder Seite, sodass wir zehn Mann in jener ersten Reihe waren, die den Angriff vortrug. Ein paar auf unserer rechten Seite begannen vorzupreschen, und ich rief ihnen zu, dass sie in der Schlachtordnung bleiben sollten, obwohl ich keine Ahnung hatte, wie viele mich bei dem Donnern der Hufe und dem Gegenwind in ihren Gesichtern hören konnten.
Die fliehenden Normannen gaben uns den Weg frei. Der Feind war noch hinter ihnen her, eine Woge von Männern, die uns entgegeneilten, aber wir ließen uns nicht aufhalten, und dann waren wir zwischen ihnen, stießen unsere Lanzen in ihre Schilde und ihre Gesichter und ritten über ihre Leiber, als sie fielen. Der Rest des Conrois war hinter uns, als wir in ihre Reihen einbrachen, mit unseren Schwertern zuschlugen, und die Schreie der Sterbenden füllten die Luft.
»Godemite«, rief einer von den Feinden, der seine Speerspitze mit ihrem scharlachroten Fähnchen hoch in die Luft hob. »Godemite!«
Im Gegensatz zu den anderen, die ohne Rüstung kämpften oder bestenfalls mit einer Lederjacke bekleidet waren, trug er ein Kettenhemd. Sein Schwertgriff war mit Gold eingelegt, und ich hielt ihn für einen Than – einen der englischen Anführer –, weil er seine Männer zu sich rief, bis sie, anscheinend ohne dass ein Signal gegeben wurde, gegen uns anzurennen begannen, die Speere gerade nach vorne gerichtet. Allerdings waren sie so begierig darauf zu sterben, dass sie nicht alle gleichzeitig mit überlappenden Schilden auf uns zukamen, sondern eher ungeordnet, auf stümperhafte Weise.
Ich griff sie zusammen mit Eudo und Gérard und dem Rest neben mir an, schlug zu, trieb die Feinde auseinander, bis der Than selber vor mir stand. Er hatte die Zähne fest zusammengebissen, sein Gesicht war rot, und er richtete die Spitze seines Speers auf Rollos Hals, aber weil ich nach rechts abschwenkte, prallte sie stattdessen hart gegen meinen Schild, sodass sich der Stoß bis in meine Schulter fortsetzte und ich nach hinten gegen den Zwiesel gedrückt wurde. Ich umklammerte Rollo fest mit den Beinen, um nicht herunterzufallen.
Der Than zog sein vergoldetes Schwert und wollte damit auf mich losgehen, aber bevor er das tun konnte, tauchte Eudo an seiner Seite auf und hieb mit seinem Schwert auf den ungeschützten Unterarm des Mannes ein, durch den Knochen, und trennte seine Hand ab, die immer noch den Schwertgriff festhielt. Der Mann schrie auf, stolperte rückwärts und umklammerte den blutigen Stumpf, doch indem er das tat, veränderte er die Haltung seines Schilds und entblößte seinen Kopf.
Ich erkannte die Gelegenheit und hieb dem Than mit dem Schwert ins Gesicht. Sein Kopf fuhr ruckartig nach hinten, sein langer Schnurrbart war blutüberströmt; der Nasenschutz seines Helms hatte die größte Wucht des Schlags abgefangen, und er war noch am Leben, wenn auch nicht mehr lange. Eudo schlug ihn quer über die Brust und schnitt durch die Glieder seines Kettenhemds und das Fleisch darunter. Keuchend machte der Mann noch einen Schritt zurück und schaute an seiner Brust hinunter, während er mit seiner verbliebenen Hand fest gegen den Panzer drückte. Blut rann zwischen seinen Fingern hindurch, seine Augen wurden glasig, und seine Lippen bewegten sich, aber kein Ton kam aus seinem Mund, und dann brach er zusammen.
Kaum lag er am Boden, war er auch schon vergessen, denn ich hatte viel zu tun, musste Schläge und Stöße parieren, selber stoßen und stechen und mir einen Weg durch den Feind bahnen, bis ein freier Raum um mich herum entstand. Ich überprüfte, ob der Rest meines Conrois noch bei mir war. Mehrere Pferde lagen tot auf dem Boden und ihre Reiter neben ihnen, und unter denen, die gefallen waren, erkannte ich das Gesicht meines Landsmannes Rualon.
Dann erblickte ich über die Köpfe des Feindes hinweg, zu meiner Linken in der Nähe des Flusses, einen weißen Schild mit einem schwarzen Falken auf der Vorderseite. Sein Inhaber, ein kräftiger Mann mit breiter Brust, kämpfte zu Fuß und schwang mit seiner freien Hand einen langen Speer, einen Speer, der das gleiche Fähnchen trug wie meiner. Er hatte seinen Helm aufgesetzt und seinen Kinnschutz vorgelegt, aber ich
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