Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)
berichtete ihm, wie wir einer Gruppe von ihnen in der Nähe der Brücke begegnet waren. »Sie werden wiederkommen, und zwar in größerer Zahl als zuvor. Und wir werden hier ohne Hoffnung auf einen Rückzug abgeschnitten sein.«
Er schwieg. Die Engländer schlugen weiterhin gegen ihre Schilde, und einige der normannischen Lords taten es ihnen nach, um ihre Männer anzuspornen.
»Dann nimm dir dreißig Männer«, sagte er schließlich. »Versuch, den Feind abzufangen.« Er begann ungefähr ein Dutzend seiner Männer zu mir abzukommandieren, während er den Kinnstreifen seines Helms wieder befestigte.
Ich schluckte, weil ich wusste, dass wir alle dem Tod geweiht waren, falls wir von der Hauptstreitmacht abgeschnitten würden. Aber der Befehl war erteilt worden, und ich konnte mich nicht weigern.
»Gib mir vierzig«, rief ich ihm nach.
Er erwiderte meinen Blick. Einen Moment lang zögerte er, als wüsste er nicht, was er tun sollte, aber dann nickte er und gab das Signal, dass weitere zehn seiner Männer mir folgen sollten.
»Wenn du sie nicht abfangen kannst, werden wir den Rückzug antreten müssen«, sagte er. Seine Stimme war ernst, und in seinen Augen stand der Ausdruck eines Mannes, der vor sich nur noch Misserfolg zu sehen begann, einen Ausdruck, den ich ihn in den Feldzügen von dreizehn Jahren noch nie hatte tragen sehen. Dies war der Mann, der uns in Varaville und in Hæstinges angeführt, der uns um sich geschart hatte, wenn alles verloren schien, und dessen Mut nie geschwankt hatte, dessen Fertigkeit im Umgang mit Waffen von niemandem in den Schatten gestellt wurde – und dennoch sah ich seine Verzweiflung. Ein plötzliches Frösteln befiel mich.
Er ritt zurück an die Spitze seiner Männer. Ich holte tief Luft, hob meine Lanze und schwenkte das Fähnchen daran, damit mich mein ganzer Conroi sehen konnte: Männer jeden Alters, einige jung und frisch, die erst kürzlich vor Robert ihren Eid abgelegt hatten; andere, die ihm seit der Zeit vor der Invasion dienten und fast so alt waren wie ich.
»Bleibt nahe bei mir«, sagte ich zu ihnen. »Denkt daran, dass die Kraft eines Angriffs immer von der Zahl der Angreifer abhängt. Achtet auf eure Flanke, verliert die Männer neben euch nicht aus dem Blick.«
Ich drehte mich um, weil ich sehen wollte, wer hinter mir war. Erleichtert erkannte ich Eudo und Fulcher und Gérard, auch wenn keiner von ihnen mich ansah – ihre Augen waren entweder geschlossen oder zu Boden gerichtet. Vielleicht dachten sie über die Instruktionen nach, die ich ihnen gerade gegeben hatte, oder stellten sich den Angriff vor, und was sie tun würden, wenn wir auf die Engländer trafen.
Ich warf noch einen Blick auf Robert, der gerade mit einem der anderen Lords sprach – er hatte ein rotes Gesicht und machte wilde Handzeichen zu einigen der Männer, die weiter hinten in unserer Schlachtreihe standen. Ich musste noch einmal schlucken, aber als ich die Falkenfahne hoch über meinen Kopf erhob, fielen alle meine Zweifel von mir ab. Denn mir war klar, dass ich mich in den Kämpfen der vergangenen zwölf Jahre in schlimmeren Situationen befunden hatte als dieser hier, und ich hatte sie überstanden. Solange wir das Vertrauen in unsere Schwertarme nicht verloren, würden wir dennoch siegen.
»Für die Normandie!«, rief ich.
Mein Herz schlug so laut wie Rollos Hufe, während wir zurück Richtung Kirche ritten und die Kurve zum westlichen Teil der Stadt nahmen. Von dort würden die Engländer kommen, wenn sie überhaupt kamen, weil der Weg zur Festung von hier aus weniger steil war als von Osten.
»Mir nach!«, rief ich, als ich nach rechts in eine Straße abbog, die zwischen Häusern auf der einen und einem Flechtwerkzaun auf der anderen Seite so schmal war, dass drei von uns kaum nebeneinander reiten konnten. Ich erhaschte einen Blick auf den Fluss zu unserer Linken, ein Band aus tiefstem Schwarz, das sich unter den Bäumen wand.
Dann hörten die Häuser auf, und wir kamen auf ein Feld gepflügter Erde hinaus, das ungefähr dreißig Schritt breit und vielleicht zwei oder drei Mal so tief war. Und dort, vom gegenüberliegenden Ende aus, flohen Normannen auf uns zu, Dutzende von ihnen zu Pferde und zu Fuß. Hinter ihnen – brüllend, vorwärtsstürmend mit wippenden Fackeln und gezogenen Waffen – kam der Feind.
Drei
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I ch senkte meine Lanze und packte sie so fest mit meiner rechten Hand, wie ich mit der linken die Schildschlaufen ergriff.
»Los!«, rief ich meinem Conroi zu.
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