Der Perfekte Eroberer
Maximilian Pütz. Ich brauche mich nicht hinter irgendeinem Pseudonym zu verstecken, weil ich eigentlich in einer Bäckerei arbeite und keiner rausfinden soll, wer ich wirklich bin. Ich stehe zu dem, was ich sage. Natürlich mache ich mich mit einem Buch wie diesem angreifbar, und eine Karriere bei der Deutschen Bank kann ich wohl auch vergessen. Aber was soll’s: Wenn ich was mache, dann mache ich es richtig. Ich beschäftige mich schon so lange mit diesem Thema, dass ich mich an Zeiten erinnern kann, als in Deutschland noch kein Mensch von »Pick-up« gesprochen hat und ich mir meine Informationen mühselig zusammensuchen und damit experimentieren musste.
Und ich bürge nicht nur mit meinem Namen für das Funktionieren meiner Methoden. Keinen der anderen heute bekannten »Pick-up-Artists« gab es jemals im Fernsehen zu sehen, oder? Nun, mich schon sehr oft. Dazu erschienen von Arne Hoffmann und mir Interviews in so bekannten
Zeitschriften wie Cosmopolitan , Maxim , Men’s Health , Focus und vielen anderen mehr. Wir sind bei den Themen Sexualität, Partnerschaft und Geschlechterbeziehungen seit vielen Jahren anerkannte Experten.
Sage ich dir das, um anzugeben? Um dir zu beweisen, was ich für ein toller Hecht bin? Sicher nicht. Wer mich kennt, weiß, dass ich im Gegensatz zu vielen Szenegurus aus der »Pick-up«-Gemeinde keinen großen Wert auf Anbetung lege und jeden, der meine Hilfe braucht, mit der gleichen Aufmerksamkeit behandle.
Aber ich finde, du solltest einfach wissen, was Sache ist. Ich nehme meinen Beruf sehr ernst und finde es übel, wenn aufgrund irgendwelcher Scharlatane ein Mann irgendwann aufgibt, weil er denkt, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt – während er in Wahrheit lediglich auf einen fragwürdigen Guru oder das falsche Produkt gesetzt hat.
Schluss mit der Verarsche! Jeder kann es schaffen! Du kannst es schaffen!
Der größte Irrtum beim Thema Verführung
In diesem Kapitel möchte ich mich einem weit verbreiteten Mythos widmen, der in den Köpfen vieler Männer herumspukt. Vielleicht hast auch du dich schon des Öfteren gefragt, warum du mit deinen netten Komplimenten, deiner Höflichkeit und den zahlreichen Gefallen, die du Frauen tust, scheinbar auf Granit beißt, während andere Männer sie vor deinen Augen verführen – mit einem Verhalten, das dir mehr als befremdlich vorkommt.
Ich habe diese Verwirrung selbst durchgemacht und weiß daher, wie schmerzlich es ist, immer für eine Frau da zu
sein, ihr zuzuhören, wenn sie einen Zuhörer braucht, ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, sie sogar zu trösten, wenn sie von einem anderen Mann verletzt wird – und sie dann nur wenig später in den Armen gerade eines solchen Mannes zu sehen. Viele von uns haben das erlebt.
Und viele von uns haben wohl, wenn wir einer Frau unsere Zuneigung erklärt haben, Sätze wie diese zur Antwort erhalten: »Weißt du, du bist wirklich so ein toller Mann. Ich wünschte, alle Männer wären so wie du. Aber ich will unsere Freundschaft einfach nicht zerstören.«
Autsch, so etwas tut weh!
Bald denkst du dir: Aha, die Frauen stehen grundsätzlich nur auf Widerlinge. Nette Kerle finden sie einfach nicht erotisch. Du resignierst. Vielleicht kaufst du dir einen der vielen trendigen Verführungsratgeber, die ich schon erwähnt habe, und findest darin dieselbe Botschaft und die daraus resultierenden fragwürdigen Tipps.
Du sollst dich in einen zweiten James Bond verwandeln, liest du da. Immer der Anführer sein, immer cool und unnahbar. Du sollst respektlos gegenüber Frauen sein, sie sogar beleidigen, um ihre Mauer zu durchdringen, interessant und als Herausforderung zu wirken. Viele der großen amerikanischen Verführungsgurus tun, als ob es nur diesen Weg in das Herz und das Schlafzimmer der Frauen gäbe. Deutsche Autoren schreiben fleißig ab und erzielen damit Bestsellerauflagen. Als Antwort auf die offene Männerverachtung in einem großen Teil unserer Medien findet man in diesen Büchern offene Frauenverachtung. Möglicherweise sprechen diese Ratgeber genau deshalb jene Männer an, die noch keine Partnerin gefunden haben, dafür aber erleben, wie ihr Geschlecht in den Medien unaufhörlich niedergemacht wird, und die deshalb gegenüber Frauen inzwischen viel Ärger und Wut entwickelt haben. Da klingt
die Botschaft »Frauen mögen es, mies behandelt zu werden« offenbar für viele verlockend.
Ich will mit meinen Büchern aber auf keinen Fall dazu beitragen, die Welt zu einem immer
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