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Der Pfad der Dolche

Der Pfad der Dolche

Titel: Der Pfad der Dolche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die Weisen Frauen waren nirgendwo zu sehen, Aram hatte offensichtlich verstanden. Er hielt sich nahe bei Faile auf, obwohl er ungeduldig zu Perrin blickte. Die Gefahr war jedoch eindeutig vorüber.
    Bevor Perrin die Hälfte des Wegs zum Pferch zurückgelegt hatte, erschien Teryl mit einem Mann mit schmalen Augen und stoppeligen Wangen, der neben seinem Rotgrauen her stolperte und dessen Kragen der Behüter fest im Griff hatte. »Ich dachte, wir sollten einen von ihnen gefangennehmen«, sagte Teryl mit hartem Lächeln. »Es ist stets besser, beide Seiten zu hören, was man auch gesehen zu haben glaubt, hat mein alter Vater immer gesagt.« Perrin war überrascht. Er hatte gedacht, Teryl könnte nicht über seine Schwertspitze hinaus denken.
    Obwohl der stoppelbärtige Bursche am Kragen hochgehalten wurde, war der abgetragene Mantel eindeutig noch immer zu groß für ihn. Perrin bezweifelte, daß noch jemand anders auf die Entfernung genug hatte sehen können, aber er erkannte auch die hervorstehende Nase. Dieser Mann war als letzter davongelaufen, und er war auch jetzt nicht eingeschüchtert. Sein höhnisches Grinsen schloß sie alle mit ein. »Ihr steckt wegen dieser Geschichte alle tief in der Klemme«, sagte er mit rauher Stimme. »Wir haben auf Befehl des Propheten gehandelt. Der Prophet sagt, wenn ein Mann eine Frau belästigt, die ihn nicht will, muß er sterben. Diese Burschen haben sie gejagt...«, er reckte sein Kinn in Maighdins Richtung, »und sie lief davon. Der Prophet wird dafür Eure Ohren fordern!« Er spie bekräftigend aus.
    »Das ist lächerlich«, verkündete Maighdin mit klarer Stimme. »Diese Leute sind meine Freunde. Der Mann hat vollkommen mißverstanden, was er gesehen hat.«
    Perrin nickte, und wenn sie glaubte, er stimme mit ihr überein, war es auch gut. Aber wenn man das, was dieser Bursche behauptete, dem hinzufügte, was Lini gesagt hatte... Es war überhaupt nicht einfach.
    Faile und die anderen schlossen sich ihnen an, gefolgt von den übrigen Reisebegleitern Maighdins, drei weitere Männer und eine weitere Frau, die alle vollkommen heruntergekommene Pferde mit sich führten. Perrin konnte sich nicht erinnern, jemals eine gelungenere Ansammlung von krummen Knien, gebogenen Fesselgelenken, Spat und Senkrücken gesehen zu haben. Sein Blick wanderte, wie stets, zuerst zu Faile - seine Nasenflügel streckten sich nach ihrem Geruch aus -, aber Seonid behinderte seine Sicht. Im Sattel zusammengesunken und zutiefst errötet, blickte sie mürrisch drein; ihr Gesicht wirkte seltsam, die Wangen waren aufgedunsen und der Mund leicht geöffnet. Da war etwas, etwas RotBlaues... Perrin blinzelte. Wenn er nicht inzwischen halluzinierte, hatte man ihr ein zusammengerolltes Tuch in den Mund gestopft! Wenn Weise Frauen einem Neuling den Mund zu halten befahlen, selbst einem Aes Sedai-Neuling, dann meinten sie es offensichtlich auch so.
    Perrin war nicht der einzige, der ein scharfes Auge besaß. Maighdins Kinn sank herab, als sie Seonid sah, und sie warf Perrin einen langen, nachdenklichen Blick zu, als wäre er für das Tuch verantwortlich. Also erkannte sie eine Aes Sedai auf den ersten Blick? Das war für eine Frau vom Lande ungewöhnlich. Sie klang jedoch auch nicht nach einer Frau vom Lande.
    Furen, der hinter Seonid ritt, machte ein sehr finsteres Gesicht, aber Teryl komplizierte alles noch mehr, indem er etwas zu Boden warf. »Das habe ich hinter ihm gefunden«, sagte er, »wo er es vielleicht auf der Flucht fallen gelassen hat.«
    Zuerst wußte Perrin nicht, was es war: eine lange Schlinge aus ungegerbtem Leder, die fest mit anscheinend aus brüchigem Leder bestehenden Bändern umwickelt war. Dann erkannte er es und bleckte knurrend die Zähne. »Ihr sagtet, der Prophet fordere unsere Ohren.«
    Der stoppelbärtige Mann hörte auf, Seonid anzustarren, und leckte sich die Lippen. »Das ... das ist Haris Werk!« protestierte er. »Hari ist schlecht. Er behält gern alles im Auge, erringt gern Trophäen, und er...« Er zuckte in seinem Mantel mit den Achseln und sank in sich zusammen wie ein in die Enge getriebener Hund. »Das könnt Ihr mir nicht anhängen! Der Prophet wird Euch aufknüpfen, wenn Ihr mich anrührt! Er hat schon früher Adlige gehängt, edle Herren und Damen. Ich wandele im Licht des gesegneten Lord Drache!«
    Perrin führte Traber zu dem Mann und achtete dabei darauf, daß die Hufe seines Pferdes das ... Ding ... auf dem Boden nicht berührten. Er wollte nichts weniger, als den

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