Der Preis der Liebe
Griffith, und ein unerklärlicher Stolz erfüllte ihn, als seine Kutsche die herrschaftliche, von Eichen umsäumte Auffahrt entlangfuhr, vorbei an einem glitzernden Teich mit majestätischen Schwänen. Eine Aura von früherer Pracht und Größe ging von den steinernen Mauern des Herrenhauses aus der Zeit Jakobs I. aus, gegen das Griffith’ eigenes, durchaus imposantes Palais fast bescheiden wirkte. Vielleicht würde er sich hier niederlassen, sobald Swan Park ihm gehörte. Ja, das würde selbst das hartgesottenste Parlamentsmitglied beeindrucken.
„Kein Wunder, dass du so erpicht auf dieses Dokument bist“, murmelte Daniel, der ihm gegenübersaß.
Griffith lachte leise. „Keine schlechte Ergänzung zu meinen anderen Besitztümern, nicht wahr?“
Als sie sich dem Haus näherten, strömten zahlreiche Bedienstete ins Freie und stellten sich in einer langen Reihe auf der Terrasse auf, rechts und links von zwei Frauen.
„Sag nicht, dass diese beiden Engel deine altjüngferlichen Cousinen sind“, brummte Daniel.
Griffith musterte sie durch die verstaubte Fensterscheibe. „Doch, sie müssen es sein, obwohl es eigentlich drei sein sollten. Aber vielleicht ist die dritte ja krank oder kümmert sich um ihren Vater. “
Daniel machte ein finsteres Gesicht, als die Kutsche mit einem Ruck zum Stehen kam. „Verdammt, Griffith, diese beiden Schönheiten tun wahrscheinlich den ganzen Tag über nichts anderes, als sich lästige Verehrer vom Hals zu halten! Sie werden mich auf den ersten Blick als Betrüger entlarven!“ „Unsinn, es sind doch nur ganz einfache Mädchen vom Land. Du wirst das schon machen.“ Griffith stutzte, als die größere der beiden Frauen auf die Kutsche zuhinkte und sich dabei schwer auf einen Stock stützte. „Gütiger Gott, die Dunkelhaarige ist lahm! Sie wird froh sein, dass ihr überhaupt ein Mann seine Aufmerksamkeit schenkt!“
„Du bist nicht nur dumm, sondern auch blind“, zischte Daniel. „Lahm hin oder her - sie hat die Haltung einer Herzogin! Sie wird mich für einen Trottel weit unter ihrem Niveau halten.“
Die beiden Frauen hatten die Kutsche jetzt fast erreicht. Griffith öffnete die Tür und senkte die Stimme. „Denk nur an die einhundertfünfzig Pfund!“
Daniel warf ihm einen bösen Blick über die Schulter hinweg zu und stieg aus. Griffith folgte ihm und wünschte, er hätte Daniel noch genauer darin unterwiesen, wie man den reichen und einflussreichen Mann spielt. Normalerweise hatte sein Freund ein beträchtliches Selbstvertrauen, aber diese Frauen schienen ihn irgendwie einzuschüchtern. Griffith trat ihm absichtlich in die Hacken, woraufhin Daniel die Schultern straffte und die Kiefer fest aufeinander presste. Ja, so war es schon besser.
Daniel trat vor und verneigte sich höflich vor der größeren der beiden Frauen. „Mr. Knighton, zu Ihren Diensten, Madam.“
„Willkommen in Swan Park.“ Ihre Stimme hörte sich kühl und kultiviert an. „Ich bin Ihre Cousine Helena.“ Sie stützte sich auf den Stock und reichte Daniel die Hand.
Daniel hielt sie viel zu lange fest, bis Helena ihm die Hand mit verlegener Miene wieder entzog. Griffith konnte nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken.
Lady Helenas Stimme klang merklich reservierter, als sie auf das Mädchen neben sich wies. „Und das ist Juliet, meine jüngste Schwester.“
Das zierliche Persönchen guckte Daniel mit großen Augen an. „Wie geht es Ihnen?“
„Gut, vielen Dank“, erwiderte Daniel etwas heiser.
Eine Weile herrschte betretenes Schweigen, dann schaute Lady Helena zu Griffith hinüber. „Und Ihr Freund ist...?“ Daniel zuckte zusammen. „Ich bitte vielmals um Verzeihung. Das ist Mr. ... Daniel Brennan.“
Griffith verneigte sich. „Es ist mir ein großes Vergnügen, Sie kennen zu lernen.
Als Helena dem echten Daniel einen um eine Erklärung bittenden Bück zuwarf, knirschte Griffith insgeheim mit den Zähnen Es war verdammt schwer, den Untergebenen zu spielen vor allem, wenn Daniel dastand wie ein ahnungsloser Tor. Mit seinem Spazierstock stieß er ihn unauffällig an.
"Mr Brennan ist mein Berater“, sprudelte es aus Daniel hervor Ich hoffe, es bereitet Ihnen keine Umstände, dass ich ihn mitgebracht habe, aber nachdem wir so viele geschäftliche Dinge zu besprechen haben ..."
Es bereitet uns überhaupt keine Umstände“, unterbrach Lady Helena ihn ruhig.
Als sie sie zum Haus führte, fragte Daniel: „Haben Sie nicht noch eine Schwester?"
Unerklärlicherweise wurde die
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