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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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unter den Decken ab. Obwohl er nie ein schöner Mann gewesen war, hatte er stets sehr beeindruckend gewirkt, und seine Größe und seine polternde Stimme hatten so manch anderen Mann eingeschüchtert. Noch immer hatte er ein markantes Kinn und diesen durchdringenden Blick, vor dem Rosalind als Kind oft gezittert hatte. Doch mittlerweile bestand ihr Vater fast nur noch aus Haut und Knochen, und jedes Mal, wenn sie ihn so ausgemergelt vor sich sah, tat es ihr in der Seele weh.
    In diesem Moment durfte sie sich jedoch nicht von ihren Gefühlen leiten lassen, dazu war die Angelegenheit zu wichtig. „Papa, man hat mir mitgeteilt, dass Mr. Knightons Ankunft unmittelbar bevorsteht.“ Sie ging geradewegs auf das Bett zu. „Wie konntest du nur? Ich dachte, wir hätten beschlossen ...“ „Du hast beschlossen, Rosalind. Ich habe dir gesagt, dass ich eine Verbindung arrangieren würde, sollte eine von euch meinem Vorschlag zugänglich sein. Auf Juliet trifft das zu, also habe ich dem Mann geschrieben und ihn zu uns eingeladen.“ Helena stöhnte auf, aber Juliet senkte nur errötend den Kopf. „O Juliet, du Dummerchen!“ rief Rosalind aus.
    „Du verstehst nicht - ich habe nichts dagegen, ihn zu heiraten!“ protestierte Juliet. „Papa hält es für das Beste, und ich kenne meine Pflichten als seine Tochter. “
    „Ohne Liebe zu heiraten?“ fuhr Rosalind Juliet an, ohne auf den selbstzufriedenen Gesichtsausdruck ihres Vaters zu achten. „Natürlich kannst du es, wie der Barde dichtete, für deine Schuldigkeit halten, einen Knicks zu machen und zu sagen: ,Wie es euch gefällt, mein Vater. ‘ Aber mit alledem muss es ein hübscher, junger Mensch sein, sonst mach einen zweiten Knicks und  sage:, Wie es mir gefällt, mein Vater.
    „Zitiere nicht wieder die falschen Stellen von Shakespeare, Mädchen“, wandte ihr Vater ein. „Shakespeare spricht öfter gegen als für dich. Denke nur an Desdemona. Hätte sie ihrem Vater gehorcht und auf Othello verzichtet, wäre sie nicht gestorben.“
    „Wie üblich hast du den tieferen Sinn des Stückes überhaupt nicht begriffen“, gab Rosalind hitzig zurück.
    „O Gott.“ Helena erhob sich steif. „Sobald ihr beiden mit Shakespeare anfangt, ist ein Ende des Streits nicht abzusehen.“ Sie nahm ihren Malkasten in die eine Hand, ihren Stock in die andere und ging langsam zur Tür.
    „Wo willst du hin?“ fragte Rosalind. Sie hatte fest auf Helenas Unterstützung gehofft.
    „Ich möchte meine Malsachen wegräumen, bevor unser Gast eintrifft.“
    „Ist es dir denn völlig gleichgültig, dass Papa beabsichtigt...“
    „Natürlich nicht. Im Gegensatz zu dir jedoch weiß ich, dass es sinnlos ist, sich mit Papa anzulegen. Wenn dir selbst nicht an einer Heirat gelegen ist, halte dich zurück. Ich jedenfalls habe nicht die geringste Absicht, Mr. Knighton zu heiraten, selbst wenn er an einer Frau mit meinem ... Manko Interesse hätte. Juliet hingegen scheint mehr als bereit zu sein, ihn zu ehelichen, und dagegen lässt sich kaum etwas unternehmen. Schon gar nicht, solange Juliet nicht selbst für sich eintritt.“
    Resigniert verfolgte Rosalind, wie ihre elegante ältere Schwester hinkend den Raum verließ. Wenn Juliet doch nur etwas von Helenas Willensstärke oder ihrem gesunden Misstrauen Männern gegenüber besitzen würde ... Seufzend wandte sie sich ihrem Vater und ihrer jüngeren Schwester zu. Aber Juliet war ebenso brav wie die mädchenhaften, rosa und weiß gemusterten Kleider, die sie so gern trug. Und genauso, wie sie sich weigerte, grelle Farben zu tragen, lehnte sie es ab, ihrem Vater den Gehorsam zu verweigern.
    Rosalind gab nicht so schnell auf. „Papa, du tust, als sei dieser Mann unsere einzige Hoffnung. Aber eine von uns könnte immer noch heiraten, und das sogar aus Liebe!“
    „Du bist dreiundzwanzig, Mädchen, und Helena ist sechsundzwanzig. Ihr werdet keine Ehemänner finden, nicht ohne eine halbwegs anständige Mitgift. Helena mag eine Schönheit sein, aber ihr Hinken ist ein Hindernis. Und du bist nicht der Typ, der Männer anzieht..."
    „Du meinst, ich bin nicht schön.“ Seine nüchterne Feststellung verletzte sie. Immer wenn sie glaubte, sie sei inzwischen immun gegen Papas gedankenlose Beleidigungen, wurde sie doch wieder eines Besseren belehrt. „Mein Haar ist widerspenstig wie rostiger Draht, und ich bin zu mollig.“
    „Ich habe nicht von deinem Aussehen gesprochen“, entgegnete er. „Eher von deinem Auftreten. Wenn du dich vielleicht bemühen

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