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Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Beziehung zueinander klar zu werden, hatte sie sich allerdings völlig von ihm entfremdet. Hätte sie doch nur eine Mutter gehabt, die sie um Rat hätte fragen können, um ihre widerstreitenden Gefühle in den Griff zu bekommen. Jetzt war ihr bewusst, dass Rafe sein Verlangen damals unterdrückt hatte. Aber schließlich war er auch fünf Jahre älter als sie, Erbe einer großen Rinderzuchtfarm und es von Kindesbeinen an gewohnt, Verantwortung zu tragen. Allein in dieser Hinsicht hatten sie überhaupt nicht zusammengepasst.
    Erst nachdem seine Eltern auf so tragische Weise ums Leben gekommen waren, hatten Rafe und sie das erste Mal miteinander geschlafen. Ihr, Ally, war es tatsächlich gelungen, ihn seinen Kummer für kurze Zeit vergessen zu lassen. Nicht nur für ihn war es ein schwerer Verlust gewesen, denn seine Eltern hatten ihr viel Zuneigung entgegengebracht. Wenn Sarah Cameron nicht so früh gestorben wäre, dann wäre sie, Ally, inzwischen vielleicht mit Rafe verheiratet. Aber in ihrem Leben gab es keine mütterliche Bezugsperson, an die sie sich hätte wenden können, und auch sie vermisste seine Eltern schmerzlich.
    Es war wirklich kein Wunder, dass sie damals so viele Fehler gemacht hatte.
    Ally stand früh auf, um Fee, David und Francesca zu verabschieden. Die Blue Mountains, von den ersten Siedlern nach dem blauen Dunst benannt, in den ihre Gipfel gehüllt waren, waren ungefähr eine Stunde Fahrt von Sydney entfernt und eine echte Touristenattraktion. Die Hänge waren dicht mit Eukalyptusbäumen bewachsen, deren ätherisches Öl den Dunst verursachte. Ein weiterer Anreiz für die drei, dorthin zu fahren, war die Tatsache, dass eine sehr gute Freundin von Fee in Leura lebte und dort ein Haus mit einem großen Garten hatte.
    Polly, Bertys Frau, hatte Frühstück gemacht, und Ally hatte sich gerade an den Tisch gesetzt, als Francesca ins Zimmer kam. Als Francesca sie sah, lächelte sie.
    “Wusstest du, dass Mama diesen Raum wie unsere Orangerie in Ormond House eingerichtet hat?”
    “Das weiß ich, Liebes.” Ally legte den Kopf zurück, um die mit Stoff bespannte Decke zu betrachten. “Schade, dass du das ehrwürdige Gemäuer nicht erben wirst.”
    “Stimmt, es ist ein altes Gemäuer.” Francesca küsste sie auf die Wange und setzte sich dann ihr gegenüber an den Tisch. “Es wundert mich, dass es Papa noch nicht in den Ruin getrieben hat. Es geht an meinen Cousin Edward, es sei denn, ich bringe einen Erben zur Welt. Aber es macht mir wirklich nichts aus. Die laufenden Kosten sind astronomisch hoch, und es ist schrecklich kalt in dem Haus. Hier gefällt es mir viel besser.” Sie blickte durch die geöffnete Tür auf die Terrasse und den dahinter liegenden Hafen von Sydney. Das Wasser glitzerte blau in der Sonne. “Ich wünschte, ich könnte noch länger bleiben.”
    “Ich auch”, pflichtete Ally ihr bei. “Wir wären ein tolles Team und könnten viel unternehmen. Es wäre schön, dich in der Nähe zu haben.”
    “Ja, aber in London wartet meine Arbeit auf mich.”
    “Hier würdest du doch auch sofort einen Job in der PR-Branche finden.” Ally schenkte ihrer Cousine Kaffee ein. “Mit deinen aristokratischen Zügen und deiner eleganten Sprechweise. Und ‘Lady Francesca de Lyle’ klingt auch nicht schlecht”, witzelte sie. “Außerdem weiß ich, dass du gern bleiben würdest.”
    “Ist es so offensichtlich?”
    “Eine Frau merkt so etwas sofort. Die Liebe … Ich habe sogar schon einen Plan ausgeheckt.”
    Francesca warf ihr einen vielsagenden Blick zu. “Das Problem ist nur, dass Grant ihn bestimmt durchschauen würde.”
    “Wie kommst du denn darauf?”, fragte Ally gespielt schockiert. “Du weißt schließlich noch gar nicht, worum es geht.”
    Francesca legte die Hand auf ihre. “Ich finde es rührend, dass du immer so an mich denkst, aber Grant weiß, wie sehr sein Bruder gelitten hat, nachdem du ihn verlassen hattest. Und er hat sich geschworen, nie denselben Fehler zu machen wie er.”
    Ally wandte den Blick ab und biss sich auf die Lippe. “Ich war diejenige, die einen Fehler gemacht hat, Fran.”
    “Und warum sagst du es Rafe nicht?”, drängte Francesca.
    Ally schüttelte den Kopf. “Er hat sich meinetwegen zum Narren gemacht, und das kann und wird er mir niemals verzeihen. Du kennst die Camerons nicht. Sie haben ihren Stolz.”
    “Vielleicht ist das nur Fassade?”, meinte Francesca hoffnungsvoll. “Ich weiß, dass ich Grant dazu bringen könnte, sich in mich zu

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