Der Preis des Ruhms
Sonnenstrahl, und er liebte die australische Sonne.
Ally wartete, bis alle Gäste gegangen waren und Francesca und David Gute Nacht gesagt hatten. Fee, die ein richtiger Nachtmensch war, saß noch auf dem Sofa und plauderte munter über den Abend.
“Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich Miles und Sophie einladen sollte, aber es hat ganz gut geklappt, findest du nicht?”, fragte sie schalkhaft.
“Ja”, erwiderte Ally erstaunt. “Nicht jeder hätte den Ehemann und den Exmann gleichzeitig eingeladen.”
Fee lachte. “Also, ich werde nie begreifen, warum Miles und Sophie sich getrennt haben. Sie waren ein echtes Team!”
“Fee, ich muss dir etwas sagen”, sagte Ally schnell, bevor Fee eine Anekdote über ihre beiden Schauspielerkollegen zum Besten geben konnte.
“Komm her, mein Schatz.” Fee klopfte neben sich aufs Sofa. “Du kannst mir alles erzählen. Ich habe gemerkt, dass dich etwas beschäftigt.”
“Es geht nicht um Rafe”, meinte Ally trocken. Sie setzte sich neben ihre Tante und nahm deren schmale Hand mit dem auffallenden Siebenkaräter, einem Geschenk ihres zweiten Mannes. “Ist dieses Ding eigentlich versichert?” Sie drehte ihn so, dass der Stein sich wieder in der Mitte befand.
Fee schüttelte den Kopf. “Die Prämie wäre viel zu hoch.”
Ally sah ihr in die Augen. “Fee, du bist eine sehr reiche Frau.”
“Weil ich mein Geld nicht verschenke.”
“Das ist mir neu.” Liebevoll tätschelte Ally ihr die Wange.
“Ich weiß, worauf du hinauswillst, mein Schatz, aber das ist ein Familiengeheimnis. De Lyle wollte kein Geld von mir annehmen, aber ich habe darauf bestanden. Francesca sollte es an nichts fehlen.”
“Sie wollte nur ihre Mum.”
“Ich weiß.” Fee rückte ein Stück näher. “Erinnere mich bitte nicht daran, wie egozentrisch ich war. So, und nun erzähl mir von deinem Problem. Und damit meine ich natürlich nicht Rafe. Er ist ein großes Problem.”
“Ich werde verfolgt, Fee”, verkündete Ally ohne große Umschweife.
Prompt blickte Fee sich nervös um, als könnte jeden Moment ein bewaffneter Eindringling durch die geöffnete Terrassentür hereinkommen. “Das ist ja schrecklich, mein Schatz”, erwiderte sie besorgt. “Die Höchststrafe für so etwas liegt bei fünfzehn Jahren. Hast du schon die Polizei verständigst? Das musst du unbedingt.”
“Wenn du mir versprichst, es für dich zu behalten, erzähle ich es dir.” Fee neigte nämlich dazu, alles zu dramatisieren. Sie wandte sich ihr zu, und Ally schilderte ihr den Sachverhalt.
“Glaub ja nicht, ich wüsste nicht, was du durchmachst!”, rief Fee schließlich und schob ein seidenes Kissen beiseite. “Es gab mal eine Zeit, an die ich lieber nicht denke … Dieser miese Kerl …” Sie verstummte und fügte schließlich hinzu: “Wir müssen Brod unbedingt informieren.”
“Du hast mir versprochen, es für dich zu behalten”, erinnerte Ally sie.
“Ich hatte ja auch keine Ahnung. So etwas ist wirklich schrecklich für eine junge Frau. Für jede Frau. Kein Wunder, dass du zu mir gekommen bist. Du musst unbedingt hierbleiben. Verlass auf keinen Fall das Haus. Ich kann mich um alles kümmern – Leibwächter, Sicherheitsbeamte.”
Ally legte die Hand auf ihre. “Fee, Liebes, ich werde morgen nach der Arbeit in meine Wohnung fahren. Du hast schließlich Fran und David zu Besuch und möchtest einiges mit ihnen unternehmen. Fran muss in einigen Tagen wieder nach England fliegen und soll die Zeit hier genießen. Ich möchte nicht, dass sie davon erfährt.”
Fee lehnte sich zurück und seufzte tief. “Du bist ihr sehr wichtig, mein Schatz. Sie würde es wissen wollen.”
“Sie kann überhaupt nichts tun, Fee, und ich möchte ihr den Aufenthalt hier nicht verderben. Auch David nicht. Er sieht viel besser aus als bei unserer letzten Begegnung.”
“Ich habe den falschen Cousin geheiratet.” Fee schnitt ein Gesicht.
“Das ist schon okay. David war damals ja schon verheiratet.”
Fee dachte einen Moment lang nach. “Ja. Er mag mich sehr. Das ist Ironie des Schicksals. Seine Mutter – Gott hab sie selig – hat mich immer behandelt, als wäre ich ein Elefant im Porzellanladen. Du willst also alles Rafe überlassen?”
Ally nickte. “Janet Massie kommt morgen Abend zu mir.”
“Wie soll eine Frau dir denn helfen, mein Schatz?”, meinte Fee skeptisch.
“Du kennst Janet nicht.” Ally lächelte. “Sie ist sehr nett und außerdem sehr kräftig. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie die Farm
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