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Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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und beigefarbene Hose. Seine Größe, seine Statur, sein Gang, seine sonnengebräunte Haut und sein dichtes blondes Haar ließen ihn jedoch sehr imposant erscheinen.
    Erst auf den zweiten Blick bemerkte man den intelligenten Ausdruck in seinen braunen Augen und die feinen Fältchen in den Augenwinkeln. Eine Aura der Macht umgab ihn. Er war jeder Zoll der Viehbaron.
    Alle am Set konnten sich gut vorstellen, wie er auf dem Pferd saß, und es dauerte einen Moment, bis sie sich bewusst wurden, dass sie ihn förmlich anstarrten. Selbst Ally konnte den Blick nicht von ihm abwenden.
    Matt bekam keine Gelegenheit mehr zu gehen, denn Guy Reynolds begann, Rafe mit den anderen bekannt zu machen. Rafe war so charmant wie eh und je und schlug alle in seinen Bann. Selbst Matt wirkte nicht mehr so aggressiv wie zuvor und zollte ihm Respekt.
    Der ganze Frust des anstrengenden Tages schien von der Crew abzufallen. Man merkte Rafe Cameron an, dass er sehr furchteinflößend sein konnte, aber auch sehr nett, wenn er einen mochte und man Alison Kinross nicht zu nahetrat. Als er Matt die Hand schüttelte, hatte man den Eindruck, dass dieser sich richtig geschmeichelt fühlte.
    Zwanzig Minuten später saßen Rafe und Ally in ihrem kleinen Sportwagen und waren unterwegs zu ihrem Apartment.
    “Na, wie hast du meine Kollegen gefunden?”, fragte sie und warf ihm einen flüchtigen Blick zu.
    “Die meisten haben einen sympathischen Eindruck gemacht”, erwiderte er. “Aber man kann nie wissen.”
    Ally seufzte tief. “Die Polizei hat alle befragt, wie du ja weißt. Matt haben sie richtig ausgequetscht. Ich glaube, es gibt eine Akte über ihn. Es waren nur kleine Vergehen, Jugendstrafen, aber so etwas bleibt an einem haften.”
    “Ich würde sagen, der Junge hat kein leichtes Leben gehabt.” Rafe sprach aus Erfahrung.
    “Stimmt!”, bestätigte sie. “Er war ständig in irgendwelchen Heimen. Ich versuche ja, ihn zu mögen, aber er macht es uns allen sehr schwer.”
    “Er muss erst einmal lernen, sich selbst zu mögen, bevor er jemand anderen mögen kann”, meinte Rafe. “Beinahe hätte ich ihm einen Job angeboten. Ich habe schon erlebt, dass Jugendliche, die aus der Gosse kamen, sich völlig verändert haben, wenn man ihnen Verantwortung übertragen hat.”
    Sie wusste, dass er sich bereit erklärt hatte, ein Projekt für hilfsbedürftige Jugendliche zu fördern, als man damit an ihn herangetreten war. Ihr Vater hatte sofort abgelehnt.
    “Das Land und der Umgang mit den Pferden wirken Wunder”, fuhr Rafe fort. “Ich glaube nicht, dass Harper sich in der Filmbranche wohlfühlt.”
    “Für ihn ist es nur eine Verdienstmöglichkeit”, erwiderte sie. Das hatte Matt ihr unzählige Male gesagt. “Das Merkwürdige ist nur, dass er auf dem Bildschirm so gut rüberkommt. Es kursiert das Gerücht, dass er homosexuell ist.”
    Rafe sah sie an. “Nein, bestimmt nicht, Ally. Ich bin sicher, dass er glaubt, er wäre in dich verliebt.”
    Wegen des dichten Verkehrs musste sie nach vorn blicken. “
Was?”
, rief sie entgeistert. “Matt interessiert sich überhaupt nicht für mich. Wir spielen eine Rolle.”
    “Offenbar sieht die Kamera Dinge, die du nicht siehst”, sagte er forsch.
    “Das glaube ich nicht.” Ally schüttelte den Kopf. “Matt hat keine Freundin …”
    “Vielleicht weil er auf
dich
fixiert ist”, überlegte er laut. Er hatte Ally ganz bewusst im Studio abgeholt, um ihre Kollegen unter die Lupe zu nehmen. “Mal angenommen, er dementiert die Gerüchte ganz bewusst nicht, weil es ihm in den Kram passt. Vielleicht weiß er nicht, wohin mit seiner Leidenschaft. Immerhin bist du die berühmte Ally Kinross. Du bist privilegiert. In gewisser Weise bist du eine Heldin für ihn, aber gleichzeitig hat er Angst vor dir. Und wie überwindet er diese Angst? Seine Schamgefühle wegen seiner Herkunft? Er belästigt dich.”
    Unwillkürlich verstärkte sie den Griff ums Lenkrad. “Das ist unmöglich, Rafe. Wir arbeiten schon eine ganze Weile zusammen. Ich sehe ihn ständig. Die Polizei hat ihn einen halben Tag lang befragt.”
    “Glaubst du, die Polizei wüsste nicht, was sie tut?”, konterte er. “Die meisten Verbrechen gegen Frauen werden von Männern aus ihrem Umfeld begangen – Exmännern, Exlovern, eifersüchtigen Freunden oder Kollegen. Männern, die von ihnen besessen sind. Und leider gibt es eine Akte über Harper. Er tut uns allen leid, weil er so aufgewachsen ist, aber vielleicht hat er einen Dämon in sich. Vergiss

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