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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Du-jums Hund. Mach die Tür auf, verdammt, dann bringe ich dich so schnell um, dass …«
    »Du-jum wird dich foltern wie …«
    »Halt’s Maul! Halt’s Maul, du Hund!«
    Sonja seufzte. Sie lehnte sich an die Wand vor der Tür und flüsterte: »Sieht ganz so aus, als müssten wir noch eine Weile warten.«
     
    Yarise verhöhnte inzwischen Omeron, der nackt, die Arme an die Wand gekettet, vor ihr hing. Die ebenfalls geketteten Füße berührten den Boden nicht.
    »Und weißt du auch, was Du-jum und ich tun?« Sie leckte sich die Lippen und strich sinnlich mit beiden Händen über ihren Körper.
    »Es ist mir völlig egal, Yarise. Du bist eine Hure – warst es schon immer. Jetzt bist du eben eines Zauberers Hure. Wo ist da der Unterschied?«
    »Du-jum wird dich ganz langsam martern!«
    »Aber gewiss nicht, weil ich seiner Hure die Wahrheit sagte!«
    Yarise konnte ihre Wut nicht mehr beherrschen. Nach einer Waffe suchend, wirbelte sie herum und sah auf einem Tischchen eine Silberschale, die sie für geeignet hielt. Sie griff danach und holte zum Wurf aus. Omeron, der ihr in seinen Ketten nicht ausweichen konnte, zuckte zusammen. Die Schale flog geradewegs auf seinen ungeschützten Unterleib zu.
    »Halt!« donnerte Du-jum.
    Sofort änderte die Silberschale ihre Richtung, drehte sich wie ein Kreisel und schmetterte gegen die Wand.
    Wütend schaute Yarise hoch. Omeron beobachtete den Hexer, der mit wallendem Gewand in das Gemach eilte.
    »Geh jetzt, Yarise«, forderte Du-jum sie auf. »Lass deinen Ärger an irgendwelchen Sklavinnen aus. Ich möchte mich ungestört mit deinem … Gatten unterhalten.«
    Yarise wollte nicht, dass Omeron merkte, welche Macht Du-jum über sie hatte, wagte es jedoch auch nicht, sich ihm zu widersetzen. So verzog sie das Gesicht höhnisch, spuckte ihren ehemaligen Gemahl an, machte eine unmissverständliche Geste und verließ das Gemach mit hocherhobenem Haupt.
    Du-jum winkte. Ein schwerer Holzstuhl bewegte sich scharrend über den Boden und blieb einige Schritte vor Omeron entfernt stehen. Stöhnend setzte Du-jum sich darauf, wischte sich das Gesicht ab und blickte zu dem früheren Herrscher von Thesrad hoch.
    »Sie ist eine Hexe«, sagte er seufzend. »Und ich meine damit nicht, dass sie einige Zauberkunststücke beherrscht, was sie zweifellos tut.«
    »Eine Hure«, entgegnete Omeron kalt. »Hure ist das richtige Wort. Und sie hat auch die entsprechende Begabung. Doch vor allem, was Ihr ja inzwischen wissen müsstet, ist sie ein verzogenes, rachsüchtiges Balg!«
    Du-jum lachte laut über diese treffende Bemerkung, doch dann wurde sein Gesicht wieder ernst. »Wein. Ihr braucht ein bisschen Wein.« Er deutete auf einen Krug, der sofort von einem Tisch herbeischwebte. Doch Omeron schüttelte den Kopf.
    »Keinen Wein für mich, ehe ich nicht wieder in Thesrad herrsche.«
    »Ich verstehe.« Du-jums Stimme wurde kühler, und der Krug kehrte zu dem Tisch zurück. »Dann werdet Ihr lange warten, bis Ihr Euren Durst wieder stillen könnt.«
    »Nur Vergeltung vermag meinen Durst zu stillen.«
    »Was sonst? Omeron … Fürst … ich bewundere Euch. Ich achte Euch. Ihr habt gut gegen mich gekämpft, und Ihr seid alles andere denn ein Feigling. Ich möchte nur eines von Euch wissen. Wenn Ihr es mir sagt – jetzt oder etwas später –, werde ich Euch schmerzlos töten. Denn zu jenen, die mir zu Willen sind, bin ich gnädig.«
    Omeron gönnte ihm keine Antwort.
    »Ihr könnt selbst entscheiden, Fürst von Thesrad. Wollt Ihr einen raschen Tod, oder lange unerträgliche Qualen?«
    »Wie Sadhur?«
    »Ihr wisst davon? Hat Yarise …«
    »Ich schloss es.«
    »Ihr habt richtig geschlossen«, knurrte Du-jum. »Sadhur starb unter grauenvollen Schmerzen, weil er versuchte, edel zu sein – wie Ihr, und jetzt windet er sich in den sieben Höllen.«
    »Wenn Ihr meint. Aber selbst falls es so ist, zieht er dieses Los bestimmt vor.«
    »Seid nicht so sicher. Sadhurs Geschick ist bereits entschieden – Eures noch nicht. Ihr werdet mir sagen, was ich wissen will. Unter dieser Stadt gibt es Gänge, Höhlen …« Bei diesen Worten stand Du-jum auf und ging näher an Omeron heran, der ihm argwöhnisch entgegenblickte. »Sie führen zu … anderen Orten. Ich brauche Zugang zu ihnen. Sie sind schwer zu finden und älter als die Menschheit. Sie durch Zauberkräfte finden zu wollen, verstärkt nur den sie verbergenden Schutzschild. Es ist bekannt, dass manchmal Menschen durch Zufall auf sie stießen. Diese Zufälle sind

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