Der Problemmann (German Edition)
über den Weg laufen. Uta und Oliver sind schließlich meine Freunde. Aber ich wüsste nicht, was es außerhalb für uns geben sollte.“
„Das kann nicht dein ernst sein. Wir hatten doch so eine schöne Zeit in Italien. Das könnten wir wieder haben. Warum versuchen wir nicht diese Momente wieder aufleben zu lassen?“
„Nein, wir werden diese zwei Wochen in guter Erinnerung behalten. Wir bleiben gute Bekannte und wir werden uns benehmen, wenn wir uns bei Uta treffen sollten.“
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„Kannst du mir mal erzählen, was in dir vorgeht?“ wollte Uta am selben Abend von Tom wissen, der kurz nachdem Anna gegangen war, wie beinahe jeden Abend bei seiner Schwester in der Küche saß.
„Wie meinst du das?“
„Du erzählst mir in der letzten Zeit fast täglich von Anna, wie es ihr gehen würde, als sei nichts vorgefallen und ich sehe sie vorhin, wie sie sich die Augen ausweint, da sie glaubt dich als Freund verloren zu haben.“
Fassungslos sah Tom Uta an.
„Glotz nicht so, sag mir sofort was das soll.“
„Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.“
„Das weißt du sehr genau. Beleidige nicht meine Intelligenz. Anna hat mir alles erzählt.“
„So, was denn?“
„Du hast mit ihr geschlafen.“
„Ich glaube nicht, dass ich mit dir mein Liebesleben diskutieren möchte.“
„Das möchte ich auch nicht. Ist mir auch im Grunde komplett egal, mit wem du dich vergnügst. Aber wenn es anfängt Freunde von mir zu verletzten, dann geht das zu weit.“
„Sie hat wirklich geweint?“
„Ja, du Trottel. Sie war komplett am Ende deinetwegen. Warum tust du ihr das an?“
„Ich dachte nicht, dass ich ihr damit wehtun könnte. Eher das Gegenteil.“
„Das verstehe ich nicht. Was redest du für einen Unsinn.“
„Ich hätte das nicht tun sollen.“
„Was, mit ihr schlafen?“
„Ja, das war ein Fehler.“
„War es denn so schlimm mit ihr? Kann ich mir gar nicht vorstellen.“
„Nein, es war toll.“
„Du hast echt eine Klatsche und bist nicht ganz dicht.“
„Sie hat mir immer gesagt, dass ich nicht ihr Typ wäre und sie sich niemals in mich verlieben wird. Und dann tauchte wie aus dem Nichts Christian auf. Er ist genau der Mann, der ihr den Kopf verdreht. Da habe ich einfach keine Chance und ich wollte ihr nicht im Weg stehen und ihr Glück im Keim ersticken. Zumal Christian nun frei zu sein scheint.“
„Du bist ja total verknallt in Anna.“
„Nein, das bin ich nicht.“
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Anna genoss die relativ laue Luft des fortgeschrittenen Abends und ging den ganzen Weg zu Fuß nach Hause. Sie hatte sich schnell von Christian verabschiedet. Für sie war es unerträglich ihn weiter in ihrer Nähe zu haben. Wie er sie mit seinen blauen Augen anhimmelte und im nächsten Augenblick erst Verzweiflung und dann Bitterkeit aus ihnen sprach. Sie war einfach so aufgestanden, hatte gesagt, es sei besser jetzt zu gehen und war verschwunden. Über eine Stunde brauchte sie für die Strecke nach Hause. Das war ihr jedoch gleichgültig, obwohl sie sich selbst für die Wahl ihrer Schuhe verfluchte. Sie redete sich ein, dass es ein gutes Training für sie wäre, sich mit der Höhe der Absätze vertraut zu machen und irgendwann müsste sie es schließlich lernen. Glücklicherweise war es bereits dunkel geworden und so fühlte sie sich unbeobachtet, wie sie versuchte auf ihrem Neuerwerb grazil zu gehen. Endlich hatte sie ihre Straße erreicht und überlegte bereits für die letzten Meter sich ihrer Schuhe zu entledigen. Um barfuss unterwegs zu sein war es in Deutschland viel zu kalt. Aber das kurze Stück bis zu ihrem Haus würde sie nicht umbringen. Gerade als sie sich an eine Häuserwand lehnen wollte, sah sie einen Mann vor ihrem Haus stehen. Die Körperhaltung hatte sie schon einmal gesehen. Sie konnte sich nur nicht mehr daran erinnern wo. Stand dort etwa einer ihrer Verflossenen? Das konnte wohl kaum sein. Jeder Meter der sie dichter an ihre Wohnung brachte, schaffte ihr Gewissheit, dass sie diesen Mann durchaus kannte. Der wartende Mann schien sie noch nicht bemerkt zu haben, er schaute stoisch in die andere Richtung. Würde ihr Zeit bleiben sich schnell hinter einem Baum zu verstecken und abzuwarten, bis er gegangen war? Gerade als sie sich überlegte, doch noch ein Bier in einer nah gelegenen Kneipe zu trinken, drehte sich der Mann zu ihr. Noch immer hätte sie die Möglichkeit gehabt einfach zu verschwinden. Sei nicht albern, sagte sie zu sich selbst. Abgesehen davon wurde sie neugierig, was
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