Der Problemmann (German Edition)
wirklich, wie man eine Frau glücklich macht.“
Eine Stunde später betrat Anna ein kleines italienisches Restaurant, was Christian ausgesucht und gemeint hatte, er würde sie gern zum Essen einladen. Das Lokal war gemütlich und wirkte authentisch und doch war es ganz anders als in Italien, schon allein aus dem Grund, da sie freundlich auf Deutsch von einem Mann begrüßt wurde, der nichts von einem Italiener hatte. Dieser führte sie zu einem Tisch in einer hinteren Nische. Auf dem Weg dorthin sagte er, dass sie bereits erwartet würde, dabei grinste er sie viel sagend an. Anna hatte den Eindruck, als würde er ihr jeden Moment freundschaftlich mit dem Ellenbogen in die Seite knuffen wollen und dabei ein Auge zu kneifen. Er beließ es jedoch bei seinem breiten Grinsen, und damit ihr für den Abend viel Vergnügen zu wünschen. Christian war sofort aufgesprungen, als er Anna das Restaurant betreten sah. Obwohl er verdammt gut aussah und den Prototyp des perfekten Mannes abgab, wäre Anna gern auf dem Absatz umgedreht. Sie fragte sich, was sie zum Henker hier tat. Noch vor wenigen Wochen war sie schwer in ihn verliebt gewesen und wäre dafür gestorben, sich mit ihm treffen zu können und das Gefühl zu haben, dass dieser Mann ihr gehören würde. Sie kannte sich selbst kaum wieder. Nie hätte sie sich solch eine Gelegenheit entgehen lassen. In dem kurzen Moment, in dem sie auf ihn zu ging und er sie freudestrahlend erwartete, sagte sie sich ständig, sie solle nicht dumm sein und egal was auch immer er ihr gleich erzählen würde, ihn später mit zu sich nehmen und damit den Beginn einer wundervollen Beziehung einläuten.
„Du siehst phantastisch aus“, sagte Christian, nachdem er sie in seine Arme genommen und ihr Küsse auf die Wange gedrückt hatte.
Am Nachmittag hatte Anna etwas für sie völlig abwegiges getan und war in die Stadt gefahren, um sich neu einzukleiden. So befanden sich plötzlich mehrere Kleider, diverse hochhackige Schuhe, sowie körperbetonende Oberteile in ihrem Besitz. Zu dem abendlichen Treffen hatte sie sich für ein sommerliches Kleid entschieden. Etwas ungewohnt wackelte sie weniger damenhaft in ihren Pumps, anstatt wie es sich gehörte darin zu schweben. Kaum saß sie Christian gegenüber wurde ihr ein Glas Prosecco gereicht.
„Hattest du einen schönen Tag?“, wollte er von ihr wissen.
„Ja danke, sehr arbeitsreich, aber durchaus okay.“
Sie hatte sich zwar mit ihm verabredet, damit sie miteinander reden konnten, aber ihr war die Lust darauf vergangen. So oft hatte sie versucht von ihm zu erfahren, wie er sich ein Leben mit ihr vorstellen würde und nun war es ihr gleichgültig. Sie wollte diesen Abend möglichst schnell hinter sich bringen. Daher griff sie beherzt nach der Speisekarte, entschied sich schnell für eine Portion Pasta und einen kleinen Salat und meinte, dass sie gern bestellen würde, sie hätte großen Hunger, was gelogen war. Noch immer spielte ihr Magen verrückt und ließ eine regelmäßige Nahrungsaufnahme nicht zu. Christian winkte nach dem Kellner und gab die Bestellung auf, inklusive einer Flasche Rotweins, der kurz darauf serviert wurde.
„Ich bin froh, dass du gekommen bist“, fing Christian ein Gespräch an, von dem er selbst nicht wusste, was er ihr eigentlich sagen wollte.
„Das wird sich noch herausstellen, ob du froh sein kannst. Es hängt ganz von dir ab. Ich bin gespannt, was du mir zu sagen hast.“
„Wollen wir nicht wenigstens das Essen abwarten?“
„Nein, bringen wir es hinter uns.“
„Du tust ja so, als wäre es eine Strafe mit mir zu sprechen.“
In einem Zug trank Anna ihren Prosecco aus.
„Ich bin einfach neugierig, was du mir erzählen wirst. So oft habe ich versucht zu dir durchzudringen.“
„Es ist eben auch nicht so einfach wie du denkst.“
„So, was denke ich denn?“
„Dass ich meine Ehe vergesse und mit dir eine Beziehung eingehen werde.“
„Ach ja? Interessant.“
„Du hast mich doch in Italien gelöchert, wie es nun mit uns weitergehen wird.“
„Ich wollte lediglich eine Antwort von dir. Wie du dich erinnerst, hatte ich dir gesagt, dass es völlig in Ordnung wäre, wenn du einfach nur Sex willst.“
„Warum bist du immer so?“
„Wie bin ich denn?“
„So direkt. Da bleibt überhaupt kein Spielraum für Romantik.“
„Entweder man hat Sex oder man ist romantisch. Ich hatte den Eindruck, dass du lediglich an Sex interessiert bist.“
„Wie kannst du das von mir denken?“
„Weil
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