Der Problemmann (German Edition)
später begleiten? Ich möchte nur mit dir reden, ganz bestimmt. Ich werde dich nicht bedrängen, nur reden, bitte.“
„Christian, warum jetzt?“
„Warum nicht?“
„Weil du mehrere Möglichkeiten hattest mit mir zu sprechen. Jetzt ist es zu spät.“
„Das meinst du nicht im ernst, oder?“
„Ich fürchte doch.“
„Aber Anna, lass es doch so nicht enden bevor es überhaupt begonnen hat. Gib uns doch bitte eine Chance.“
„Okay“, sie sah wie erleichtert er wirkte, „aber nicht heute Nacht. Ich brauche meinen Schlaf. Lass uns morgen treffen.“
Kapitel 32: Sex macht alles kaputt
„Was machst du mit den Kerlen?“, fragte Uta am nächsten Tag.
Wieder saß Anna neben Uta. Sie war sehr spät am Abend zuvor betrunken und äußerst müde nach Hause gefahren. Zum ersten Mal leistete sie sich den Luxus, sich von einem Taxi nach Hause bringen zu lassen. Ein erhabenes Gefühl überkam Anna, das Geld dafür nicht an anderer Stelle einsparen zu müssen. Noch im Taxi sitzend, mahnte sie sich, es nicht zu übertreiben und sich zukünftig ständig derlei Eskapaden zu gönnen. Kurz bevor sie sicher zu Hause angekommen war, fiel ihr ein, dass sie vergessen hatte den Schlüssel zurückzugeben. Daher verabredete sie sich gleich am nächsten Morgen mit Uta, die meinte man könnte sich in einem Café treffen. Anna überredete sie, dass es viel besser sei und für Uta weniger Mühe machte. Sie würde auch nicht lange bleiben, sie sei mit Christian zum Essen verabredet. Mit heftigen Bauchschmerzen war Anna mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Treffpunkt gefahren. Die Rückgabe des Schlüssels war ein Vorwand, um noch einmal in aller Ruhe, und vor allem allein, mit Uta sprechen zu können. Sie musste wissen, was mit Tom los war und aus welchem Grund der sich vor ihr versteckte.
„Ich mache gar nichts.“
Uta lächelte Anna verschmitzt an.
„Das glaube ich weniger. Christian war gestern jedenfalls sehr anhänglich. So kenne ich ihn überhaupt nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass er freiwillig so gut wie nie zu uns kommt.“
„Ich weiß auch nicht, was ich von all dem halten soll.“
„Was ist denn in Italien passiert?“
„Eigentlich nichts.“
„Und das soll ich dir nun glauben?“
„Okay, ich habe mit ihm geschlafen. Das war aber erst am Tag vor meiner Abreise. Vorher ist rein gar nicht passiert, außer einem sehr innigen Abschiedskuss, als er wieder nach Deutschland musste.“
„Das erklärt einiges. Und was ist mit Tom?“
„Ich weiß es nicht. Ich hatte gehofft, dass du mir sagen kannst, was mit ihm los ist. Er reagiert nicht auf meine Anrufe und Mails.“
„Aber ich dachte …“
„Ich war sehr überrascht, dass er dir alles erzählte, was ich ihm geschrieben hatte. Da er nie reagierte, nahm ich an, er würde meine Mails nicht lesen.“
„Was ist mit euch los? Tom war in letzter Zeit schon ein wenig merkwürdig. Ich dachte jedoch, es würde an dem Stress mit seiner Diplomarbeit liegen.“
„Ich habe in Italien auch mit Tom geschlafen.“
„Und da behauptest du, du würdest nichts mit den Kerlen anstellen.“
Uta fing an zu lachen.
„Das ist nicht witzig. Es war ein Fehler das zu tun. Das sehe ich heute ein. Ich habe ihn verloren und ich vermisse ihn so schrecklich.“
Unerwartet liefen Anna Tränen über ihre Wangen. Sie hatte nicht damit gerechnet von ihren Emotionen derart überfallen zu werden. Alles in ihr verkrampfte und zog sich schmerzhaft zusammen. Imaginär griff eine eiskalte Hand nach ihrem Herzen und zerquetschte es. Uta war ebenso überrascht über ihren Ausbruch, wie Anna selbst. Beruhigend nahm sie Anna in ihre Arme und streichelte ihr über den Rücken.
„Was ist nur mit Tom los?“ fragte Anna über ihre Tränen hinweg.
„Ich kann es dir nicht sagen.“
Uta hatte sich von ihr gelöst und reichte ihr ein Taschentuch.
„Was wirst du denn nun mit Christian tun?“
„Ich weiß es nicht. Ständig habe ich ihn aufgefordert mir alles zu erzählen. Er blieb allerdings verschlossen. Und nun auf einmal will er mit mir reden.“
„Du wirst dich für einen von beiden entscheiden müssen.“
„Ich fürchte, diese Entscheidung hat Tom bereits getroffen. Abgesehen davon ist er lediglich ein Freund. Wir waren uns immer einig, dass wir eine rein platonische Freundschaft vorziehen. Nun will er nicht einmal mehr die. Am Ende hat der Sex alles kaputt gemacht.“
„War der denn wenigstens gut?“
„Du ahnst nicht, was dein Bruder alles drauf hat. Er weiß
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