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Der Protektor von Calderon

Der Protektor von Calderon

Titel: Der Protektor von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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könnten unsere Truppen unter Druck geraten.«

    Miles zuckte mit den Schultern. »Die Berichte der Späher lassen vermuten, dass er tatsächlich geschwächt ist. Wie ich gehört habe, hat er bei dem Absturz schwere Verletzungen davongetragen, was wir dem Grafen von Calderon zu verdanken haben. Dadurch ist er persönlich weitgehend außer Gefecht gesetzt.«
    »Vielleicht sollen wir das ja auch nur denken«, wandte Aquitania ein, »außerdem hat er immer noch einen Erben. Dem jungen Brencis mangelt es zwar an Erfahrung, aber er verfügt über beträchtliche Elementartalente.«
    »Der Erste Fürst hat uns einen Befehl erteilt, Hoheit«, entgegnete Miles.
    Aquitania verdrehte die Augen, seufzte und erhob sich. »Ja, gewiss. Der alte Mann spielt die Musik, und wir anderen tanzen dazu. Hauptmann, unter diesen Umständen sollten wir unser Gespräch lieber später fortsetzen.«
    »Das würde mir auch gut passen«, erwiderte Miles.
    Aquitania nickte den beiden zu und verließ das Zelt.
    Miles schaute ihm hinterher, nahm einen Zinnbecher, der auf dem Sand stand und verdächtig nach Bier roch, und trank einen langen Schluck. »Überheblicher Esel«, murmelte er. Er sah Amara an. »Er hat es schon wieder gemacht.«
    »Was denn?«, erkundigte sich Amara.
    Miles deutete auf den Tisch mit dem Sandmodell. »Die Verluste allein auf die Truppen abgewälzt, die Gaius treu ergeben sind.«
    Amara blinzelte. »Wie?«
    »Nicht so, dass ich es vor einem Gericht beweisen könnte. Aquitanias Legionen kämpfen an unserer Seite, aber sie kommen immer ein bisschen zu spät oder zu früh. Wenn der Kampf losgeht, steht die Kronlegion stets in vorderster Reihe.« Er rammte den Zinnbecher in den Sand. Körnchen flogen in alle Richtungen. »Meine Männer fallen, und ich kann nichts daran ändern, bei den verfluchten Krähen.«
    »In diesen Dingen ist er sehr klug«, meinte Amara.

    »Und ich nicht«, erwiderte Miles. »Wir sollen gegen Kalare kämpfen, damit wir hinterher zu schwach sind, um uns seinen Legionen entgegenzustellen.«
    »Deshalb der Streit über eure Strategie?«, mutmaßte Amara.
    Miles nickte. »Als ob es nicht schon reicht, einen Feind vor sich zu haben; der nächste marschiert gleich hinter uns.« Er rieb sich das Stoppelhaar. »Und der Ausschuss hat zu viel Einfluss auf unsere Strategie. Ausschüsse gewinnen keine Kriege, Gräfin.«
    »Ich weiß«, erwiderte Amara leise. »Aber du kennst die Lage des Ersten Fürsten. Er braucht die Unterstützung des Senats.«
    »Er braucht das Geld«, meinte Miles verdrossen. »Als hätte er nicht das Recht, in einer Krise wie dieser allein aufgrund seiner Stellung auf ihre Treue bauen zu dürfen.« Er wandte sich um und riss den leeren Becher wieder vom Sand. »Zwei Jahre. Zwei Jahre schleichen wir bereits durch diesen krähenverfluchten Sumpf und schlagen uns mit Kalares Wahnsinnigen herum. Wir hätten gleich in dem Jahr, in dem er angegriffen hat, nach Kalare ziehen sollen. Jetzt dürfen wir allenfalls darauf hoffen, uns irgendwie durch diese Sümpfe zu schlagen, um dann die Stadt zu belagern, was Jahre dauern kann. Mir sterben drei Männer an Krankheit in der gleichen Zeit, in der einer durch den Feind fällt. Gräfin, schlimme Feldzüge habe ich schon gesehen, aber bei diesem Krieg dreht sich mir der Magen um.«
    Amara nippte an ihrem Tee. »Dann nehme ich an, ich soll der Krone mitteilen, dich von deinem Befehl zu befreien?«
    Miles starrte sie schockiert an. »Natürlich nicht.«
    »Sehr gut.«
    »Wem sollte man dieses Kommando anvertrauen, wenn nicht mir?«, fuhr Miles fort.
    »Ich dachte lediglich …«
    »Was? Denkst du, ich sei damit überfordert?« Miles schnaubte. »Nein. Ich werde mir schon etwas ausdenken.« Er wandte sich wieder dem Sandmodell zu. »Aber es gibt ein wichtiges Problem, um das wir uns kümmern müssen.«

    Amara hörte zu und trat neben ihm an den Tisch.
    »Kalare und seine Truppen sind nicht schwer zu binden. Wenn er sich zu weit von seinem Stützpunkt entfernt, zermalmen wir sie oder nehmen die Stadt in ihrem Rücken ein. Unsere Streitmacht ist groß genug.« Er deutete mit dem Kopf auf das »Nord«-Ende des Tisches. »Aber mit den Canim sieht das ganz anders aus. Seit wir sie von der Elinarcus vertrieben haben, sind sie Kalare nicht mehr zur Seite gestanden, aber sie stellen sich auch nicht gegen ihn, so dass ihre Anwesenheit ihm die Nordflanke sichert.«
    »Während er im Gegenzug den Canim die Südflanke freihält.«
    »Genau«, meinte Miles. »Das ist schon

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