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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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ganz genau befolgte. So waren alle Mahlzeiten auf Stoneheim Festessen, im Gegensatz zu dem fast ungenießbaren Essen an Bord. Einige von Ingriths Rezepten waren Gerichte, die alle mochten, aber einige von den luftigen, saucebedeckten Delikatessen, die sie den Wikingern vorsetzte, li eß diese verwirrt auf ihre Teller gucken, voller Sorge, sich die muskulöse Figur durch zu viel Fett zu verderben.
    In den meisten Wikingerhaushalten wurde auf einem Zentralherd in der großen Halle gekocht, wo die Feste stattfanden. Da aber auf Stoneheim so viele Menschen wohnten - alleine mehr als dreihundert Krieger - wurde das Essen separat in der Küche zubereitet, wo sich mehrere Kochstellen und Backöfen befanden. Die fünf Kochstellen in der Halle wurden nur noch zum Heizen benutzt.
    Aber ein Harem ? Drifa wollte in einen Harem? »Drifa!«, rief Tyra.
    Drifa mochte ja zur Hälfte Araberin sein, aber sie hatte ihr ganzes Leben in Norwegen verbracht. Tyra konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Schwester all die Dinge tun würde, die von einer verwöhnten Orientalin erwartet wurden.
    Drifa fuhr fort, einen großen Strauß Herbstastern in einem Steinkrug zu arrangieren, Sie liebte es, überall Blumen aufzustellen, was die Burg zugegebenermaßen gemütlicher machte, die Männer aber aus irgendeinem Grund aufbrachte. Einmal hatte sie sogar zu jedermanns Verstimmung fünfzig Rosenbüsche hereingebracht, weil sie zu zart waren und ständige Pflege brauchten.
    Letztes Jahr hatte ihr Vater gebrummt, dass sie bald auch Blumen im Abort aufstellen würde. Drifa hatte gekontert: »Lass mich endlich heiraten, dann brauchst du dir keine Sorgen mehr darum zu machen, ob meine Blumen deine scheußlichen Räume in dieser scheußlichen Burg verunzieren.« Dann war sie weinend davongelaufen. Ihr Vater, der zuweilen etwas schwer von Begriff war, hatte Tyra und ihre drei Schwestern angesehen und gefragt: »Was ist? Was habe ich getan?«
    Doch diesmal reagierte Drifa zu Tyras Überraschung mit Wut. »Nun, warum denn nicht? Es sieht so aus, als sollte ich niemals heiraten, und so, wie Rashid die ... mh, verwöhnten Orientalinnen beschreibt, klingt es nach einem sehr guten Leben für eine Frau. Außerdem blühen im Orient die Blumen das ganze Jahr über.«
    Ich werde Rashid den Hals umdrehen.
    Vana schüttelte den Kopf über die Überschwemmung, die Tyra in der Küche angestellt hatte. Auf Händen und Knien wischte sie den Boden mit einem dreifach gefalteten Leinentuch trocken, das sie immer für alle Fälle bei sich trug. »Ich gebe zu, dass ich auch darüber nachgedacht habe ... einem Harem beizutreten«, bemerkte sie dabei. Obwohl sie die weißblonden Zöpfe unter einem Tuch verbarg und ihre schmale Gestalt in einer großen Schürze steckte, wies auch sie alle Attribute auf, die sie zu einer idealen Spielgefährtin für jeden Mann machten.
    Ich werde Rashid den Hals umdrehen.
    »Und was würde Rafn dazu sagen, wenn du in einen Harem verschwinden würdest, Vana?« Tyra dachte, dass ihre Schwester sich unter dem Aspekt die Sache vielleicht noch einmal überlegen würde.
    Vana errötete und hob störrisch das Kinn - ein Zug, den alle Thorvald-Töchter gemeinsam hatten. »Rafn hat in der Sache gar nichts zu sagen. Wenn ich einem Harem beitreten will, dann werde ich das tun.«
    »Ich auch«, setzte Ingrith hinzu, während sie das Fischgulasch im Kessel vorsichtig umrührte und dann nachsah, ob sie genügend Aale für ihren Fischpudding im Haus hatten. »Wenn ihr euch alle davon macht, um in einen Harem einzutreten, werde ich nicht alleine hier in diesem Gefängnis zurückbleiben. Ich möchte für einen Mann kochen, der meine Mühe zu schätzen weiß, nicht für dreihundert Männer, denen ich genauso gut gekochtes Opossum vorsetzen könnte, solange genug Bier dabei ist, um es hinunter zu spülen.«
    Ich werde Rashid den Hals umdrehen.
    »Ich auch«, sagte Breanne, die gerade Äpfel für einen von Ingriths berühmten Apfelkuchen schälte, »aber nur, wenn der Harem im Orient ist. Ich möchte gerne die Architektur dort studieren.«
    »Wie dumm von dir, Breanne«, warf Drifa ein und lachte. »Meine Mutter hat mir viel von ihrer Heimat erzählt, und ich glaube nicht, dass Haremsdamen die Freiheit dazu hätten. Sie dürfen nicht durch die Städte streifen und Häuser angucken.«
    »Doch, das können sie«, hielt Breanne dagegen. »Rashid hat mir erzählt, dass eine gute Haremshuri tun kann, was sie will.«
    Ich werde Rashid den Hals umdrehen.
    »Nun, keine von

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