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Der Regenmacher

Der Regenmacher

Titel: Der Regenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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ist, so etwas zu tun. Ein ausgesprochen widerliches Volk.«
    Wir sind uns alle drei einig, daß die Rikers ziemlich dumm und sehr gefährlich sind.
    »Morgan will keine Anklage erheben«, fährt Vance fort. Morgan nickt.
    »Es ist sehr einfach, Mr. Vance«, sage ich. »Sie können den Fall vor die Anklagejury bringen, und Sie können Glück haben und eine Anklage erreichen. Aber wenn es zum Prozeß kommt, werden Sie verlieren. Ich werde diesen verdammten Aluminiumschläger vor den Geschworenen schwenken. Ich werde ein Dutzend Experten für Mißhandlung im häuslichen Bereich in den Zeugenstand holen. Ich werde sie zu einem Symbol machen, und Sie und Ihre Leute werden sehr alt aussehen, wenn Sie versuchen, sie zu verurteilen. Kein einziger der zwölf Geschworenen wird für Sie stimmen.«
    Ich fahre fort. »Mir ist es gleich, was seine Angehörigen tun. Aber wenn Sie sich von ihnen dazu drängen lassen, Anklage zu erheben, dann wird Ihnen das leid tun. Wenn die Geschworenen sie freisprechen, werden sie Sie sogar noch mehr hassen.«
    »Er hat recht, Al«, sagt Morgan. »Es ist ausgeschlossen, daß sie verurteilt wird.«
    Al war schon bereit, das Handtuch zu werfen, als er hier hereinkam, aber er wollte es erst von uns beiden hören. Er erklärt sich bereit, alle Anklagen fallenzulassen. Morgan verspricht, mir am späten Vormittag ein entsprechendes Schreiben zu faxen.
    Ich danke ihnen und verschwinde. Meine Stimmung schlägt schnell um. Ich bin allein im Fahrstuhl, und ich sehe in dem polierten Messing über den Zahlenknöpfen, daß ich grinse. Alle Anklagen werden fallengelassen! Für immer!
    Ich renne praktisch über den Parkplatz zu meinem Wagen.
    Die Kugel wurde von der Straße her abgeschossen, durchschlug das Fenster im vorderen Büro, hinterließ ein säuberliches Loch von nicht mehr als anderthalb Zentimeter Durchmesser in der Scheibe und beendete ihre Reise tief in der Wand. Deck war zufällig im vorderen Büro, als er den Schuß hörte. Die Kugel verfehlte ihn um ungefähr drei Meter, aber das war nahe genug. Er rannte nicht sofort zum Fenster, sondern verkroch sich unter dem Tisch und wartete ein paar Minuten.
    Dann verschloß er die Tür und wartete darauf, daß jemand kommen und nach ihm suchen würde. Es kam niemand. Das passierte gegen halb elf, während ich bei Al Vance war. Offenbar hat niemand den Schützen gesehen. Wenn jemand den Schuß gehört hat, werden wir es nie erfahren. In diesem Teil der Stadt hört man des öfteren Schüsse.
    Decks erster Anruf galt Butch, der noch schlief. Zwanzig Minuten später war er im Büro, schwer bewaffnet, und bemühte sich, Deck zu beruhigen.
    Als ich eintreffe, untersuchen sie gerade das Loch in der Scheibe, und Deck berichtet mir, was passiert ist. Ich bin sicher, daß Deck sogar herumzappelt, wenn er tief schläft, aber jetzt zittert er heftig am ganzen Leibe. Er sagt uns, er wäre in Ordnung, aber seine Stimme klingt schrill. Butch sagt, er wird unten direkt unter dem Fenster warten und sie schnappen, wenn sie zurückkommen. Er hat zwei Schrotflinten in seinem Wagen und ein AK-47-Sturmgewehr. Gott helfe den Rikers, falls sie noch einmal versuchen sollten, im Vorbeifahren zu schießen.
    Ich kann Booker nicht telefonisch erreichen. Er ist nicht in der Stadt und führt zusammen mit Marvin Shankle Vernehmungen durch, also schreibe ich ihm einen kurzen Brief, in dem ich verspreche, mich später zu melden.
    Deck und ich entscheiden uns für einen privaten Lunch, weit weg von den bewundernden Massen, außer Reichweite von herumfliegenden Kugeln. Wir kaufen uns Sandwiches und essen in Miss Birdies Küche. Butch sitzt in seinem Wagen, der auf der Einfahrt hinter meinem Volvo steht. Er wird ziemlich enttäuscht sein, wenn er keine Gelegenheit findet, seine AK-47 abzufeuern.
    Der wöchentliche Reinigungsdienst war gestern hier, das Haus ist also sauber, und der schimmlige Geruch ist vorübergehend verschwunden. Es steht bereit für Miss Birdie.
    Der Handel, den wir abschließen, ist schmerzlos und simpel. Deck bekommt die Akten, die er haben will, und ich bekomme zweitausend Dollar, zahlbar innerhalb von neunzig Tagen. Wenn es sein muß, wird er sich mit anderen Anwälten zusammentun. Außerdem kann er diejenigen meiner Fälle verhökern, die er nicht haben will. Die Inkassoakten von Ruf-fin’s gehen an Booker zurück. Das wird ihm nicht gefallen, aber er wird darüber hinwegkommen.
    Das Durchsehen der Akten ist einfach. Es ist ein Jammer, wie wenige Fälle und Mandanten

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