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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Meinung nicht genügend beachtet wird.«
    »Erpressung, schiere Erpressung!«
    Alan, halb amüsiert, halb gespannt, beobachtete unser Geplänkel. Dann siegte die Neugier.
    »Was ist Erpressung?«
    »Och, Minni verwies nur auf ihr Verhalten zu Beginn unserer Beziehung. Sie hatte leichte Anfälle von destruktiven Reaktionen, die mich zum Kauf etwa anderer Gardinen und einer Reihe neuer Kleidungsstücke zwangen.«
    »Nun, du könntest sie in ein Tierheim bringen.«
    Kratsch! Ein Fetzen hing von Alans Hemdärmel.
    »Wie ich sagte. Subtil, nicht?« Ich nickte weise.
    »Außerordentlich.«
    Unsere Dreierbeziehung war sozusagen in eine Sackgasse geraten, aus der ich uns nur befreien konnte, wenn ich eine einsame, aber schnelle Entscheidung fällte. Ich tat es.
    »Unter dem Vorbehalt, dass wir uns auf eine Getrenntschreibung des Namens Vomwald einigen können, wäre ich einverstanden.«
    Minni, die bei den ersten Worten schon wieder mit glitzernden Augen die Tatze erhoben hatte, ließ diese sinken, verlor dabei das Gleichgewicht und knallte mit dem Schwanz in die Tomatensauce. Es war ein hübscher Kontrast zu ihrem weißen Fell und den blauen Augen.
    Alan und ich verzogen uns hastig ins Wohnzimmer, um den fälligen Kommentaren zu entgehen.
    Dort berichtete Alan dann, wie er Minni getroffen hatte. Ungefähr eine Woche nach meinem Verschwinden hatte er eines Abends, als er das Studio verließ, eine weiße, zerrupfte, magere Katze unter seinem Auto sitzen sehen, die ihn äußerst eindringlich anmaunzte. Er brauchte nicht lange, um in dem verwahrlosten Tierchen mit den wunden Pfoten Minni zu erkennen, und nahm sie in die Wohnung mit, wo er sie putzte und fütterte.
    »Sie fraß wie ein Löwe, zwei Dosen Thunfisch und ein Hamburger waren weg wie nichts.«
    Das konnte ich mir vorstellen. Allerdings hegte Alan darauf die Hoffnung, dass auch ich zurückgekommen sei, doch weder meldete sich jemand in meiner Wohnung noch waren die Sachen in der Bücherecke angerührt. Richtig in Panik gekommen war er jedoch am nächsten Tag, als er in der Lokalzeitung die Nachricht las, dass eine unbekannte, verletzte Frau unter einer Autobahnbrücke gefunden worden sei, die ihr Gedächtnis verloren hatte. Er war zum Krankenhaus gerast und hatte mit gelindem Entsetzen Tamara identifiziert, die sich allerdings weder an ihn noch an mich erinnerte und immer nur etwas von einer riesigen Katze stammelte, die sie angegriffen habe, was ihr natürlich erst einmal niemand glauben wollte.
    »Ich hatte furchtbare Angst um dich, als sie damals in dem Bücherladen auftauchte, gerade als du verschwunden warst. Ich hatte noch versucht, sie aufzuhalten, aber sie schlug so brutal um sich, dass ich sie nicht festhalten konnte. Dann stürzte sie in diese komische, nebelige Ecke. Mein Gott, Kathy, was hatte ich für eine Angst um dich!«
    Ich kuschelte mich an seine Seite und brummte leise.
    »Daraufhin habe ich als Erstes Maltes Buch gelesen. Es ist bezaubernd – oder verzaubernd, diese Beschreibung des Katzenlandes. Du musst mir noch viel davon erzählen.«
    Minni, mit einem einigermaßen saubergeleckten Schwanz, schlenderte, als wäre nichts gewesen, ins Zimmer und sprang auf die Decke neben Alan.
    »Tomatensauce ohne Basilikum, Banausen seid ihr!«
    »Stimmt, Minni.«
    Mich beutelte ein gewaltiges Gähnen, was in Anbetracht der Tatsache, dass die Morgendämmerung bereits das Zimmer füllte, nicht ungewöhnlich war.
    Gegen Mittag wachte ich auf, die Sonne schien auf das zerwühlte Bett neben mir, und in der Wohnung war ein leises Rumoren zu hören. Genüsslich wickelte ich die weiche Daunendecke fester um mich herum. Solche Dinge weiß man eben erst zu schätzen, wenn man vier Wochen auf Moosbänken geschlafen hat. Dann allerdings stand Minni auf dem Kopfkissen und zwinkerte mich an.
    »Könntest du langsam mal aufstehen, ich will in unsere Wohnung.«
    In unsere, natürlich. Oh, Minni, was können Katzen besitzergreifend sein. Aber ich folgte ihr ganz gehorsam, nicht, dass sie sich bemüßigt fühlte, die Daunendecke aufzuschlitzen.
    Alan ließ mich und Minni vor meiner Haustür aussteigen, er musste sich um sein Geschäft kümmern. Wir wollten uns erst am nächsten Tag wieder treffen. So konnte ich in Ruhe meine Post durcharbeiten, die Waschmaschine stopfen, meine Anrufe erledigen, Einkäufe machen und durch die Zeitungen der letzten Wochen blättern.
    Dort fand ich auch eine längere Berichterstattung über die Firma HeiDi und ihren Besitzer Volkmar Schrader. Er

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