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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Tinktur und bestrich sie mit der Paste.
    Bastet blinzelte einmal nervös, dann fingen ihre Barthaare an zu beben. Dann kräuselte sich ihre Nase. Und dann fing sie an, voller Behagen zu brummeln. Ich lächelte vor mich hin. Das Ziel wenigstens hatte ich schon mal erreicht. Lose wickelte ich ein paar Lagen Verband um das Bein und befestigte ihn so, dass sie ihn nicht gleich verlieren würde.
    »Jetzt noch die Medizin, Majestät. Ich gieße sie in ein großes Blatt, daraus kannst du sie dann schlabbern.«
    Nur ein winziger Hauch Misstrauen war zu verspüren, als die Königin das erste Mal ihre Zunge in meinen phantastischen Katzenminzetrunk tauchte. Es musste ein überwältigendes Erlebnis gewesen sein. Vier heftige Schlapp, und das Blatt war trocken.
    »Bist du sicher, dass das hilft?«, fragte sie anschließend.
    »Warum nicht?«
    »Weil ich mich nicht erinnern kann, dass Medizin so gut schmecken darf.«
    »Nun, es gibt solche Medizin und solche. Wir wollen jetzt abwarten, wie sie wirkt, ob es genug war, oder ob wir die Dosis erhöhen müssen. Gestattest du, dass ich die nächste Stunde bei dir bleibe und die Wirkung prüfe?«
    »Selbstverständlich. Nimm Platz.«
    Ich machte es mir also wieder an ihrer Seite gemütlich und legte meine Hand in ihren Nacken. Aber ich setzte die blaue Energie nicht ein, noch nicht. Erst plauderte ich ein wenig belanglos mit ihr. Nach ein paar Sätzen brachte ich das Gespräch auf das wundervoll friedliche Leben in Trefélin.
    »Natürliche Feinde habt ihr hier überhaupt nicht?«
    »Nein, nicht mehr, hoffe ich. Obwohl, man kann nie wissen, ob sich nicht in irgendwelchen dunklen Höhlen noch weiteres Verderben versteckt hält. Es war damals ein furchtbarer Schock für uns, als wir entdecken mussten, dass die Ratten überlebt hatten.«
    »Normalerweise ist es doch eigentlich umgekehrt, die Ratten sind doch die Beute der Katzen?«
    »Hier in Trefélin haben die Ratten den gleichen Weg der Entwicklung genommen wie die Katzen, sie wurden groß und intelligent – aber böse. Wir hatten sie zu Anbeginn der Zeiten ausgerottet – dachten wir. Doch unter den Bergen hatte ein Stamm überlebt. Sie waren farblos geworden und lichtscheu, aber ihre Bösartigkeit hatte dadurch nur zugenommen. Während wir uns im Sonnenlicht wärmten und uns in Sicherheit wähnten, schmiedete ihr Anführer einen üblen Plan. Er nutzte einen von uns – du kennst ihn, denn du hast ihm einen Namen gegeben –, um unser schönes Trefélin mit Schmutz und Bosheit zu überziehen. Ich kann mir nie verzeihen, dass ich auf die Warnungen damals nicht gehört hatte.«
    Ich nickte mitfühlend und kettete das Fädchen meiner Hoffnung fester.
    »Ist außer dir noch jemand verletzt worden bei dem Kampf mit den Ratten?«
    Majestät nickte und sah blicklos in die Ferne.
    »Ja, Katharina. Ramses, du kennst ihn ja, wurde wie ich an der Pfote verletzt, aber sie heilte rasch. Aber Hatschepsut, eine meiner Hofdamen, erwischte das grässliche Tier an der Kehle, und sie verblutete. Weißt du, Hatschepsut war immer ein wenig neidisch auf mich. Sie wäre gerne Königin gewesen. Nicht dass ich ihr die Fähigkeiten, das Volk zu führen, zugetraut hätte, aber sie wäre ungeheuer repräsentativ gewesen. Ehrlich, ich neidete ihr heimlich ihr Aussehen.«
    Ganz leise kam der letzte Satz. Nun ja, Pfötchen war wirklich eine Schönheit.
    »Majestät, du bist in meinen Augen eine der schönsten und edelsten Katzen, die ich kenne. Und ich spreche aus eigener Erfahrung, denn ich habe einen Grand Champion in der Familie.«
    Flackerte da ein Zeichen des Erkennens auf? Ich fuhr mit der Beschreibung von Pfötchen und ihren luxuriösen Lebensumständen fort und spürte, wie sich in Bastet Merit eine wachsende Erregung breitmachte.
    »Bist du sicher, dass dieser Katze das Leben gefällt, Katharina?«
    »Ganz sicher, Majestät. Sie suhlt sich geradezu in Bewunderung. Ich selbst konnte mich ihrem Charme auch nicht entziehen, obwohl Minni ja bei mir war. Und Sabina verwöhnt sie wirklich nach Strich und Faden.«
    »Mhm. Ich fühle mich ein wenig schläfrig. Meinst du, das liegt an der Medizin?«
    »Denkbar. Schlaf nur, wenn du möchtest.«
    Als ich aufschaute, sah ich, dass Amun Hab lautlos hinzugekommen war. Wie lange er uns schon zugehört hatte, konnte ich nicht feststellen.
    Ich unterstützte Majestätens Einschlafphase mit einer kleinen Dosis meiner wärmenden Energie, die diesmal ganz leicht auf sie überfloss und auch die verbundene Pfote sanft leuchtend

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