Der Ring um das Auge Gottes
Narrenpunkts geredet haben. Sie war sicher, daß ich alles darüber wissen müßte. Es gab nichts, das ich tun konnte, um ihr etwas anderes zu sagen.«
»Sie ist Reporterin. Sie muß alle Arten von Lügnern kennengelernt haben, die es gibt.«
»Nun ja, ich dachte, es müsse Mamas C-L-Wurm sein. Das habe ich ihr nicht gesagt. Jetzt findet sie mich gemein. Ja, sie hat recht. Ich habe sie belogen. Das mußte ich tun.«
Captain Renner musterte ihn und seufzte. »All right, Leutnant. Was, zur Hölle, geschieht nun jetzt sonst noch? Wie beurteilen Sie die Situation mit den Krimtataren?«
»Ich denke, Omar ist ebenso verwirrt wie wir«, sagte Blaine.
»Glenda Ruth muß etwas getan haben, um sie aufzurütteln.«
»Wir müßten imstande sein zu erraten, was das ist«, sagte Bury. »Das sie in einiger Gefahr lassen würde.«
»Ob der Wurm so funktioniert, wie angekündigt«, sagte Chris.
»Ja, daran habe ich gedacht«, sagte Renner. »Aber bisher …«
»Bisher ist ihnen noch kein Unheil widerfahren«, sagte Bury.
»Und die Zeit ist sehr auf unserer Seite. Das Imperium bleibt mit all seinen Zwistigkeiten eine fast einheitliche Macht. Wir haben es nicht nötig, über Allianzen zu verhandeln, um größere Starke zu gewinnen. Bei den Splits ist das nicht so.«
»Horace, was wird mit den Splits geschehen?« fragte Renner.
»Was sollte mit ihnen passieren?«
»Das weiß ich wirklich nicht.«
»Verzeihen Sie, aber Sie scheinen nicht ganz der Fanatiker zu sein wie gewöhnlich.«
»Kevin, wie könnte ich? Ich sehe hier eine Tragödie, ein Volk, dem meinen nicht unähnlich, mit wenigen Ressourcen, unter sich geteilt.«
»Könnte es Ihre Sicht verändert haben, daß Sie den ganzen Platz von Bury-Vermittlern durchsetzt gefunden haben?«
»Vergessen Sie nicht, was das heißen kann!« sagte Chris. »Sie können die Ansichten Seiner Exzellenz verschlucken, ohne zu ersticken. Das sagt uns viel über sie.«
»Na ja, aber sagt es uns genug? Horace, ich kann nicht glauben, daß Sie sich so sehr verändert haben.«
»Ich beuge mich Allahs Willen. Kevin, das Imperium hatte kaum die Ressourcen, um ein Tor zu bewachen, noch dazu durch eine Sonne. Wird es jetzt zwei Blockadeflotten haben – von denen eine das Volumen normalen Raumes hält? Vielleicht, aber mit hohen Kosten, und wie lange? Kevin, die Splits sind keine geringere Bedrohung denn je; aber unsere Fähigkeit, sie im Zaum zu halten, ist der Aufgabe nicht angemessen.«
»Also, was nun?«
Bury sah durch das Bildfenster der Moschee und zog ein Gesicht. Irgendwo auf der blassen Fläche von Basis Sechs war Joyce MeiLing Trujillo, unerreichbar.
»Eines nach dem andern«, sagte er. »Wir müssen eine Botschaft abfassen, die die Splits für uns abzuschicken versuchen werden. Was werden wir sagen?«
»Denken Sie, daß wir hier sicher sind?« fragte Renner.
Bury zuckte die Achseln. »Alle Fähigkeiten Nabils waren nicht imstande, Abhörgeräte zu entdecken. Ich glaube nicht, daß die Splits so vertrauensselig sein können, daß sie eine Wanze anbringen würden mit der Gewißheit, wir würden sie nicht finden. Falls wir eine fänden, würde das unsere Beziehungen stark beeinflussen. Lassen Sie uns so tun, als ob keine Splits lauschen würden; aber nicht so, als ob wir dessen sicher wären.«
»Bei dieser Lage – was geschieht, wenn Ali Baba mit uns ist?« fragte Renner.
»Dann sind wir getreue Verbündete von Ostindien«, sagte Bury. »Splitvermittler dienen ihren Meistern.«
Renner nickte. »Blaine. Die Botschaft.«
»Eine schnelle Darstellung der Lage, mit allen Daten der Alderson-Geometrie, die wir besitzen«, sagte Blaine. »Einschließlich aller Daten aus der Bibliothek von Alexandria. Das wird es erheblich leichter machen, die Flotte hier hereinzubekommen.
Natürlich ist die Aussicht nicht groß, daß es geschehen wird. Der Ehrenwerte Admiral Sir Harry Weigle. Ausgesandt nach Joyce Trujillos ersten Artikeln. Beauftragt, mit der Korruption aufzuräumen und wieder einige Disziplin in die Narrenpunktschwadron zu bringen. Er leistet darin gute Arbeit, ist aber nicht groß, wenn es darum geht, Befehlen nicht zu gehorchen.«
»Und seine Befehle lauten auf Beibehaltung der Blockade«, sagte Renner.
»Genau so.«
»Was können wir tun, um ihn zu überreden?«
Blaine dachte kurz nach. »Er müßte überzeugt werden, daß er eine höhere Pflicht hat, als seine Befehle auszuführen.«
»Könnten Sie ihn überreden?«
Chris überlegte. »Möglicherweise. Ich kann
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