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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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nichts genug sehen. Jetzt wirkt er viel ruhiger, weniger ehrgeizig, mehr wie ein Aufseher. Aber …«
    Joyce war amüsiert. »Er war schon älter, als ein Mensch ohne ernsthafte medizinische Hilfe werden kann. Es ist dreißig Jahre später.«
    »Da ist noch mehr. Er zuckt zusammen, wenn ein Krieger näher kommt. In Ordnung, das tun Sie auch. Ich kann das verstehen.« Eudoxus hatte jede Spur von Akzent verloren, wie Joyce plötzlich merkte. »Aber er zuckt auch vor Bastlern zurück, sogar den Neugeborenen, bis er weiß, daß es keine Bastler sind.«
    »Sie blenden ihn. Seine Augen können nicht all das …«
    »Nein, Joyce, es ist nicht ihre Größe. Er mag die kleinen Vermittlerbabies, nachdem er einmal erkannt hatte, was sie sind.«
    Burys Haltung gegenüber Splits war im Imperium kein Geheimnis. Eher das Gegenteil. »Er hat sich immer vor euch gefürchtet, sogar entsetzt, seit er von der ersten Splitterexpedition zurückgekehrt ist«, sagte Joyce. »Aber das ändert sich. Ich kann es sehen.«
    »Warum?«
    Joyce dachte darüber nach. Burys Haltung gegenüber Splits war bekannt; aber die Geschichte vom Untergang der MacArthur war ein Geheimnis der Navy. Ein Geheimnis gegenüber den Splits auf Anordnung des Staatsrates. Aber es war dennoch eine gute Frage. Was veränderte Horace Bury? Gier, wahrscheinlich Habgier. »Es gibt noch große Vermögen zu gewinnen. Macht und Einfluß für Bury und seine Verwandten.«
    Drei unähnliche Raumschiffe nuckelten an roten Kabeln, die in das Eis führten. Jedes Schiff war ebenso solide wie sicher konstruiert. Ein transparentes Rohr umringte die Schiffe. Kanister und Splits verschiedener Größen flogen in seinem Innern.
    Eudoxus versuchte nicht, Joyce Einhalt zu gebieten, als sie die Schiffe mit laufender Kamera umrundete. Andere – Chris, der Captain, Dr. Buckman – würden mehr verstehen als sie. Sie richtete ihr Gerät an dem Rohr entlang und beobachtete die Splits beim Fliegen. Krieger, vier Ingenieure, ein Bote …
    »Joyce«, sagte Eudoxus, »wir müssen das nicht langsam aufnehmen. Das Rohr ist schneller, und Sie werden noch einen Blick bekommen.«
    Kein Akzent, aber eine aufregende Fülle, eine Überbetonung von Konsonanten – Meine Stimme! Eudoxus sprach mit der Stimme von Joyce Trujillo, genau, wie sie im Fernsehen klang.
    »Nein«, sagte sie, »das ist fein. Ich bekomme prima Bilder.«
    Der Vermittler führte weiter. Hinten war das Glühen der Strahldüsen zu einem schwarzen Himmel verblichen.
    Eudoxus blieb stehen. Joyce und der Krieger holten ihn ein.
    Eudoxus sprach kurz zu dem Krieger. Dann wies sein rechter Arm nach oben. »Da, Joyce, was sehen Sie am Himmel?«
    Joyce folgte dem langen oberen rechten Arm der Kreatur.
    »Bloß Sterne.«
    »Der Krieger sagt, er hätte es erfaßt, den Ort Ihrer Freunde.«
    »Haben Krieger gute Augen?«
    »Ja.«
    Joyce tippte auf das Pickup und wies es an, den hellsten Punkt in seinem Feld zu finden und zu fixieren, dann das Gesichtsfeld zu verengen und zu vergrößern. Sie hob es an seiner Manschette hoch, richtete es nach Eudoxus’ Arm aus und stellte es an.
    Die Kamera wackelte in ihrer Manschette. Kreisel summten.
    Auf dem Monitorschirm zeigte sich ein weites Sternfeld. Da!
    Zerknautschtes Lametta reflektierte trübes Sonnenlicht, knapp größer als ein Punkt. Joyce ließ die Kamera zoomen. Es begannen sich Strukturen zu zeigen, runzlige Spiegel, ein aufgerissener Bienenkorb, violette Punkte, die Fusionsfackeln oder Raumschiffe sein könnten.
    »Haben Sie es? Das ist ein Nest von Kampfratten und Bastlern. Es wird von den Krimtataren geplündert. Jetzt folgen Sie meinem Finger zum Horizont hinunter! Zerstreute blaue Punkte?«
    Joyce schüttelte den Kopf und arbeitete wieder mit der Aufnahmekamera.
    »Ich sehe es auch nicht. Aber Krieger können das. Das ist eine Kriegsflotte mit Kurs auf das Nest.«
    »Habe es.« Es war, wie Eudoxus gesagt hatte, ein Gewimmel blauer Punkte und nichts weiter.
    »Hauptsächlich Schiffe des Khanats. In vier Stunden werden sie bei dem Rattennest eintreffen, aber in zwanzig Minuten werden die Tataren davonlaufen. Es wird jetzt erledigt. Sie werden auf Basis Sechs zusammenkommen, wenn wir sie passieren. Und sie haben Ihre Freunde.«
    »Großartig! Ich sollte es dem Captain melden.«
    »Das werden wir besorgen«, sagte Eudoxus.
    »Gut!« Chris hätte hier sein sollen, dachte sie mit Genugtuung. Eine plötzliche Idee! »Sind die Tataren unsere Verbündeten geworden?« Und damit unsere …
    »Vielleicht.

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