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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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deshalb, weil kein Mann bisher eine starke Anziehungskraft auf sie ausgeübt hatte. Und jetzt führte ausgerechnet ein Engländer sie ernsthaft in Versuchung!
    »Nein!« Rhonwen machte einen Schritt zur Seite. »Wir sind Feinde und werden immer Feinde bleiben. «
    Er griff nach ihrer Hand, bevor sie fliehen konnte. »Bist du verheiratet?«
    »Nein.«
    Vielleicht hätte er sie gehen lassen, wenn sie ja gesagt hätte. Aber diese Chance war vertan, und er zog sie näher an sich heran. »Bevor wir wieder zu Feinden werden, sollten wir ausprobieren, ob aus uns unter günstigeren Umständen ein Liebespaar hätte werden können.«
    Rhonwen schnappte nach Luft. »Ich denke nicht dass ... «
    »Du sollst jetzt nicht denken, sondern nur fühlen«, befahl Jasper und küsste sie. Rhonwen schloss die Augen, als sie seinen warmen Mund auf ihren Lippen spürte. Das ist nur ein Experiment, machte sie sich selbst weis. Ich will nur meine Neugier befriedigen. Ich bleibe dabei ganz unbeteiligt...
    Ihr Körper ließ solche Argumente nicht gelten. Er reagierte, so als hätte er sich völlig ihrem Willen entzogen. Sie zitterte wie Espenlaub, ihre Haut prickelte, und ihr wurde abwechselnd heiß und kalt.
    Jasper intensivierte den Kuss, seine Zunge schob sich zwischen ihre Lippen, drang in ihren Mund vor, berührte ihre Zunge ... Rhonwen wusste, dass sie sich wehren müsste, aber ihr fehlte die Kraft dazu. Wenn sie geahnt hätte, dass ein Kuss so herrliche Empfindungen wecken konnte, hätte sie die vielen Burschen, die ihr in den letzten Jahren einen Kuss rauben wollten, vielleicht nicht abgewiesen.
    »Ah, Süße«, murmelte Jasper, während seine Lippen über ihren Hals glitten. »Du schmeckst nach Salz und Honig.«
    »Und Ihr schmeckt nach Wein!«
    Ihre freche Bemerkung hielt ihn nicht davon ab, sich wieder ihres Mundes zu bemächtigen, bis sie lichterloh in Flammen stand und sich an seinen harten Körper presste. Seine Erektion war jetzt noch ausgeprägter als zuvor, doch sie befürchtete nicht mehr, dass er sie vergewaltigen würde. Stattdessen quälte sie eine andere, noch schlimmere Angst: dass sie jede Kontrolle verlieren und sich ihm bereitwillig hingeben könnte.
    »Nein! Nicht!« Sie stieß ihn abrupt zurück. Um ein Haar wäre sie den Verführungskünsten dieses Engländers erlegen! Wenn die anderen Frauen behauptet hatten, niemand könne ihm widerstehen, hatte sie nur Verachtung für diese schwachen, willenlosen Geschöpfe übrig gehabt und soeben wäre es ihr um ein Haar genau wie all den anderen ergangen!
    »Wir sind Feinde«, stammelte sie mit glühenden Wangen. »Nichts hat sich geändert.«
    Jasper lächelte, und sie las in seinen Augen, wie sehr er sie begehrte. »Alles hat sich geändert Rhonwen! Wir werden ein Liebespaar sein, das schwöre ich dir. Vielleicht nicht heute, aber bald -sehr bald.«
    »Niemals!«
    »Bald.«
    Rhonwen wollte sich auf keine weitere Unterhaltung einlassen. Es war viel zu gefährlich. Langsam wich sie zurück. »Wir bleiben immer Feinde.« Es hörte sich fast wie eine Beschwörung an.
    Er grinste nur und winkte zum Abschied. »Bis bald, schöne Rhonwen!« Dann warf er ihr eine Kusshand zu.
    Sie wirbelte herum und rannte davon, um nicht doch noch schwach zu werden. Sie rannte und rannte, bis sie das Rebellenlager erreichte. Dort würde sie in Sicherheit sein- In Rhys' Gesellschaft würde es ihr schnell gelingen, sich alle Gedanken an Jasper Fitz Hugh aus dem Kopf zu schlagen.
     
    Jasper konnte über sein seltsames Abenteuer nur den Kopf schütteln. Dass ausgerechnet Rhonwen ihn angegriffen hatte! Er hatte kaum noch an das Mädchen gedacht, das einst seine Rettung gewesen war. Anfangs hatte Josselyn das Kind oft erwähnt und sehr bedauert Rhonwens Freundschaft verloren zu haben. Doch im Laufe der Jahre verblassten auch ihre Erinnerungen, und ihre eigenen Kinder nahmen sie völlig in Anspruch.
    Ab heute würde er wieder sehr oft an Rhonwen denken, das wusste Jasper genau. Jetzt da er völlig nüchtern war, begehrte er sie noch viel mehr als unten am Fluss, wo er sie zuerst gesehen und für ein Geschöpf gehalten hatte, das nur in seinem benebelten Hirn existierte. »Verdammt!«, murmelte er vor sich hin. Während er die Attentäterin und Pferdediebin verfolgte, hatte er sich ausgemalt wie er sie bestrafen würde. Stattdessen hatte er sie geküsst und in den Armen gehalten, und er wäre liebend gern noch sehr viel weiter gegangen. Mit ihrer seidigen schwarzen Haarflut dem sinnlichen Mund und einem

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