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Der Safe mit dem Rätselschloß.

Der Safe mit dem Rätselschloß.

Titel: Der Safe mit dem Rätselschloß. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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-, »ich bin Jimmy von Kairo. Kennen Sie mich?«
    »Ich habe von Ihnen gehört«, sagte der Mann dickköpfig.
    »Was Sie - jetzt sind, weiß ich nicht«, fuhr Jimmy verächtlich fort. »Ich habe Sie als alles mögliche gekannt -als ein Zierstück der Jung-Ägyptischen Partei, als einen Schlepper für Reale, als einen Händler in Niedertracht.«
    Die Unterhaltung wurde in schlechtem Französisch geführt, und Jimmy gebrauchte einen Ausdruck, bei dem selbst dem ausgepichtesten Schurken das Haar zu Berge gestanden hätte. Aber dieser Mensch zuckte nur die Achseln und erhob sich, um zu gehen. Jimmy erwischte ihn am Ärmel und hielt ihn zurück.
    »Callvet«, sagte er, »trollen Sie sich heim zu Herrn Spedding, Ihrem Auftraggeber, und sagen Sie ihm, die Sache sei zu gefährlich. Sagen Sie ihm, daß wenigstens einer von den Männern genug über Sie weiß, um Sie nach Neu-Kaledonien zu bringen, oder sonst -«
    »Oder sonst?« fragte der Mann trotzig.
    »Oder sonst«, meinte Jimmy in seiner verhaltenen Art, »würde ich den französischen Gesandten benachrichtigen, daß › Monsieur Plessy ‹ in London ist.«
    Das Gesicht des Mannes wurde fahlgrün.
    »Monsieur - wollen Sie das wirklich?« stammelte er.
    »Und wer ist Plessy?« fragte Angel, als der Mann gegangen war.
    »Ein Mörder, den die französische Polizei schon lange sucht«, antwortete Jimmy. »Spedding hat sein Werkzeug gut gewählt. Angel, es wird allerhand geben, noch ehe der Abend vorüber ist.«
    Sie saßen schweigend und blieben lange beim Kaffee sitzen. Der Franzose hatte an einem Tisch auf der anderen Seite des Raumes Platz genommen. Einmal, als Angel hinausging, machte er ebenfalls Anstalten zum Gehen, aber als er bemerkte, daß Jimmy sich nicht rührte, gab er seine Absicht auf.
    Angel brauchte eine endlose Zeit für den Mokka. Jimmy, der am liebsten schon gegangen wäre, seufzte schwer, als sein wankelmütiger Gefährte sich noch einen weiteren Schnaps bestellte.
    »Verflucht heimtückisches Zeug«, murrte Jimmy.
    »Unelegant, aber wahr gesprochen«, meinte der Detektiv. Er amüsierte sich über den Spitzel am anderen Tisch, der offensichtlich ebenfalls bemüht war, die Zeit totzuschlagen.
    Plötzlich stand Angel auf, ließ sein Glas unberührt stehen und griff nach dem Hut. »Gehen wir«, sagte er aufgeräumt.
    »Das kommt ja sehr plötzlich«, bemerkte der ungeduldige Jimmy.
    Sie gingen zur Kasse und beglichen ihre Rechnung. Zur Seite schielend, konnte Angel sehen, daß der saubere kleine Franzose ihnen folgte.
    In der Shaftesbury Avenue schritten sie tüchtig aus. Nach einer Weile blieb Jimmy stehen und suchte irgend etwas in seiner Tasche. Dabei drehte er sich nach der Richtung um, aus der sie gekommen waren. Der kleine Franzose kam auf sie zuge schlendert. Hinter ihm waren jetzt zwei einfach gekleidete Männer aufgetaucht. Da bemerkte Jimmy, wie die beiden Männer ihre Schritte beschleunigten. Als sie Callvet eingeholt hatten, nahm jeder liebevoll einen Arm, und zu dritt bogen sie in die Rupert Street ein. Angel und Jimmy folgten ihnen.
    Jimmy sah, wie die drei eine dichte Gruppe bildeten, und hörte das Einschnappen von Handschellen. Angel pfiff einem vorüberfahrenden Taxi. Da begann der Gefangene zu rufen. »Steckt ihm ein Taschentuch in den Mund«, befahl Angel, und einer der Männer gehorchte. Die beiden sahen dem Taxi nach, bis es um die Ecke gebogen war.
    »Es hat keinen Sinn, unnötig Gefahr zu laufen«, meinte der Detektiv heiter. »Man kann ja ein Narr sein, aber man braucht noch kein dummer Narr zu sein. Nun wollen wir sehen, was sonst noch geschieht.« Im Weitergehen e-klärte er:
    »Ich suche Callvet schon seit ziemlich langer Zeit - er steht sozusagen auf der Liste. Vor einem Jahr habe ich ihn aus den Augen verloren. Wie Spedding auf ihn verfallen sein mag, ist mir ein Rätsel. Geradeheraus gesagt, er steht mit der guten Hälfte aller Londoner Spitzbuben auf gutem Fuß… Hatte ‘ne große Kriminalpraxis, ehe er sich auf die lukrative Seite des Gesetzes schlug.«
    Eine große Menschenmenge hatte sich an der Ecke von Haymarket angesammelt, und ganz von selbst wichen sie ihr aus.
    »Neugier«, schwatzte Angel weiter, »hat schon manche arme Seele zugrunde gerichtet. Geh der Menge aus dem Weg, Jimmy…«
    Schließlich gelangten sie zu Angels Wohnung in der Jermyn Street.
    »Spedding wird seine Ränke und Pläne, uns heute nacht zu fangen, verdoppeln und verdreifachen«, sagte Jimmy. Der enge Hausflur, in dem bei Tag und Nacht Licht

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