Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Um eine Sekunde, eine Stunde oder einen Tag später wie aus einem kurzen oder zeitlosen Schlaf zu erwachen, wobei er feststellen mußte, daß er noch immer den Türgriff des Fahrzeugs umklammert hielt und jetzt die Tür auch aufziehen konnte.
    Das passierte zu schnell. Suko hatte damit nicht gerechnet. Er taumelte nach hinten, konnte sich aber fangen und schüttelte den Kopf. Er ließ den Griff los. Dafür preßte er die Hände gegen seine Stirn und holte tief Luft.
    Luft?
    Ja, das schon, aber es war eine andere Luft als die, die er kannte.
    Natürlich konnte er atmen, doch sie roch ungewöhnlich nach Medizin.
    Etwas stimmte nicht. Da war sogar eine ganze Menge faul.
    Der Inspektor ging zurück. Unter seinen Füßen spürte er einen gewissen Druck, und als er nach unten schaute, sah er das grüne Gras knöchelhoch wachsen.
    »Sonderbar«, murmelte er. »Da ist einiges aus dem Ruder geraten.« Er erinnerte sich daran, daß dieses Gras längst nicht die sommerliche Frische erreicht hatte. Er und John hatten noch auf der Fahrt zur Hütte darüber gesprochen, daß der Frühhng wohl nie kommen würde, um die Natur wieder zu erwecken. Aber jetzt war es geschehen. Suko brauchte nur nach vorn zu schauen, um zu beobachten, wie sich der hellgrüne Teppich ausbreitete.
    Ihm fiel die Hütte wieder ein. Sie war das Ziel gewesen, und Suko wollte sie auch sehen. Deshalb drehte er sich um -und blieb wie festgeleimt stehen. Alles an ihm erstarrte. Er kam plötzlich mit sich und vor allen Dingen mit seiner Umwelt nicht zurecht, denn dort, wo er die Hütte und somit das Versteck der vier Tarling-Brüder hätte sehen müssen, war nichts mehr zu erkennen.
    Das heißt, er sah schon etwas. Einen leichten Hügel, der mit dichtem Wald bedeckt war. Die Bäume bildeten an der Kuppe so etwas wie eine dunkle Grenze, und sie wuchsen in die Weite dieses fremden Landes hinein.
    Über den letzten Begriff stolperte Suko gedanklich. Ein fremdes Land.
    Ja, es war ein fremdes Land. Es war nicht mehr die Umgebung, in der sich sein Freund John Sinclair und er aufgehalten hatten. Allmählich wurde dem Inspektor auch klar, was da passiert war. Er hatte es nicht vermeiden können, in einen Kreislauf fremder Magie hineinzugeraten.
    Suko war nicht stark genug gewesen, um sich dagegen wehren zu können. Jetzt steckte er fest. Jetzt stand er allein, verlassen, und sein Freund John war weit weg. So weit, daß die Distanz in Kilometern nicht zu messen war, denn solche Dimensionen konnten rechnerisch nicht erfaßt werden.
    Suko hatte sich rasch damit abgefunden, eine Dimensionsreise hinter sich zu haben. Er war von Natur aus Optimist, und zudem war es ihm bei anderen Dimensionsreisen schon schlechter ergangen. Wenn er sich umschaute, hatte diese Umgebung durchaus etwas Irdisches Suko sah Hügel, er sah Wälder und das grüne Gras, das unter seinen Füßen wie ein weicher Teppich wuchs. Die Umgebung sah aus wie ein kleines Paradies, aber Suko wußte auch, wie trügerisch ein Paradies sein konnte.
    Gerade Aibon war dafür bekannt, daß es Überraschungen barg, die gewisse Dinge schlagartig verändern konnten. Da war es möglich, daß sich das Paradies in eine Hölle verwandelte und keine Rücksicht auf Menschenleben nahm.
    Nachdem Suko seine ersten Bedenken überwunden hatte, mußte er sogar lächeln, als er vor sich den Audi sah, den er aus seiner Welt mit in diese genommen hatte. Nur würde er mit dem Fahrzeug hier nicht viel anfangen können. Es gab keine Straßen und keine Städte, nur Natur, und die wiederum war nicht tot, sondern von Lebewesen bewohnt, die wir Menschen nur aus Geschichten und Märchen kannten. Oder aus den Komödien des großen Dichters Shakespeare, der wohl ebenfalls einen Blick in diese Welt hatte hineinwerfen können und sie auf seine Weise beschrieben hatte.
    Der Himmel über Aibon zeigte eine seltsame Farbe. Als Suko den Kopf hob, ertappte er sich bei dem Gedanken, ob es wohl auch Gestirne geben würde. Noch waren sie nicht zu sehen, denn die Dunkelheit hatte diese Welt nicht erreicht.
    Der Himmel war nicht dunkel. Er lag wie gestrichen weit über seinem Kopf, und die Farbe lag zwischen einem hellen Blau und einem satten Grün, so daß Suko sie als Türkis bezeichnen konnte. Angst verspürte er nicht. Allerdings eine gewisse Neugierde auf diese Welt, obwohl er sie nicht zum erstenmal sah. Aber was kannte er schon vom Paradies der Druiden?
    Viel zu wenig. Er wußte wohl, daß Aibon in zwei Hälften gespalten war.
    In einer, der wunderbaren,

Weitere Kostenlose Bücher