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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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muss.«
    Cady nickte nachdenklich.
    »Das verstehe ich nicht, Drew«, warf Liz Preston ein. »Nach Ihrem Albtraumszenario hätte uns der Chessman seinen Tod nur vorgespielt. Aber selbst wenn wir davon ausgehen, dass er noch lebt und frei herumläuft, glauben Sie nicht, dass er Gottlieb ermordet hat?«
    »Im Moment weiß ich nicht, was ich glauben soll. Ich sage nur, falls er wirklich mit so großem Aufwand seinen Tod inszeniert hat, dann verstehe ich nicht, warum er wieder auf der Bildfläche erscheint.«
    »Dann helfen Sie uns zu beweisen, dass es ein Nachahmungstäter war, dann können Sie sich wieder Ihren Münzen widmen«, sagte Jund mit flehendem Blick. »Doch falls wir’s mit Ihrem Albtraumszenario zu tun haben, brauchen wir Sie umso dringender, um ihm endgültig das Handwerk zu legen.«
    »Wenn ich ganz ehrlich bin, Sir: Sie hätten mich vor drei Jahren feuern sollen.«
    »Zugegeben, die Ermittlungen sind ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Aber die Sache hat jetzt eine dramatische Wendung genommen, und wir brauchen Ihre Hilfe, um …«
    »Nein.«
    »Was?«
    »Ich habe Nein gesagt.«
    Assistant Director Jund ließ seinen Kugelschreiber auf die aufgeschlagene Mappe fallen. »Liz, wären Sie und Agent Evans so nett, eine kleine Kaffeepause zu machen?«
    Es war schwer zu sagen, wer von den beiden schneller das Weite suchte. Jund und Cady saßen allein im Konferenzsaal und starrten einander an.
    »Was ist los mit Ihnen, Agent Cady ?«, sprach Jund ihn an, als gehörte er immer noch zum FBI. »Sie waren mein bester Bluthund. Knallhart, wenn es sein musste.«
    »Knallhart war ich nie, Sir.«
    »Und ob Sie das waren.«
    »Damals, in der ersten Nacht im Krankenhaus, kam Senator Farris zu mir … ins George Washington Hospital.«
    »Wirklich?«, erwiderte Jund. »Der gute Senator hatte es damals auf mich abgesehen, verlangte meinen Rücktritt. Ich hatte ein inoffizielles Gespräch mit ihm, um die Sache zu bereinigen. Dass er Sie im Krankenhaus besucht hat, wusste ich nicht.«
    »Besuchen ist nicht das richtige Wort. Ich lag mit einer schweren Gehirnerschütterung im Bett, die Hand zerquetscht, den Kiefer mit Drähten fixiert, ein Knie so groß wie der Mount St. Helens. Ich fühlte mich, als hätte mich ein Lastwagen überfahren.«
    »Ich hab schon totgefahrene Tiere gesehen, die lebendiger aussahen als Sie in dieser Nacht.«
    »Es muss so um vier Uhr nachts gewesen sein, ich lag wach und hörte laute Stimmen draußen am Gang. Im nächsten Augenblick stürmt Arlen Farris herein, starrt mich finster an und sagt: ›Ich gäbe was drum, wenn Sie jetzt da unten im Leichenhaus liegen würden‹.«
    »Senator Farris ist ein Idiot und lässt gern die Muskeln spielen.«
    »Wegen mir ist sein Sohn gestorben.«
    »Das stimmt nicht, Drew.« Der stellvertretende Direktor holte eine dickere Mappe aus seiner Tasche und legte sie auf die aufgeschlagene Akte. »Sie waren in dieser Nacht im Haus von Patrick Farris, weil die beiden Sie belogen hatten.«
    »Der Senator und der Abgeordnete haben mich hinters Licht geführt, aber ich hätte früher erkennen müssen, was gespielt wird.«
    »Hellsehen gehört nicht zu unserem Job.«
    »Wenn Sie sich erinnern, Sir, haben sie uns um Hilfe gebeten.«
    Jund blickte auf die Akte hinunter, die er vor sich liegen hatte, und wechselte plötzlich das Thema. »Wie geht es Laura? Wieder alles im Lot?«
    »Kann man so sagen«, antwortete Cady. »Sie hat im Juni geheiratet. Einen Autohändler in Akron.«
    »Das habe ich nicht gewusst«, sagte Jund errötend. »Tut mir leid.«
    »Ein gemeinsamer Freund hat ein Blind Date für sie arrangiert. Hat wohl gefunkt.«
    Der Assistant Director blickte auf Cadys linke Hand. »Sie tragen noch den Ehering.«
    »Kleine Lebenslüge.« Cady stockte einen Moment, suchte nach den richtigen Worten. »Schauen Sie, Sir, ich will hier nicht Ihre Zeit verschwenden. Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen, wirklich, aber ich bin einfach nicht der Richtige dafür. Nicht mehr. Sie haben ja meine Telefonnummer, falls jemand etwas von mir über den Fall von damals wissen will.«
    »Ich bin ziemlich geschafft, Agent Cady. Ich hab ungefähr dreißig Stunden nicht geschlafen, also bitte verzeihen Sie, wenn meine aufmunternden Worte nicht ganz so einfühlsam rüberkommen. Wissen Sie, Cady, Sie kommen mir vor wie ein kaputter Cola-Automat mit einem ›Außer Betrieb‹-Schild dran.«
    »Vielleicht will ich einfach nur meine Ruhe haben.«
    »Die Schlauköpfe von unserer

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