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Der Schatten erhebt sich

Der Schatten erhebt sich

Titel: Der Schatten erhebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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tust, wovon du dir den größten Vorteil versprichst. Ja, so geht das.« Sie nickte befriedigt in sich hinein. »Noch ein kleines Geschenk für dich, Lews Therin. Diese Abschirmung wird ein ganz klein wenig der Macht durchlassen, gerade genug, daß er dich in ihrem Gebrauch unterweisen kann. Sie wird sich mit der Zeit auflösen, aber er wird noch monatelang nicht in der Lage sein, dich zu gefährden, und bis dahin wird ihm überhaupt nichts mehr anderes übrigbleiben, als bei dir zu bleiben. Er war noch nie sehr geschickt darin, eine Abschirmung zu durchbrechen. Dazu muß man gewillt sein, Schmerzen zu ertragen, und das hat er nie gekonnt.« »Neeeein!« Asmodean kroch zu ihr hin. »Das kannst du mir doch nicht antun! Bitte, Mierin! Bitte!« »Ich heiße Lanfear!« Im Zorn verzerrte sich ihr Gesicht so, daß es plötzlich häßlich wirkte, und der Mann schwebte mit ausgebreiteten Armen und Beinen in die Luft. Die Kleider wurden an seinen Körper gepreßt und die Gesichtshaut verzogen, als laste ein großes Gewicht darauf.
    Rand konnte nicht zulassen, daß sie den Mann tötete, aber er war zu müde, um die Wahre Quelle ohne Hilfe zu berühren. Er konnte sie kaum fühlen - wie ein fernes Glühen, gerade außer Sichtweite. Einen Moment lang verkrampften sich seine Hände um den Steinmann mit der Kristallkugel. Wenn er jetzt wieder hindurch und nach dem riesigen SaAngreal in Cairhien griff, würde ihn diese Machtfülle möglicherweise zerstören. Statt dessen griff er durch die Steinfigur in seinem Hosenbund. Mit Hilfe dieses Angreals brachte er nur einen schwachen Strom zustande, ein haarfeines Gerinnsel im Vergleich zu dem anderen, aber er war zu müde, um mehr Macht an sich zu ziehen. Er schleuderte sie zwischen die beiden Verlorenen und hoffte, sie wenigstens damit abzulenken.
    Ein weißglühender, zehn Fuß hoher Lichtstrahl stand plötzlich zwischen dem Paar. Seine Ränder verschwammen, und eine blau sprühende Entladung brannte eine schrittbreite Rinne in das Pflaster des Platzes, einen glatten Schnitt, an dessen Außenseiten geschmolzene Erde und Steine glühten. Dann schlug der Feuerstrahl in eine grüngemaserte Palastwand ein, und sie explodierte. Der nachhallende Donner wurde vom Lärm des Einsturzes übertönt. Auf der einen Seite des klaffenden Spalts ließ sich Asmodean schaudernd auf den Boden sinken, wobei ihm Blut aus Nase und Ohren rann, und auf der anderen Seite taumelte Lanfear wie geschlagen nach hinten, und dann fuhr sie zu Rand herum. Er wankte nach der kräftezehrenden Anstrengung und verlor den Zugriff auf Saidin wieder.
    Einen Augenblick lang verzerrte abgrundtiefe Wut ihr Gesicht, wie zuvor Asmodean gegenüber. Diesen einen Moment über stand Rand am Abgrund des Todes. Dann verschwand die Wut genauso schnell, wie sie gekommen war, und wurde hinter einem verführerischen Lächeln verborgen. »Nein, ich darf ihn nicht töten. Nicht nach all der Mühe, die wir uns gegeben haben.« Sie kam zu ihm herüber und streichelte über die Seite seines Halses, wo sie ihn in seinem Traum gebissen hatte. Die Wunde heilte gerade. Moiraine hatte er nichts davon erzählt. »Du trägst noch immer mein Zeichen. Soll ich es endgültig haltbar machen?« »Habt Ihr jemandem im Alcair Dal oder in den Lagern etwas angetan?« Sie hörte nicht auf zu lächeln, aber ihre Geste änderte sich. Die Finger krallten plötzlich, als wolle sie ihm den Kehlkopf ausreißen. »Wen zum Beispiel? Ich glaubte, du hättest eingesehen, daß du dieses kleine Bauernmädchen gar nicht liebst? Oder liegt es an der Aielschlampe?« Eine Viper. Eine tödliche Viper, die ihn liebte. Licht, hilf mir! Er wußte nicht, wie er sie daran hindern konnte, falls sie zubeißen wollte, gleich, ob ihn oder jemanden anders.
    »Ich will nicht, daß jemand verletzt wird. Ich brauche sie noch. Ich kann sie benutzen.« Es schmerzte, so etwas zu sagen, besonders, weil es auch einen Anteil an Wahrheit enthielt. Aber Lanfears Giftzahn von Egwene und Moiraine, von Aviendha und anderen fernzuhalten, die ihm nahestanden, war ein wenig Schmerz wert.
    Sie warf den schönen Kopf zurück und lachte herzlich. Es klang wie Glockengeläut. »Ich kann mich an Zeiten erinnern, da hattest du ein zu weiches Herz, um irgend jemanden zu benutzen. Raffiniert im Kampf, hart wie Stein und überheblich wie ein ganzes Gebirge, und doch mit dem weichen Herz eines kleinen Mädchens. Nein, ich habe keiner von deinen kostbaren Aes Sedai etwas getan, noch deiner kostbaren Aielfrau. Ich

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