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Der Schatz im Silbersee

Der Schatz im Silbersee

Titel: Der Schatz im Silbersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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gut, es mir lieber gleich zu sagen.«
    »Nein, so leicht werde ich es Euch doch nicht machen. Ihr sollt dabei Euren Kopf wenigstens einigermaßen anstrengen. Dieser Herr gehört nämlich zu unsern berühmtesten Westmännern.«
    »So. Nicht zu den berühmten, sondern den berühmtesten?«
    »Ja.«
    »Von dieser Sorte gibt es nach meiner Ansicht nur zwei, denn kein dritter verdient es so wie sie, daß man den Superlativ auf sie anwendet.«
    Er machte eine Pause, kniff das eine Auge zusammen, zwinkerte Old Firehand mit dem andern an, ließ ein kurzes Lachen hören, welches wie ein auf der Klarinette geblasenes
    »Hihihihi« klang, und fuhr dann fort: »Diese beiden sind nämlich Old Shatterhand und Old Firehand. Da ich den ersteren kenne, wenn's nötig ist, so könnte dieser Sir kein andrer als Old Firehand sein. Ist's erraten?«
    »Ja, ich bin es,« nickte der Genannte.
    »Egad?« fragte Droll, indem er zwei Schritte zurücktrat, und ihn nochmals mit dem einen offenen Auge betrachtete. »Ihr seid wirklich dieser Mann, vor welchem jeder Halunke zittert. Die Gestalt habt Ihr ganz so, wie er beschrieben wird, aber - -
    vielleicht macht Ihr doch nur Spaß!«
    »Nun, ist das auch Spaß?« fragte Old Firehand, indem er mit der Rechten Droll am Kragen seines Rockes packte, ihn emporhob, dreimal rund um sich schwenkte und dann auf eine nahestehende Kiste stellte.
    Das Gesicht des also Gemaßregelten war dunkelrot geworden.
    Er schnappte nach Atem und rief dabei in einzelnen kurz abgerissenen Sätzen: »Zounds, Sir, haltet Ihr mich für einen Perpendikel oder einen Zentrifugalregulator! Bin ich dazu erschaffen worden, im Kreise um Euch durch die Luft zu tanzen! Ein wahres Glück, daß mein Sleeping-gown von starkem Leder ist, sonst wäre er zerrissen und Ihr hättet mich in den Fluß geschleudert! Aber die Probe war gut, Sir; ich sehe, daß Ihr wirklich Old Firehand seid. Ich muß es schon aus dem Grunde glauben, weil Ihr sonst im Stande seid, diesen Gentlemen den Umlauf des Mondes um die Erde noch einmal mit mir zu demonstrieren. Habe oft, wenn von Euch die Rede war, gedacht, wie sehr ich mich freuen würde, wenn ich Euch einmal zu sehen bekäme. Ich bin nur ein einfacher Trapper, weiß aber sehr genau, was ein Mann Eures Schlages zu bedeuten hat. Hier ist meine Hand, und wenn Ihr mich nicht tief betrüben wollt, so weist sie nicht zurück!«
    »Zurückweisen? Das wäre die reine Sünde. Ich gebe jedem braven Manne gern die Hand, um wie viel mehr also einem, der sich bei uns in so ausgezeichneter Weise eingeführt hat.«
    »Eingeführt? Wieso?«
    »Indem Ihr den Panther erschossen habt.«
    »Ach so. Das war keine That, über welche man viele Worte macht. Dem Tiere war nicht allzu wohl im Wasser, es hat mir gar nichts thun, sondern sich nur auf mein Floß retten wollen.
    Bin da leider nicht sehr gastfreundlich gewesen.«
    »Das war klug von Euch, denn der Panther hatte es in Wahrheit auf Euch abgesehen. Vor dem Wasser fürchtet er sich nicht, er ist ein ausgezeichneter Schwimmer und hätte das Ufer ohne alle Anstrengung erreichen können. Welch ein Unglück, wenn ihm das gelungen wäre. Indem Ihr Ihn tötetet, habt Ihr jedenfalls vielen Menschen das Leben gerettet. Ich schüttle Euch die Hand und wünsche, daß wir uns näher kennen lernen.«
    »Ganz auch mein Wunsch, Sir. Aber nun schlage ich vor, auf diese Bekanntschaft einen Trunk zu thun. Ich bin nicht auf diesen Steamer gekommen, um zu verdursten. Gehen wir also in den Salon.«
    Man folgte dieser Aufforderung. Tom mußte, um sich anschließen zu können, für die Kajüte nachzahlen, was er aber sehr gern that.
    Als die Gentlemen vom Deck verschwunden waren, kam der Neger, welcher den Panther nicht mit hatte ansehen dürfen, aus dem Maschinenraume. Er war dort von einem andern Arbeiter abgelöst worden und suchte sich nun ein schattiges Plätzchen für den Mittagsschlaf. Langsam und verdrossen nach vorn schlendernd, zeigte er ein Gesicht, welchem deutlich anzusehen war, daß er sich in keiner guten Stimmung befand.
    Das sah der Cornel; er rief ihn an und winkte näher zu kommen.
    »Was soll's sein, Sir?« fragte der Schwarze, als er herangekommen war. »Habt Ihr einen Auftrag, so wendet Euch an den Steward. Ich bin nicht für die Passagiere da.«
    Er sprach sein Englisch wie ein Weißer.
    »Das kann ich mir denken,« antwortete der Cornel. »Ich wollte Euch nur fragen, ob es Euch beliebt, ein Glas Brandy mit uns zu trinken.«
    »Wenn's das ist, so bin ich Euer Mann. Im

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