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Der Schatz im Silbersee

Der Schatz im Silbersee

Titel: Der Schatz im Silbersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Blockhäuser zu bauen, so hat er sich endlich entschlossen, sie und die Mutter mitzunehmen.«
    »Blockhäuser? Hat er das gesagt?«
    »Ja.«
    »Für ihn und seine Tochter würde doch eine einzige Blockhütte genügen. Es steht also zu vermuten, daß sie nicht allein sein, sondern sich in Gesellschaft befinden werden. Ich möchte wissen, welchen Zweck sie verfolgen.«
    »Das wollte auch der Schwarzbärtige wissen, aber Old Firehand sagte ihm, daß er es später erfahren werde.«
    »Also wird es geheim gehalten. Es muß sich also doch wahrscheinlich um eine Bonanza, eine reiche Erzader handeln, welche man heimlich untersuchen und günstigen Falls ausbeuten will. Möchte doch den Ort erfahren, nach dem sie wollen.«
    »Der wurde leider nicht genannt. Wie es scheint, wollen sie den Schwarzbärtigen und auch die Tante Droll mitnehmen. Sie haben großen Gefallen aneinander gefunden, einen so großen, daß sie hier in nebeneinander liegenden Kabinen schlafen.«
    »In welchen? Wisset Ihr das?«
    »Ja, denn sie verhandelten laut darüber. In Nummer eins schläft der Ingenieur; Nummer zwei hat Old Firehand, Nummer drei Tom, Nummer vier die Tante Droll und Nummer fünf der kleine Fred.«
    »Wer ist das?«
    »Der Boy, den die Tante mitgebracht hat.«
    »Ist er Drolls Sohn?«
    »Nein, soviel ich erraten habe.«
    »Wie ist sein Familienname und weshalb befindet er sich bei Droll?«
    »Darüber wurde kein Wort gesprochen.«
    »Liegen die Kabinen eins bis fünf rechts oder links?«
    »Auf der Steuerbordseite, von hier aus also links. Das Mädchen des Ingenieurs schläft natürlich mit ihrer Mutter in einer Damenkabine. Doch brauche ich nicht davon zu reden, denn das alles kann Sie ja gar nicht interessieren.«
    »Das ist freilich richtig. Da ich mich in diesen Leuten geirrt hatte, kann es mir sehr gleichgültig sein, wo sie liegen und schlafen. Ich beneide sie übrigens nicht um ihre engen Kabinen, in denen sie fast ersticken müssen, während wir hier auf dem offenen Deck so viel Luft haben, wie wir nur verlangen können.«
    »Well! Aber gute Luft haben auch die Kajütenherren, da die Fenster herausgenommen werden und an deren Stelle Gazeflächen eingesetzt werden. Am allerschlimmsten sind natürlich wir daran. Wir müssen, wenn wir des Nachts nicht zu arbeiten haben, eigentlich da unten schlafen« - er zeigte auf eine Luke, welche nicht weit von ihnen unter das Deck führte -
    »und es ist nur eine ganz besondere Gunst, wenn der Offizier erlaubt, uns hier zu den Passagieren zu legen. Durch die enge Luke kommt keine Luft hinab, und aus dem Unterraum steigt ein Moderdunst herauf. Es ist an warmen Tagen geradezu zum Ersticken.«
    »Euer Schlafraum steht mit dem Kielraum in Verbindung?«
    fragte der Cornel angelegentlich.
    »Ja. Es geht eine Treppe hinab.«
    »Könnt Ihr diese nicht verschließen?«
    »Nein, denn das würde zu umständlich sein.«
    »So seid Ihr allerdings zu bedauern. Doch genug von diesen Geschichten; wir haben ja noch Brandy in der Flasche.«
    »Recht so, Sir! Auch vom Sprechen wird die Kehle trocken. Ich will noch einmal trinken und mich dann in den Schatten machen, um ein Schläfchen zu thun. Wenn meine sechs Stunden vorüber sind, muß ich wieder an die Kessel. Wie aber steht es nun mit meinen Dollars?«
    »Ich halte Wort, obgleich ich sie vollständig umsonst bezahle.
    Aber da mein eigener Irrtum daran schuld ist, so sollt nicht Ihr die Folge tragen. Hier sind also die drei Dollar. Mehr könnt Ihr nicht verlangen, da Eure Gefälligkeit uns keinen Nutzen gebracht hat.«
    »Ich begehre auch nicht mehr, Sir. Für diese drei Dollar bekomme ich so viel Brandy, daß ich mich tottrinken kann. Ihr seid ein nobler Gentleman. Habt Ihr wieder einen Wunsch, so wendet Euch nur an mich und nicht etwa an einen andern. Ihr könnt auf mich rechnen.«
    Er trank noch ein volles Glas aus und begab sich dann zur Seite, wo er sich in den Schatten eines großen Ballens niederlegte.
    Die Tramps sahen ihren Anführer neugierig an. In der Hauptsache wußten sie, woran sie waren, aber sie konnten einige seiner Fragen und Erkundigungen nicht in den richtigen Zusammenhang bringen.
    »Da schaut ihr mich nun um Auskunft an,« sagte er, indem sein Gesicht ein überlegenes, selbstgefälliges Lächeln zeigte.
    »Neuntausend Dollar in Banknoten, also bares Geld und nicht etwa Cheks oder Wechsel, bei deren Präsentation man in Gefahr geraten kann, festgenommen zu werden! Das ist eine tüchtige Summe, die uns willkommen sein wird.«
    »Wenn wir

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