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Der schlaue Pate

Der schlaue Pate

Titel: Der schlaue Pate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Schnell
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fertig, darauf können Sie sich verlassen.« Er wandte sich ab, um den Knopf am Mikro zu drücken. »Sie sind weg, Ingrid«, sprach er hinein. »Ihr könnt kommen. Wir haben drei Verletzte.«
    Der Jeep hielt vor dem Haus, Jörg und Dirk wollten mit ihren Sturmgewehren rausspringen; Prinz bedeutete ihnen, dass alles schon vorbei war.
    »Worauf muss ich mich einstellen?«, hörte er Anjas Stimme aus dem Knopf im Ohr.
    Er musterte die beiden Männer am Boden.
    »Es scheint nur Faustschläge gehagelt zu haben«, sagte er. »Aufgeplatzte Lippen, blaue Augen, Prellungen, Blutergüsse.« Er betrat das Haus. Vor dem Eingang der Bar lag der dritte Mann, um den sich ebenfalls zwei Mädchen in Bademänteln mit Handtüchern kümmerten. »Eine ausgerenkte Schulter. Es hält sich in Grenzen.«
    »Na gut«, hörte er Anja. »Das kriege ich hin.«
    Er warf einen Blick in die Bar. In der Mitte stand eine Art hoher Altar, in den ringsum Monitore eingebaut waren; normalerweise lief auf jedem Monitor derselbe Porno mit leise gestelltem Ton. Jetzt waren alle Monitore zertrümmert. Ebenso wie sämtliche Flaschen der Bar, in die eins der Plüschsofas geschmissen worden war. Er schüttelte den Kopf und stieg die Treppe hoch, zum Büro des Geschäftsführers, in dem Ollie mit Pit Sabatka redete. Auch hier waren sämtliche Monitore zertrümmert, der Computer auf dem Schreibtisch mit einem Stuhl eingeschlagen.
    »Wird ein Schweinegeld kosten«, meinte Ollie.
    »Falls wir es überhaupt noch mal aufbauen«, sagte Pit niedergeschlagen. »Der Ruf ist jetzt endgültig ruiniert. Du hättest auf das Angebot eingehen sollen.«
    »Der Ruf wird wiederhergestellt«, widersprach Prinz entschlossen.
    Ollie musterte ihn ernst. Er wusste, dass Prinz nicht davon abzubringen sein würde.
    »Und was wird dieser schlaue Pate dann anstellen?«
    »Das, was er sowieso vorhat.«
    Ollie bedachte das. »Du meinst, auch wenn du auf das Angebot …?«
    Prinz nickte. »Wenn keine Bedenkzeit und der blöde Schrieb nicht gereicht hätten, hätte Igor nachgelegt, bis ich ablehnen musste. Das hier wäre sowieso passiert.«
    »Ach du Scheiße.« Pit starrte ihn entgeistert an. »Ein Oberboss der Russenmafia will uns weg- oder tot haben.« Er betrachtete die eingeschlagenen Monitore. »Ollie sagt, in Amerika ist er nicht mehr aktiv? Ich war noch nie in Kalifornien.«
    Prinz hatte dieses schmale, gefährliche Lächeln im Gesicht, als er sein Handy herausholte.
    »Er will nicht, dass ich verschwinde, sondern er will, dass ich irgendwas für ihn tue, ohne es selbst zu wissen.« Er tippte eine Nummer ein. »Mal sehen, ob wir rausfinden können, was das ist.« Es tutete siebenmal. »Wirklich schlau, Igor«, sagte Prinz und hörte sich das bellende Lachen an.
    »War nicht meine Idee, sondern die des schlauen Paten. Der Anwalt kommt morgen wieder vorbei.«
    »Das kann er sich schenken, Igor. Was passiert, wenn ich die Polizei anrufe und dein hübsches Versteck verrate?«
    »Wir packen gerade zusammen. Eigentlich schade, war ein netter Unterschlupf, aber im Winter wird es sowieso zu kalt, und nächstes Jahr soll das hier alles renoviert werden. Mach bloß keine Dummheiten, mein Freund. Wenn du jetzt nicht spurst, lässt der schlaue Pate sich was richtig Fieses einfallen.«
    »Was ich mir einfallen lasse, ist noch viel fieser, verlass dich drauf.« Prinz sah Ollie in die Augen, grinste und beendete die Verbindung. »Das dürfte genau in ihren Plan passen.«
    Ollie schloss die Augen.
    Pit sah ihn kopfschüttelnd an. »Und jetzt?«
    Prinz rief eine andere Nummer auf. »Jetzt ist erst mal Desirée dran.«
    Vor der verlassenen Mietskaserne in Rothwesten stand ein Möbelwagen, den mehrere kräftige, tätowierte Männer mit der Einrichtung der Wohnung beluden. Zu viert schleppten sie gerade eine große Holzkiste, in der das Waffenarsenal steckte.
    Drinnen stand Igor vor den Monitoren, lächelte über das kurze Gespräch mit Prinz und wählte eine neue Nummer, die mit einer doppelten Null begann.
    »Es ist genauso gelaufen, wie Sie gesagt haben«, sagte er auf Russisch. Dann hörte er eine Weile respektvoll zu.
    »Ich bin sicher, es war genau die richtige Dosis, um ihn neugierig zu machen, und er hat jetzt genau die richtige Motivation.«
    Erneut hörte er zu.
    »Nein. Wenn es jemanden gibt, der Schwachstellen in Ihrem Plan finden kann, dann ist er es.«
    Die Person am anderen Ende sagte etwas.
    »Sie werden einen Torpedo schicken müssen, der wirklich sehr gut ist, um dieses Problem dann

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