Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
waren unmenschlich, unfassbar.
Und das Entsetzen wurde noch einmal ins Unermessliche gesteigert …
Diese Bilder und Eindrücke waren wieder einmal nur schwer von der menschlichen Festplatte zu löschen . Sie hörten leise Kratzgeräusche, erschraken und zogen alle wieder ihre Waffen. Sie öffneten vorsichtig einen Holzverschlag. Dahinter befand sich ein junger Mann zwischen Mitte zwanzig und dreißig. Der nächste Verschlag noch ein Mann. Vielleicht etwas älter. Beide waren völlig abgemagert, ausgemergelt, kraftlos und entsetzlich zugerichtet.
» Wir brauchen hier den Notarzt!«
Frank s stoische Ruhe war verflogen, er schrie es hinaus. Beide waren nicht geknebelt. Sie hatten wahrscheinlich gar keine Kraft mehr zu schreien. Es war nur schwer zu ertragen, auch die hartgesottenen Beamten unter ihnen mussten sich zusammenreißen. Der erste Mann hing an einer Art „Pendelndem Seil“. Die Arme hinter den Rücken gebunden und so nach oben gezogen, dass die Gelenke mit Sicherheit ausgerenkt waren. An den Füßen fehlten Zehen. Daher diese penetranten Gerüche. Tom sah in Franks Gesicht, sie dachten beide das Gleiche. Der andere war an einen Pfahl gefesselt und mit mehreren Stromkabeln an verschiedenen Körperstellen versehen, auch an seinen Genitalien. Viele Hautstellen waren verbrannt und rotfleckig. Sein Mund und das Kinn von angetrocknetem, verkrustetem Blut überzogen. Ihm fehlten Zähne und Hautfetzen.
Und das waren nur die ersten Eindrücke . Zwangshaltung, Elektroschocks, Spreizungen, Verstümmelungen, Zahnfolter.
Kein Polizist hatte je Vergleichbares gesehen; ein weiteres Moloch-Kostüm stand in einer Ecke. Es war einer Schaufensterpuppe übergestülpt und von einem roten Strahler angeleuchtet, so sah es noch bedrohlicher aus. Tom und Frank, genauso Jeff, konnten es nicht mehr ertragen. Sie mussten raus aus dem Haus des Schreckens …
» Es ist hart, wir könnten alle brechen und uns sofort betrinken, aber wir müssen uns konzentrieren. Wo steckt Wong und hat er den kleinen Lucas bei sich?«
Tom rief Mickey an .
» Mickey, hier tun sich menschliche Abgründe auf, mir fehlen die Worte. Lucas war nicht im Haus. Durchforste noch einmal die Daten der Wongs. Nutz jetzt alle Datenbanken, dring tiefer! Schau auch ins Grundbuchamt. Er hatte uns erzählt, dass das Mietshaus, in dem Stiller gewohnt hat, auch ihnen gehört. Vielleicht haben die noch mehr Immobilien, ein Ferienhaus oder so? Wong wurde schon zur bundesweiten Fahndung ausgeschrieben.
Wo steckt er? Flughäfen, Kreditkarten? Aktiviere alle zuständigen Behörden.
Mach alle hellwach !«
An der Straße hielt ein schwarzer Chrysler Jeep, das Fenster glitt herunter .
» Hallo, Tom, Frank, zu Jeff nickte er.
Steigt ein, wir müssen uns beeilen .«
Es war Samuel Bishop .
Tom und Frank stiegen kurz darauf ins Auto, sie reagierten instinktiv. Jeff sollte vor Ort alles Weitere koordinieren. Sie erklärten ihm ganz kurz, wer der Unbekannte sei und dass sie sich per Handy auf dem Laufenden halten würden.
» Wong hat ein Boot und ein Ferienhaus in Muskegon gemietet. Das hättet ihr sicherlich auch bald herausgefunden. Es sind ungefähr sechzig Kilometer, die Zeit drängt.«
Sam uel drückte das Gaspedal durch.
» Ich denke, dass er mit dem Boot über den Lake Michigan geschippert ist. Den Kleinen dorthin entführt hat und mit dem Boot wieder zurück nach Muskegon gefahren ist.
Das H aus liegt direkt am See.«
» Das Versteck des Kleinen?« Fragte Tom.
» Ich verwette eine Flasche Bowmore darauf.«
» Ich frage erst gar nicht, wie du das herausgefunden hast«, meinte Frank.
» Auf Wong bin ich auch erst gekommen, als ich die Todesursache von der Familie Burns erfahren habe. Beiden wurde mit großer Gewalt das Genick gebrochen. Einmal kann Zufall sein, aber bei beiden exakt die gleiche Methode? Das schafft nur jemand mit besonderer Erfahrung, ein Kampfsportler! Cheng Wong ist ein Meister des Kung-Fu.«
» Wir dachten, du würdest gerade Schottlands Whiskeyvorräte austrinken.«
» Ja, so war es geplant.
Aber als ich das mit Lucas erfuhr und mit Steve Maison telefoniert habe, dachte ich mir, bleib noch ein paar Tage in der Gegend. Jetzt bin ich hier. Tom, ihr müsst mir jetzt vertrauen. Ich habe die Adresse ins Navigationssystem eingegeben. Wir werden in einer viertel Stunde da sein. Bitte ruft keine Verstärkung oder den Sheriff oder wer auch immer dort unten zuständig ist. Wenn der Kleine dort ist, regeln wir drei das allein. Wenn er Blaulicht
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