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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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Schritten rief ihn einer der Ritter:„Vater?“
    Duncan blieb aufs Höchste angespannt stehen. Langsam wandte er sich zu den beiden um: „Mein Sohn?“
    Der eine Ritter flüsterte dem anderen etwas zu, der daraufhin seinen Weg nach oben fortsetzte. Sobald er außer Sichtweite war, stieg der Ritter, der ihn gerufen hatte, wieder einige Stufen hinab. Einen Schritt vor Duncan blieb er stehen.
    Duncan war erleichtert. Sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen, hatte er zumindest nur einen Gegner vor sich.
    „Es geht um eine Frau“, sagte der Ritter.
    Duncan nickte, dabei hielt er den Dolch mit festem Griff. „Wir können darüber am Morgen in der Kapelle reden, wenn es dir recht ist, mein Sohn.“ Am Morgen aber, dachte er, würden er und Isabel schon viele Meilen entfernt sein.
    Der Ritter räusperte sich. „Wenn Ihr Zeit habt, Vater, würde ich lieber jetzt mit Euch sprechen. Es wird nicht lange dauern.“ „Natürlich.“ Als bliebe ihm eine Wahl. In seiner Verkleidung als Mann Gottes würde er Verdacht erregen, wenn er den Ritter nicht anhörte.
    Ein Windstoß ließ die Fackel aufflackern. In ihrem Widerschein erkannte Duncan, wie sein Gegenüber verlegen errötet war. „Ich habe zwei Schwestern gleichzeitig zu meinen Geliebten genommen und ... jetzt haben die beiden davon erfahren.“ Seine Stimme klang schuldbewusst. „Ich weiß nicht, was ich machen soll. Oder wie ich es den beiden erklären soll.“
    Fast hätte Duncan losgelacht. Nur ein Dummkopf konnte sich parallel an zwei Schwestern heranmachen. Oder jemand, der redegewandt genug war, um sie davon zu überzeugen, zu dritt die Freuden der Lust zu genießen.
    „Vater?“
    Er holte tief Luft. „Du hast schwer gesündigt, eine Angelegenheit, die es sehr ernst zu nehmen gilt.“
    Bekümmert senkte der Ritter den Kopf. „Aye. Und darum habe ich mich an Euch gewendet. Damit Ihr mir eine Buße auferlegt.“
    „Du sollst zehn Vaterunser beten und dazu während der nächsten zwei Wochen den Boden der Kapelle fegen“, wies Duncan ihn an. „Deine Gebete werden deine Seele von den Sünden reinigen, und mit deiner Arbeit wirst du das heilige Haus von den alten Binsen befreien.“
    „Danke, Vater!“
    Duncan schlug das Kreuz. „So gehe dahin.“
    Der Ritter verbeugte sich demütig und wandte sich schon zum Gehen, als er innehielt und schnupperte. „Riecht Ihr es auch?“ „Was denn?“ Duncan fluchte innerlich, denn dieser abscheuliche Gestank, den der Ritter wahrnahm, konnte nur von seinem Aufstieg durch den widerlichen Schacht stammen. „Aye, es wird meine Kutte sein. Einer der verdammten Hunde hat sie wer weiß womit verwechselt und sich darauf erleichtert.“ Voll Abscheu schüttelte er den Kopf. „Ich habe sie nun schon drei Nächte draußen zum Lüften aufgehängt, aber noch immer stinkt sie zum Himmel.“
    Der Ritter zuckte die Achseln. „Ich habe dem Earl vorgeschlagen, die Viecher auszusperren, aber er meinte, sie gehörten in die Burg.“
    „Er ist ein eigensinniger Mann“, sagte Duncan, „aber einer, dem ich mit Gottes Beistand stets zu Diensten bin.“ Er war überrascht, dass Gott ihn nicht auf der Stelle mit einem Blitz niederstreckte, als Strafe für diese himmelsschreiende Lüge. Oh nein, nicht einmal der Herr konnte Duncan dazu bewegen, Frasyer zu verzeihen, dass er ihm Isabel genommen hatte - oder es auch nur hinzunehmen.
    Und als wäre das noch nicht genug, hatte Frasyer zudem Symon auf dem Gewissen.
    „Gott segne Euch, Vater.“ Damit folgte der Ritter jenem, den er nach oben geschickt hatte.
    Duncan setzte seinen Weg treppab fort. Wie er beim Blick durch eine Schießscharte sah, begann die abendliche Dämmerung bereits, die letzten Reste Tageslicht zu verdrängen. Nicht mehr lange und die Sonne ging unter. Er musste sich beeilen. Zügig wollte er den großen Saal im Erdgeschoss der Burg
    durchqueren, jedoch versuchte man mehrmals, ihn aufzuhalten. Er murmelte entschuldigend, dass man ihn leider dringend in der Kapelle benötige, und eilte weiter. Am Eingang zum Verlies stahl er sich an einem Wächter vorbei, der ganz damit beschäftigt war, ein Dienstmädchen zu verführen. Offenbar befürchtete er keinerlei Gefahren mehr, da die Burg schon für die Nacht gesichert worden war.
    Während Duncan zum Verlies hinabging, hörte er von unten das Tropfen von Wasser. Es war nicht das erste Mal, dass er diese Treppe nahm, denn einst, als sie noch Freunde waren, hatte Frasyer selbst ihm das Verlies gezeigt. Der Schein einer einsamen

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