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Der Schwarm

Der Schwarm

Titel: Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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Besseres ein, als sich Johansons Kopf zu zerbrechen?
    »Wir sollten uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass Rubin auffliegt«, sagte sie zu Vanderbilt.
    Der CIA-Mann stand, einen Becher Kaffee in der Hand, schräg hinter ihr. Sie waren die Einzigen im Raum. Peak war im Welldeck, um die Auf räumungsarbeiten voranzutreiben und den Zustand des Tauchequipments zu überprüfen.
    »Und was dann?«
    »Für den Fall gibt es klare Optionen.«
    »So weit sind wir aber noch nicht, Judybaby, dass wir die wahrnehmen könnten. Rubin ist noch nicht so weit. Außerdem wäre es natürlich schöner, wenn wir es gar nicht müssten.«
    »Was ist los, Jack? Skrupel?«
    »Nur die Ruhe. Es mag Ihr verdammter Plan sein, aber mir obliegt die Garantie seines Gelingens. Sie können einen drauf lassen, dass sich meine Skrupel im kompatiblen Bereich bewegen.« Er kicherte. »Man hat schließlich einen Ruf zu verlieren.«
    Li wandte sich zu ihm um. »Haben Sie denn einen?«
    Vanderbilt schlürfte vernehmlich an seinem Becher.
    »Wissen Sie, was ich so sehr an Ihnen schätze, Jude? Ihre Ekelhaftigkeit. Sie geben mir das Gefühl, ein netter Kerl zu sein. Und das will was heißen!«
     
     
    Combat Information Center
    Crowe und Shankar zerbrachen sich die Köpfe.
    Der Rechner zeigte verschlungene Bilder. Parallele Linien, die plötzlich auseinander strebten, sich zu Kurven bogen, eins wurden. Dazwischen gähnten größere, unregelmäßig geformte Leerräume. Scratch bestand aus einer ganzen Serie solcher Graphiken, die aussahen, als ergäben sie zusammengelegt ein einziges Bild, nur dass es nicht hinkam.Sie passten nicht aneinander. Außerdem hatte Crowe immer noch nicht die leiseste Ahnung, was die Linien zu bedeuten hatten.
    »Wasser ist die Basis«, grübelte Shankar. »An jedes Wassermolekül ist eine Zusatzinformation gekoppelt. Wofür steht sie? Für eine Eigenschaft des Wassers?«
    »Möglich. Welche Eigenschaften könnten gemeint sein?«
    »Temperatur.«
    »Ja, zum Beispiel. Oder Salzgehalt.«
    »Vielleicht geht es aber nicht um physikalische oder chemische Eigenschaften, sondern um die Yrr selber. Die Linien könnten ihre Populationsdichte darstellen.«
    »Nach dem Motto, hier wohnen wir? So was?«
    Shankar rieb sich das Kinn. »Irgendwie nicht, oder?«
    »Ich weiß nicht, Murray. Würden wir denen denn mitteilen, wo unsere Städte sind?«
    »Nein. Aber sie denken nicht wie wir.«
    »Danke, dass du mich dran erinnerst.« Crowe produzierte einen Rauchring. »Gut, nochmal. H 2 O. Wasser. Dieser Teil der Botschaft ist nicht schwer zu begreifen. Wasser ist unsere Welt.«
    »Was eins zu eins die Antwort auf unsere Botschaft ist.«
    »Stimmt. Wir haben ihnen verraten, dass wir an der frischen Luft leben. Dann haben wir unsere DNA beschrieben und unsere Form.«
    »Nehmen wir an, sie beantworten unsere Botschaft wirklich eins zu eins«, sagte Shankar. »Könnten die Linien eine Darstellung ihrer Form sein?«
    Crowe schürzte die Lippen. »Sie haben keine. Ich meine, Einzeller haben natürlich eine Form, aber sie werden sich kaum darüber definieren. Als Form empfinden sie sich wohl eher im Kollektiv, und darüber können sie sich erst recht nicht definieren. Die Gallerte hat tausend Formen und keine.«
    »Gut. Form fällt flach. Welche Information könnte sonst von Interesse sein? Anzahl der Individuen?«
    »Murray! Das ist irgendeine Zahl mit so vielen Nullen hinten dran, dass wir den Rumpf der Independence damit voll schreiben könnten. Außerdem teilen sie sich am laufenden Band, sie sterben am laufenden Band ... Wahrscheinlich dürften sie selber nicht in der Lage sein, uns ihre genaue Zahl mitzuteilen.« Crowe ließ die Zigarette zwischen ihren Zähnen wippen. »Nicht das Einzelwesen zählt. Es ist komplett unwichtig. Die Gesamtheit zählt. Die Yrr-Idee, wenn du so willst, das idealisierte Yrr. Das Yrr-Genom.«
    Shankar sah sie über die Ränder seiner Brille an.
    »Vergiss nicht, wir haben ihnen lediglich die Information geliefert, dass unsere Biochemie auf DNA basiert. Insofern müsste die Antwort lauten: unsere auch. Glaubst du im Ernst, sie sind darangegangen, ihr Genom für uns aufzuschlüsseln?«
    »Könnte doch sein.«
    »Warum sollten sie das tun?«
    »Weil es genau genommen die einzige Aussage ist, die sie über sich treffen können. Genom und Verschmelzung sind die zentralen Punkte ihrer ganzen Existenz, alles lässt sich darauf zurückführen.«
    »Ja, aber wie willst du eine DNA beschreiben, die fortwährend mutiert?«
    Crowe

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