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Der schwarze Engel

Der schwarze Engel

Titel: Der schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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hüten, was unter anderem damit verbunden gewesen war, dass
Lenane als einzige Delicias Probleme kennen sollte, die sie sich gut ausgedacht
hatte. Während schließlich alles wieder perfekt gewirkt hatte, hatte sie den
Mord an Lenane geplant. An dem Abend, an dem Ashley und Delicia zusammen
vergeblich auf Lenane gewartet hatten, war diese bereits tot gewesen. Ashley
hatte sie gesagt, sie würden sich um acht bei Delicia treffen, Lenane hatte sie
gesagt, das Treffen wäre um fünf, und als Lenane zu Delicia gekommen war, hatte
sie dieser gesagt, dass Ashley eine Überraschung für sie hätte und wo anders
auf sie warten würde. Dann war sie mit ihr zum Great Lake gefahren und hatte
sie getötet. Als um acht Ashley gekommen war, hatten sie vergeblich gewartet
und die Freundin gemeinsam vermisst gemeldet. So hatte Delicia ein Alibi und
eine Zeugin, die für sie sprach. Als Sharon Dawson verdächtigt hatte, hatte
Delicia darin ihre Chance gewittert und sie ausgenutzt. Sie hatte versucht,
Dawson die Tat in die Schuhe zu schieben, hatte von dem Laden erzählt und
davon, dass er angeblich auch etwas von ihr gewollt hätte, hatte spontan einige
Lügen und Geschichten aus dem Ärmel geschüttelt, um Dawson zu belasten. Diese
Geschichten hatte sie daraufhin Ashley am Telefon erzählt, die ihrer Freundin
natürlich alles geglaubt hatte, sodass sie alles bestätigen konnte. Als Dawson
allerdings den Streit erwähnte und Delicia schnell merkte, dass sie ebenfalls
unter Verdacht stand, schaffte sie ihn aus dem Weg, als der Verdacht wieder auf
ihm lastete, bevor er noch mehr hätte sagen können, was die Wahrheit über
Delicia offenbart hätte. Sie ließ es wie Selbstmord aussehen, damit sich das
FBI in seiner Schuld bestätigt sehen und der Fall als abgeschlossen gelten
würde. Dabei hatte sie vergessen, zu beachten, dass es Augenzeugen gab, die sie
in der Gegend und sogar an Dawsons Wohnung gesehen hatten. Ihre Verbissenheit
und eigene Angst hatte sie am Ende nachlässig gemacht.
     
    Sharon beobachtete das Spektakel
des Verhörs weiter und ihre Gedanken glitten dabei zu Ashley. Ashley hatte den
Tod von Lenane nicht verkraftet und einen Nervenzusammenbruch erlitten, weil
sie ihre verstorbene Freundin gleichzeitig gehasst und geliebt hatte. In
extremen emotionalen Momenten war in ihr der spontane Wunsch aufgetaucht, dass
Lenane tot sein sollte, was Ausdruck Ashleys Wut und Verletzung war. Dann war
Lenane wirklich gestorben, und von Schuldgefühlen geplagt, hatte Ashley sich in
die Vorstellung hineingesteigert, dass sie aufgrund ihres heimlichen Wunsches
Schuld an Lenanes Tod sein könnte. Schließlich hatte sich Delicia, der einzige
Mensch, in dem sie geglaubt hatte, ehrliche Fürsorge und eine echte Freundin
gefunden zu haben, als die wahre Killerin von Lenane entpuppt und somit war
Ashleys Welt komplett eingestürzt. Mit der professionellen Hilfe von Fachärzten
würde Ashley lernen, das Geschehene zu verarbeiten, und Sharon war sich sicher,
dass sie schon bald wieder ein halbwegs normales Leben führen würde, vielleicht
sogar ein Besseres, als zuvor.
    Delicia würde höchstwahrscheinlich
in ein psychiatrisches Gefängnis kommen, wo sie den Rest ihres Lebens
verbringen würde. Sie hatte ihr Leben so weit weggeworfen, dass es nicht mehr
möglich war, es ihr zurück zu geben. Anstelle einer Karriere als Model wartete
auf sie ein Leben hinter Gittern, in denen sie mit Ärzten versuchen könnte,
wenigstens einen Teil von sich selbst wieder zu finden.
    Wenn der Fall endgültig
abgeschlossen wäre, würde sich Sharon eine einmonatige Auszeit nehmen, um sich
zu entspannen und über ihr eigenes Leben nachzudenken. Wahrscheinlich würde sie
sich dazu durchringen, in ein anderes Revier zu wechseln, wo alles besser
organisiert wäre und die Arbeit mehr Spaß machen würde. Vielleicht würde sie in
einer anderen, großen Stadt auch neue Möglichkeiten für sich selbst entdecken.
Eine neue Umgebung, neue Leute und vielleicht neue Freunde und einen Freund.
Eventuell würde sie darüber nachdenken, eine zusätzliche Ausbildung als
Profiler zu erwerben.
    Immerhin hatte sie in diesem Fall
eines gelernt: Dinge waren nicht immer das, was sie zu sein schienen. Man sollte
den Mut und die Weisheit aufbringen, hinter sie zu blicken.
     

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