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Der schwarze Engel

Der schwarze Engel

Titel: Der schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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der Tür klingelte. Fröhlich
sprang Delicia auf. Vielleicht eine weitere Freundin? Im Moment hatte sie
wieder das Bedürfnis, möglichst viele Leute um sich herum zu haben. Sie fühlte,
dass ihre Beliebtheit deutlich gestiegen war und wollte diese Aufmerksamkeit
genießen und pflegen.
    Überrascht sah sie die FBI-Agentin
vor sich stehen. Im ersten Moment fragte sie sich, was sie wohl wollte, doch
dann kam ihr der Gedanke, dass diese sie und Ashley wahrscheinlich für letzte
Zeugenaussagen brauchen würde, um ihren Bericht zu vervollständigen: „Oh, Mrs.
Ang! Kommen Sie herein! Wie kann ich Ihnen denn helfen?“
    Sharon folgte Delicia ins
Wohnzimmer, wo sie einen verblüfften Blick von Ashley erntete. Delicia war
freundlich wie immer und erweckte den Anschein einer hilfsbereiten Person,
während die Arroganz in ihrer Stimme dieses Mal nicht zu überhören war. Nun war
es an der Zeit für Sharon, den weiteren Verlauf der Show selbst in die Hand zu
nehmen: „Ich muss euch eine schlechte Nachricht überbringen. Dawson war nicht
Lenanes Killer. Er hat keinen Selbstmord begangen, sondern wurde, genauso wie
Lenane, ermordet. Ich bin her gekommen, um den echten Täter zu verhaften und
mitzunehmen.“
    Ein kurzes, unheimliches Schweigen
legte sich schwer in den Raum, während beide Mädchen Sharon fassungslos
anstarrten. Plötzlich fing Ashley an, zu weinen, und ein plötzlicher Ausbruch
kam über sie. Sie begann, zu schluchzen: „Ich habe sie gehasst! Ich habe Lenane
gehasst!“
    Delicia tat bestürzt: „Ashley, was
erzählst du denn da? Was ist hier los?“
    Anschuldigend starrte sie ihre
Freundin entsetzt an. Ashleys Nerven schienen nun vollständig zusammenzubrechen
und sie klagte: „Ich habe sie gehasst! Immer Lenane hier, Lenane da! Sie war
immer die Tolle, sie war immer die Schöne, sie stand immer im Mittelpunkt! Und
ich war nur ihre kleine, dumme Freundin, die ihr hinterher rennen durfte. Immer
stand ich neben ihr im Schatten, egal wohin wir gingen! Ich habe mir gewünscht,
dass sie tot ist! Ich habe mir gewünscht, dass sie tot ist und ich dann an
ihrer Stelle stehen würde!“
    Sie jammerte weiter: „Aber ich
habe das niemals ernst gemeint! Ich habe niemals gewollt, dass sie wirklich
stirbt!“ Ashley konnte nicht weiter sprechen und sank zitternd und weinend in
sich zusammen.
    Sharon legte den Hörer zurück auf
die Gabel. Sie hatte erkannt, dass Ashley einen Nervenzusammenbruch hatte und
hatte den psychiatrischen Notdienst verständigt, der nun auf dem Weg war.
Langsam hatte die Agentin das Gefühl, sich in einem schlechten Film zu
befinden.
    Delicia setzte sich sofort
übertrieben für ihre Freundin ein: „Ashley, du sagst jetzt nichts mehr, hörst
du, nichts mehr!“ Zu Sharon gewandt sagte sie: „Mrs. Ang, ich schlage vor, dass
sie nichts mehr ohne ihren Anwalt sagt!”
    Sharon hatte entschieden die Nase
voll und unterbrach Delicia schroff: „Delicia, es reicht jetzt! Man kann
jemanden nicht mit Gedanken umbringen! Ashley hat Lenane nicht getötet, bloß
weil sie in ihrer Frustration manchmal einen schlechten Gedanken gegen sie
gehegt hat!“
    Verwirrt nahm Delicia wahr, wie
die Agentin Handschellen hervor holte: „Delicia Gibson, ich verhafte Sie
aufgrund des dreifachen Mordes an Darcy McWire, Lenane Fernandez und Dawson
Clark! Alles, was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet
werden!“
    Gekonnt legte sie Delicia in
Windeseile die Handschellen an, dessen Gesichtsausdruck leblos war. Beinahe
unberührt verzog sie keine Miene und ließ sich von der Agentin abführen und in
dessen Wagen schubsen.
    Ashley blickte auf und begann
wieder, zu schreien, während sie noch stärker zitterte: „Du? Delicia, du hast
das getan? Du hast das getan? Ich dachte, du wärst meine Freundin! Ich dachte,
du wärst echt! Ich hasse dich auch, Delicia, ich hasse dich!“ Sie wand sich hin
und her. Endlich kam der Notdienst für Ashley, der sich um diese kümmerte, sie
erst einmal mit einer Spritze ruhigstellte und dann in die psychiatrische
Klinik einlieferte.
    Sharon fuhr zum Revier, um Delicia
dort zu übergeben. Diese sagte nur einmal auf der Fahrt etwas, das so kalt
gesprochen war, dass Sharon beinahe das Blut in den Adern gefror: „Ich bin sehr
enttäuscht von Ihnen, Mrs. Ang. Ich hatte Ihnen meine Hilfe angeboten und war
die Einzige, die wirklich daran interessiert war, den Killer zu schnappen und
Ihnen sogar geholfen hat, den wahren Täter zu finden. Denken Sie jetzt
wirklich, ich hätte etwas

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