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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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erzählte von Dörfern, die ohne gebrannt zu haben menschenleer waren. Spuren von Blut waren sehr wohl zu sehen, wie Signore Saltonato betonte, aber keine Menschen.
Keine Leichen, keine frischen Gräber. Nur Stille und Gestank.
In einem Dorf diesseits der Alpen sahen sie Scheiterhaufen aus Leibern gestapelt. Schwarz und verkohlt. Wie in Bewegung erstarrt, die Fratzen zur Unkenntlichkeit verzogen.
‚Auch Städte lagen in Agonie, Bruder. Ganze Städte, versteht ihr?
Nicht bloß kleine Gehöfte, oder Dörfer. Keine Weiler oder Lustschlösser. Nein ganze Städte!‘ kam es zitternd über Lucianos Lippen.
‚An Geschäft war ohnehin nicht zu denken. Niemand hatte Interesse an Gewürzen oder gar feinen Glaswaren, außer den Doctores, die sich wagten das Fieber kurieren zu wollen. Sie hatten Masken, in denen sie stark riechende Gewürze gegen den Gestank benutzten.
Nein, Geschäft war wenig wichtig geworden. Weiterziehen lag uns im Sinn. Wir trauten uns kaum einzukehren in eines der wenigen gastfreundlichen Häuser. Meist waren die Türen eh verschlossen. Oh, Hurenhäuser, natürlich. Dort war man immer noch willkommen, und die Dirnen hatten alle… nunja, sie hatten viel zu tun. Nur war uns nicht danach, uns dem Laster hinzugeben, wie ihr sicher versteht.
Erst dachten wir, wir reisten dem Tod hinterher bis wir vor Oenipontum etwas anderes gewahr wurden. Wir erhielten Kunde von Reisenden aus dem Osten, dass dort ebenfalls der Tod um sich griff.
Jedoch nicht wie im Süden, wo die Menschen innerhalb weniger Tage der Sense zum Opfer fielen und sich schwarz verfärbten.
Dort schien es anders zu sein. Der Tod wandelte dort umher, hieß es. Die Toten würden wandeln. Im Lande gen Frankenfort und Paris, war es ebenso wie in Böhmen.
Entsetzte Gesichter schilderten uns was sie sahen. Gehetzt und rastlos. Bruder Amadeus, diese Menschen waren auf der Flucht vor etwas anderem, als was wir meinten gekannt zu haben.
Und dann hatten wir eine erste Idee dessen was uns immer wieder begegnen sollte.
Nicht wie in Venecia oder entlang des Isarco 7 , nicht wie in den Dörfern Bavarias nach der Grenze.
Mittendrin waren wir, in Chaos und der Hölle auf Erden. Verfolgt von der Krankheit aus dem Süden die die Beulen in den Körper treibt und uns schwarz anlaufen lässt. Die in Tagen den Tod verursacht und scheinbar von einem zum anderen wandert, wie es ihr beliebt.
Und eingezwängt von etwas anderem was uns fremd und noch grausamer vorkam.
Oh Vater, was waren wir in Furcht. Jedoch zu weit gereist und voller Zweifel in uns, die uns die Umkehr verboten. ‘
    Wenn Luciano da schon gewusst hätte, dass sein geliebtes Mailand von der großen Krankheit nahezu völlig verschont blieb.
Aber wie hätte davon erfahren sollen?
Vielleicht hatte Gott einen Plan mit ihm. Vielleicht sollte er zu uns finden. Vielleicht sollte er sich uns anschließen, oder wir uns ihm.
Vielleicht sollte er sich behaupten im Kampf gegen die Toten um zum Leben zurück zu finden.
Wer weiß es außer unserem barmherzigen Herrn?
Noch immer nahm ich nicht wirklich wahr, von was der Händler aus Mailand sprach. Zu unwirklich war, was er von sich gab.
Die große Krankheit mit den schwarzen Beulen. Von der hatten wir alle schon gehört. Aber von wandelnden Toten?
Nein, das ging über mein Verständnis hinaus. Auch wenn ich falsch lag, ich wusste es nicht besser“
    Ellies Augen schmerzten schon und langsam nahm sie auch wieder Notiz von ihrer Umwelt.
Gerd war schon dazu übergegangen einige der anderen Manuskripte zu sichten und zu verpacken.
Ein kurzer Rundgang entlang der Wände hatte ihm gezeigt dass es keine weiteren Gänge mehr gab. So dachte er, dass es reicht wenn einer von ihnen sich wie ein ausgehungerter Wolf auf das Lesen stürzte. Es war schon etwas befremdlich wie intensiv seine Kollegin sich in den Text fraß. Sonst war sie nicht arg so tief in Schriften versunken wie heute.
„Oh, zurück?“ stichelte er. „Meinst du wir können mal langsam die normale Arbeit wieder aufnehmen? Hier was sichten und verpacken? Vielleicht auch mal was hochbringen, bevor wir hier noch krumm und lahm werden?“
Elvira war diesen stichelnden, fast anklagenden Ton nicht gewohnt. Sie kannte ihn zwar, war ihn aber nicht gewohnt, weil Gerd einerseits sehr tolerant war und sie andererseits völlig vergessen hatte wie lange sie in die Schrift des Amadeus abgetaucht war.
„Ja, natürlich G. Sorry, das war wie ein Rausch für mich. Und wenn ich nur halbwegs richtig liege, mit dem was der gute

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