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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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wusste, wie er an einen bestimmten Ort übertreten konnte. Er dachte einen Moment lang darüber nach. Natürlich würde er es schaffen. Er beherrschte die Lichtmagie mittlerweile besser als so mancher erwachsene Erwählte. Wenn es nicht so wäre, würde er jetzt schon längst tot sein.
    Er musste für seine Ankunft den richtigen Teil der Enklave aussuchen. Es war wichtig, dass man sie nicht sah. Da der Tag des Aufstiegs schon vorüber war, befanden sich alle Erwählten in Aenir. Höchstwahrscheinlich auch Sushin. Als Dunkler Vizier hatte er im Namen der Imperatorin Befehlsgewalt über jeden Erwählten. Außerdem gab es viele Erwählte, die Sushin sowieso blind gehorchten oder dazu verführt worden waren, ihm zu folgen. Wahrscheinlich wusste keiner von ihnen, dass Sushin insgeheim ein Diener der freien Schatten von Aenir war und dass sein einziges Ziel die Zerstörung des Schleiers war, der die Dunkelwelt vor der Sonne und damit vor den Schatten aus Aenir schützte.
    Milla ging sogar davon aus, dass Sushin selbst eine Art Schatten war – einer der von Fleisch umgeben war. Aber dessen war sich Tal nicht sicher.
    „Was glaubt Ihr, wo sollten wir ankommen?“, fragte Tal.
    „Bald!“, stieß Lokar hervor. „Oh, wo? Wo? Am Rand. Am Rand des Kraters. Bei Nacht.“
    „Bei Nacht?“, fragte Tal. „Ihr meint, ich kann mir das auch vor Augen fuhren?“
    „Ja“, gab Lokar zurück. „Ja. Zwei tiefe Atemzüge. Eins. Zwei. Worüber haben wir gesprochen? Abgesehen davon, dass wir hierüber sprechen. Ah ja. Innerhalb eines Tages oder so. Ich weiß nicht, was geschieht, wenn du versuchst, zu weit in der Zukunft von Aenir zu landen.“
    „Wohin gehen wir, wenn es in Aenir noch nicht Nacht ist?“
    „Wer weiß. Unsere Körper schlafen hier und unsere Geister kommen dort an. Wir werden nicht mitbekommen, ob unsere Geister inzwischen irgendwo sind. Es macht keinen Unterschied!“
    Tal gefiel dieser Gedanke nicht. Doch er hatte seinen Entschluss schon gefasst.
    „Führ es dir vor Augen“, sagte Lokar. „Schnell. Oh, die Dunkelheit soll dich holen! Denk nach! Denk an die Enklave! Such dir einen Ort aus, an dem du schon einmal einige Zeit verbracht hast. Einen, den du gut kennst. Erinnere dich ganz genau an jedes Detail. Male Bilder in deinem Kopf…“
    Tal ließ den Kopf zurücksinken. Lokars schriller werdende Stimme entfernte sich immer weiter, bis sie nur noch wie durch einen langen Tunnel an Tals Ohren zu dringen schien.
    Er dachte an die Enklave der Erwählten. Er sah sie in seinen Gedanken, stellte sie sich so vor, wie sie ein Sturmhirte von hoch oben wohl sehen mochte. Der riesige Vulkankrater, dessen Rand tausend Spannen über der Ebene der Dornen aufragte. Auf der anderen Seite des Randes ging es nur fünf- oder sechshundert Spannen weit bis zum See hinunter, der den Krater füllte. Doch es war kein normaler See. Er bestand nicht einmal aus Wasser, sondern aus einer Mischung aus grauer Asche und Millionen und Abermillionen von winzigen, glasklaren Kristallen.
    Seltsame Kreaturen lebten in dem Aschesee. Die meisten waren völlig unbekannt, obwohl die flacheren Regionen des Aschesees im Laufe der Jahre mit Netzen durchfischt worden waren und der Fang im Schloss als Geistschatten diente.
    Sushin hatte als Erster einen solchen Seebewohner als Geistschatten gehabt – eine große, dünne Kreatur mit einer Panzerschale und einem schnappenden Schnabel. Doch jetzt hatte Sushin einen anderen Geistschatten, was nur ein weiteres Zeichen für seine Zwielichtigkeit und seine Verbindung mit den Kreaturen von Aenir war. Erwählte wechselten niemals ihren Geistschatten.
    Tal konzentrierte sich und erinnerte sich an Details aus der Enklave. Die Erwählten wohnten in Aenir in Häusern, die auf Stelzen im Aschesee standen und mit Laufstegen verbunden waren. Sie lagen so hoch, dass die Erwählten außer Reichweite der Seebewohner waren.
    Genau in der Mitte des Sees gab es eine richtige Insel, die nicht von den Erwählten erschaffen worden war. Die Insel mit Gärten und einem Palast war mit Steinmauern voller Sonnensteine eingefriedet und bildete die Residenz der Imperatorin in Aenir. Sie war für andere Erwählte nicht zugänglich und hatte keine Verbindung zu dem Netz aus erhöhten Laufstegen und Brücken.
    Tal zog in Erwägung, auf der Insel der Imperatorin anzukommen. Doch er hatte sie nur aus der Entfernung gesehen, von hoch oben auf dem Kraterrand. Er konnte sich keinerlei Details vorstellen, weil er keine kannte.
    Er durfte nicht

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