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Der Sohn des Kometen

Der Sohn des Kometen

Titel: Der Sohn des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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diesen schwarzen Ungeheuern bis hoch hinauf in den Norden, wo das Eis auf dem Wasser trieb. Sie töteten alles, was unvorsichtig genug war, sich in das Wasser zu wagen.
    Selbst große Schiffe vermochten sie in die Tiefe zu ziehen, so dass niemand das Meer der Spinnen befuhr, obwohl Legenden von Drachenschiffen aus Dandamar berichteten, welche die Küsten Tainnias unsicher gemacht hatten.
    Als die Sonne aufging, hatten die Tainnianer die Hälfte ihrer Pferde zu retten vermocht und ein Dutzend Männer verloren. In grimmiger Rachestimmung standen sie auf den Felsen und starrten wie Thorwil hinab auf das blutige Schauspiel. Aber trotz aller Genugtuung flößte ihnen der Anblick bald Grauen ein.
    »Weshalb fliehen sie nicht?« entfuhr es manchem. »Weshalb verkriechen sie sich in ihren Häusern?«
    »Einige tun es!« rief einer. »Sie versuchen es!«
    »Die Pest über sie, wenn sie es schaffen!« brummte einer. »Dann bekommen unsere Klingen noch Arbeit, wie ich meinen Herrn Thorwil kenne!«
    Deutlich sahen sie eine rasch anwachsende Gruppe von Menschen wie eine lange Schlange durch die Trümmer ziehen, während die Bestien nun auch übereinander herfielen und an mehreren Stellen Feuer ausbrachen. Immer wieder krochen Bestien über die dünne Schlange der Fliehenden hinweg.
    Manch einer ballte die Fäuste bei diesem Anblick. Sie waren nicht alle Plünderer. Viele hatten nur zu den Waffen gegriffen, um ihrem Herrn zu folgen, wie es ihre Pflicht war.
    »Die vordersten schaffen es!« Es klang fast wie Beifall.
    Zwei, drei Dutzend der Fliehenden erreichten den Rand der Herde, bevor auch die äußeren Tiere sich in Bewegung setzten und Menschen und Trümmer vor sich her auf die Klippen zuschoben.
    Die Menschen, die den Rand erreicht hatten, liefen und stolperten hastig zwischen die schützenden Felsen.
    Wie ein wandernder Teppich glitt die Herde nun über die Klippen, und das Wasser schäumte, als ihre gewaltigen Körper eintauchten, und es brodelte von Hunderten von Spinnen, die alles in die dunkle Tiefe zogen.
    Langsam löste sich die Starre der Zuschauer.
    »Wie viele sind übrig?«
    »Ein halbes Hundert vielleicht, Frauen und Kinder mitgerechnet.«
    »Gut«, stellte Thorwil fest und rückte seinen Waffengurt zurecht. »Sie werden uns keine Schwierigkeiten bereiten. Holen wir sie uns, ehe sie sich verkriechen. Das ist eine gute Übung für den bevorstehenden Krieg!«
    »Gefangene?«
    »Keine Gefangenen!«
    Bevor sie losschlagen konnten, erschien ein Reitertrupp aus Elvinon mit wehenden Fähnchen auf den Lanzen auf der Fährte der Nomadenstadt. Thorwil schickte ihnen zwei seiner Männer entgegen, damit sie nicht den dunkelhäutigen Teufeln zwischen den Felsen in die Arme liefen.
    Sie waren nur sechs und die Vorhut weiterer fünfzig Männer der Stadtgarde von Elvinon, die Herzog Krude seinem Vasallen zur Unterstützung schickte, wohl in der Hoffnung, auch ein wenig von der Beute auf die Seite zu bringen.
    Thorwil beschloss, auf sie zu warten, wenigstens solange die Schwarzen hinter ihren Felsen blieben. Doch da die Nomaden keine Pferde besaßen, konnten sie ihnen in keinem Fall entkommen.
    Sie wussten es wohl auch, denn alles blieb ruhig, bis gegen Mittag der Haupttrupp aus Elvinon eintraf, mit Zohmer Felzt, dem Hauptmann der Leibgarde der Herzogsfamilie, und der jungen Nyala von Elvinon, der Tochter des Herzogs, an der Spitze.
    Die Männer begrüßten die Gegenwart der jungen Frau stürmisch. Die meisten von ihnen hatten bisher nur gewusst, dass sie von großer Schönheit sein sollte. Aber die Wirklichkeit übertraf bei weitem ihre Vorstellungen. Mit ihren achtzehn Sommern war sie voll erblüht, hochgewachsen, mit kräftigen Brüsten, wie es ein Merkmal der Frauen dieses Landstrichs war. Ihre dunklen Augen funkelten begeistert über diesen Empfang. Ihre Wangen waren gerötet vom Ritt. Das lange, dunkle, geflochtene Haar hatte sie unter einem hellen Schleier verborgen.
    Sie lachte, und ihr voller Mund machte manchem bewusst, wie lange es schon her war, dass er eine Frau in den Armen gehalten hatte, obwohl der Krieg noch nicht einmal in Gang gekommen war.
    Zohmer Felzt half ihr vom Pferd. Er ließ niemanden zu nahe an die Frau heran, mit Ausnahme des Fürsten, der die Tochter Krudes in höfischer Manier begrüßte.
    Felzt musterte ihn kühl und grüßte knapp. Thorwil überging ihn, worauf sich das Gesicht des jungen Hauptmanns vor Wut rötete, denn in seiner Stellung am Hof war er gewohnt, mit ähnlicher Höflichkeit

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