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Der Sohn des Kreuzfahrers

Titel: Der Sohn des Kreuzfahrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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schnaufte der Abt neben Mur-do. »Du machst nur noch alles schlimmer für dich. Laß uns gehen, und wir werden darüber nachdenken, dir deine Sünden zu vergeben.«
    »Meine Sünden sind bereits so groß, daß ich ruhig noch ein paar mehr für eine gute Sache auf mich laden kann.« Murdo stieß den Abt erneut zwischen die Rippen. »Beweg dich. Wir haben guten Wind, und es wäre eine Schande, wenn wir ihn nicht nutzen würden.«
    So schob Murdo auch den Abt an Bord und drehte sich schließlich wieder um, um auf Emlyn zu warten. Kurz darauf hatte auch der Mönch das Schiff erreicht; er keuchte und schwitzte aus allen Poren. »Ich halte es für das Beste, wenn wir so rasch wie möglich ablegen.«
    »Was hast du ihnen gesagt?« fragte Murdo und half Emlyn über die Reling.
    »Die Wahrheit«, schnaufte der Mönch. »Ich habe gesagt, wir kämen von König Magnus und hätten eine dringende Angelegenheit mit dem Bischof zu erledigen. Das hat sie zumindest für den Augenblick zufriedengestellt; aber wenn wir noch länger hierbleiben, dann fürchte ich, werden sie neugierig und sehen nach, was geschehen ist.«
    Schließlich gesellten sie sich zu den anderen auf Deck. Abt und Bischof standen beieinander und funkelten ihre Entführer zornig an. Beim Anblick von Emlyn spie der Abt aus. »Ich hätte mir denken können, daß die Cele De hinter all dem stecken.« Er sprach den Namen aus, als sei es die schlimmste Beleidigung, die er kannte. »Häretiker und Gotteslästerer bis zum letzten Mann.«
    Das stumpfe Ende des Speers traf den Abt am Kinn und warf in aufs Deck, wo er sich vor Schmerzen wand. »Verzeiht mir, Herr Abt«, sagte Murdo und wedelte mit dem Speer. »Es scheint, als sei das Schlagen von Kirchenmännern für mich inzwischen zu einer bedauernswerten Gewohnheit geworden.«
    Gerardus funkelte ihn an. »Du wagst es, deine Hand gegen mich zu erheben?« keuchte er und zitterte vor Zorn.
    »Vielleicht habe ich mittlerweile nur die unbedarfte Toleranz der Jugend verloren«, erwiderte Murdo in gelassenem Tonfall, »aber ich werde meine Hand gegen jeden erheben, der einen guten Mann beleidigt. Die Cele De haben mir stets Freundlichkeit und Respekt erwiesen, und ich werde nicht tatenlos zuhören, wenn ihre Güte von Leuten wie dir in Frage gestellt wird.«
    Der Abt saß auf dem Deck und rieb sich das Kinn; klugerweise hüllte er sich in Schweigen. An Jon Reißzahn gewandt, sagte Mur-do: »Unsere Gäste haben es sich bequem gemacht; wir können losfahren.«
    Auf Murdos Wort hin gab Jon Reißzahn den Befehl abzulegen. Gorm und drei weitere Männer lösten die Haltetaue, und nur einen Augenblick später glitt die Skidbladnir an der Mole entlang in die Bucht hinaus.
    »Wohin bringt ihr uns?« verlangte der Bischof zu wissen.
    »Das müßt ihr uns sagen«, antwortete Murdo. »Wo ist der Konvent?«
    Adalbert wurde aggressiv. Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust und knurrte: »König Magnus wird davon erfahren!«
    »He, he!« rief Jon Reißzahn fröhlich. »Und ob er davon hören wird, denn ich werde es ihm selbst sagen. Und ich werde ihm auch von all den Höfen und Gütern berichten, die du den Familien der Kreuzfahrer gestohlen hast, während die Männer auf Pilgerfahrt waren.«
    »Ich habe nichts Falsches getan«, erklärte der Bischof entrüstet. »Diese Güter sind freiwillig meiner Obhut übergeben worden.«
    »Herrn Brusis Länder standen unter der Obhut seiner Frau und Tochter«, widersprach ihm Murdo. »Meine Mutter war bei ihnen.«
    »Ich weiß nichts von deiner Mutter«, beharrte der Bischof.
    »Oh, du wirst dich noch an Herrn Ranulfs Gemahlin erinnern, oder?« erwiderte Murdo.
    Der Bischof starrte ihn einen Augenblick lang an, dann verschwand der trotzige Ausdruck von seinem Gesicht. »Der junge Ranulfson«, seufzte er, als erinnere er sich plötzlich an ein altes, schmerzvolles Ärgernis. »Ich habe gehört, daß du deinem Vater auf den Kreuzzug gefolgt bist.«
    »Das bin ich«, bestätigte Murdo, »und ich will dir die Wahrheit sagen: Es macht mich krank zu sehen, was du getan hast. Während andere in Christi Namen gestorben sind, konntest du es noch nicht einmal abwarten, bis ihre Leichen kalt geworden waren, bevor du über ihren Besitz hergefallen bist.« Der junge Mann richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blickte dem diebischen Bischof in die Augen. »Deine Tage des Raubens und des Verrats sind vorüber, Priester. Murdo Ranulfson ist zurückgekehrt, und jetzt führe uns zu diesem Konvent.«
    »Das

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