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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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stark genug war, dass Leute nicht einmal über den Alienhügel nachdachten oder irgendetwas Besonderes damit verbanden. Kein Wunder, dass alle in Roswell so unnatürlich ruhig und gelassen zu sein schienen: Das Alien-Signal tat alles, außer ihnen das Gehirn zu entfernen, um sicherzugehen, dass sie für das große Experiment auch ja an Ort und Stelle blieben. Vermutlich würde das Signal abgeschaltet, sobald der Aderlass begann, damit die Aliens das volle Spektrum menschlicher Reaktionen darauf, was man ihnen antat, beobachten konnten.
    Meine Sicht drang ohne weiteres durch das Vermeidungsfeld, aber ich wusste, ich konnte das nicht allzu lang riskieren, ohne entdeckt zu werden. Es musste alle möglichen Beobachtungsvorrichtungen innerhalb des Hügels geben. Ich merkte mir soviel Informationen wie ich mit schnellen Blicken aufschnappen konnte, jederzeit bereit, meine Sicht beim ersten Anzeichen, dass ich entdeckt wurde, herunterzufahren. Ich konnte keine Alarmsysteme oder Annäherungsfelder oder Fallen entdecken - nur den Hügel, der sich im Hinterhof breitmachte; krank, arrogant und gelassen, wie ein Abszess in der Welt. Seiner eigenen Stärke und Überlegenheit der menschlichen Rasse gegenüber so sicher, dass sich für ihn gar nicht die Notwendigkeit ergab, sich zu schützen.
    Idioten.
    Ich sah auf die Uhr. Vierdreiviertel Stunden, und die Zeit lief.
    Ich bekam auf einmal das Gefühl, dass ich beobachtet würde. Zuerst dachte ich, es sei der Hügel, dass irgendein außerirdisches Gerät endlich auf die Gegenwart meines Torques reagiert und sich auf mich eingeschossen hatte. Aber es fühlte sich eher so an, als sei es eine Person, weniger ein Etwas, die mich von hinten betrachtete. Dass dieser Jemand sich an mich herangeschlichen hatte, während ich mich auf den Hügel konzentriert hatte. Walker war überzeugt gewesen, dass uns jemand durch die Straßen von Roswell folgte - und wir hatten nie herausgefunden, wer das war. Gab es vielleicht eine unbekannte dritte Partei, die hier in Roswell arbeitete? Jemand mit eigenen Plänen? Wer auch immer das war, es fühlte sich so an, als sei er mir jetzt sehr nah. Ich ließ meine Hand beiläufig an den Griff meines Revolvercolts gleiten, nahm einen langsamen, tiefen Atemzug und wirbelte dann mit der Waffe in der Hand schnell herum.
    Vor mir stand Walker, in gebührendem Abstand, und lehnte sich lässig auf seinen zusammengerollten Regenschirm.
    »Hallo, Eddie, da bin ich wieder. Ich stehe schon eine ganze Weile hier und warte darauf, dass Sie mich bemerken.«
    »Ich war beschäftigt«, sagte ich. »Damit, mich auf den Alien-Hügel zu konzentrieren.«
    »Natürlich waren Sie das. Ich wusste gar nicht, dass Sie eine Waffe tragen.«
    »Es gibt eine Menge Dinge, die Sie von mir nicht wissen«, erwiderte ich und steckte den Revolvercolt wieder weg. »Sogar ein Drood hat immer gern ein oder zwei Asse im Ärmel. Und ich mag Asse, die ›Peng‹ machen. Wie sind Sie hierhergekommen?«
    Walker lächelte andeutungsweise. »Ich habe meine Methoden.«
    »Sie sind mir gefolgt, nicht wahr? Und ich war so damit beschäftigt, das Alien-Signal zu finden, dass ich Sie nicht einmal bemerkt habe.«
    »So war es gar nicht.« Walker kam vor und stellte sich neben mich. Er schürzte beim Anblick des Alien-­Hügels die Lippen. »Ein hässliches Ding. Nein, ich habe einfach ein Gefühl für solche Sachen und das hat mich hergebracht. Wie ein schlechter Geruch. Ich hatte so das Gefühl, als folge man mir.« Er sah schnell über seine Schulter, doch die Straße war so still und leer wie vorher. Walker schnüffelte. »Wer auch immer es ist, ich habe nicht einmal aus den Augenwinkeln einen Blick auf ihn werfen können, und vor mir kann man sich wirklich nur sehr schwer verstecken.«
    »Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass da ein anderer Agent ist«, sagte ich. »Einer von unserem Kaliber, mit einem eigenen Interesse an dem, was hier passiert.«
    »Sollen sie's beobachten«, meinte Walker. »Wir haben zu tun.«
    Ich hob eine Augenbraue. »Also haben Sie sich doch entschlossen, meiner Ansicht zu folgen? Was ist mit Ihrer Pflicht, Alexander Kings Preis zu gewinnen, damit die anderen ihn nicht bekommen?«
    Er wich meinem Blick nicht aus. »Ich habe zu meiner Zeit einfach zu viele Leute sterben sehen. Ich kann einfach nicht wegsehen und das wieder passieren lassen. Sie hatten recht, Eddie, wir können Honey und ihren kleingeistigen Vorgesetzten den Preis immer noch wieder abnehmen und teilen - was auch

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