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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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gründlichen Durchsuchung seiner zerstörten Basis kein einziger Band gefunden wurde, also ... Ich vertrete die Theorie, dass der Verräter unserer Familie daran schuld ist. Vielleicht wollte er die Schriften an unsere Feinde verkaufen. Vielleicht enthielten sie Hinweise auf seine wahre Identität.«
    Er unterbrach sich wieder und sah sich nervös um, als habe er sich erschreckt. »Das ist die alte Bibliothek«, sagte er langsam. »Lange glaubte man, sie sei verschollen und zerstört. Es ist nicht die Bibliothek, die ich geführt habe, bevor das Herz meinen Verstand zerstörte. Nein. Das hier ist ein alter Ort, älter, als ihr glaubt. Älter, als irgendjemand glaubt. Hör auf mich, Martha. Vielleicht bin ich nicht mehr der Mann, der ich war, und ich habe vielleicht Probleme mit meinem Gedächtnis, aber ich bin nicht verrückt. Selbst wenn ich es manchmal spiele, nur um zu sehen, wie die kleine Vene auf deiner Stirn anschwillt. Ich kann mit einiger Sicherheit sagen, dass ich nicht verrückt bin, weil ich schon einmal verrückt war und deshalb weiß, wie sich das anfühlt. Das hier ist ... anders. Da ist etwas hier, mit mir. Es versteckt sich in den Bücherstapeln, in den Schatten, in den Nischen. Es beobachtet. Es wartet. Ich weiß nicht, was es ist oder wie lange es schon hier ist. Vielleicht war es schon immer da. Manchmal denke ich, es ist etwas Gutes, manchmal nicht. Vielleicht gab es einen guten Grund, warum die alte Bibliothek verschwand. Und vielleicht, nur vielleicht, haben wir es wieder geweckt, als wir die alte Bibliothek wieder eröffneten.
    Ich bin sicher, dass da auch etwas in Merlins Spiegel ist. Du solltest vorsichtig sein, Eddie. Kontrollier das Spiegelbild auf Dinge, die da nicht sein sollten.«
    Er unterbrach sich, als sein Assistent, der junge Rafe, neben ihm im Fenster erschien. Rafe war während Williams Abwesenheit zum Familienbibliothekar ernannt worden, aber er hatte diesen Platz sofort geräumt, als William zurückkehrte. Rafe war der Erste, der zugab, dass er William nicht das Wasser reichen konnte. Er tätschelte William tröstend die Schulter. Rafe hatte ein freundliches Gesicht, fast wie ein Geistlicher, und verfügte über einen erstklassigen Verstand, wenn er sich konzentrierte.
    »Da bist du ja«, sagte er tadelnd zu William. »Da lässt man dich mal zehn Minuten aus den Augen. Du hast heute Morgen deine Medizin wieder nicht genommen, nicht wahr?«
    »Davon wird mein Urin blau«, grummelte William. »Ich traue keinem Medikament, das mein Urin blau werden lässt.«
    Rafe sah mich durch das Fenster an. »Kann ich euch vielleicht weiterhelfen? Der Bibliothekar ist etwas gebrechlich, wisst ihr. Er sollte jetzt etwas schlafen.«
    »Ich bin kein Kind, Rafe«, erwiderte der Bibliothekar. »Ich brauche kein Nickerchen.«
    »In Ordnung«, sagte Rafe geduldig. »Warum kommst du nicht und trinkst eine Tasse Tee? Ich habe gerade eine frische Kanne aufgesetzt.«
    »Hast du auch gefüllte Kekse?«
    »Natürlich habe ich auch gefüllte Kekse. Und ein paar Chocolate Chip Cookies.«
    »Das klingt doch wundervoll!«, sagte der Bibliothekar fröhlich. »Nichts geht über eine gute Tasse Tee, um einen klaren Verstand zu bekommen und die Nieren anzuregen. Ich werde mich mit dem Problem beschäftigen, Matriarchin, und dich informieren, wenn ich eine Antwort habe.«
    Er marschierte davon und sah sich nicht einmal um. Rafe sah ihm hinterher und seufzte.
    »Er hat gute und schlechte Tage. Er hat einen bemerkenswerten Verstand, wenn er er selbst ist. Die Arbeit, die er hier geleistet hat, ist außergewöhnlich. Wir sind dem, was wir tun wollten, um Monate voraus. Aber er ist immer noch ...«
    »... verstört«, half die Matriarchin aus.
    »Nun, ja. Manchmal. Aber es ist schon viel besser geworden. Wirklich.«
    »Natürlich, Rafe«, sagte der Waffenmeister. »Das verstehen wir. Kannst du uns etwas über die verschwundenen Bücher sagen oder die Identität unseres möglichen Verräters?«
    »Nichts, das William nicht schon gesagt hätte. Ich dachte wirklich, wir hätten was in der Hand, als wir entdeckten, dass die Nulltoleranz-Fraktion Zugang zur alten Bibliothek hatte. Aber Callan ist sich ganz sicher, dass es nichts in den Basisräumen des Manifesten Schicksals gab, die er durchsucht hat.«
    »Sucht weiter«, sagte die Matriarchin. »Und behalte William im Auge.« Sie machte eine scharfe Geste mit der Hand und Ethel schloss das Fenster. Sie hielt sich diesmal nicht mit Vorhängen oder anderem Chichi auf.

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