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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Stimmte, die so mächtig ist, dass sogar die hohen und allmächtigen Götter und Monster der Nightside sich ihr beugen und ihr unterwerfen müssen. Es gibt sogar Leute, die erzählen, Walker habe schon einmal einen Leichnam in der Gerichtsmedizin aufrecht sitzen und ihm Rede und Antwort stehen lassen.«
    »Das war nur einmal«, warf Walker ein. »Ich wünschte, man würde nicht so ein Aufhebens davon machen.«
    »Oh«, meinte Peter. »So eine Stimme.«
    »Würde sie außerhalb der Nightside überhaupt funktionieren?«, fragte der Blaue Elf.
    »Ich glaube, sie funktioniert gar nicht«, sagte ich, einer plötzlichen Eingebung folgend. In Walkers Gesicht war nichts zu sehen, das darauf hinwies, aber auf einmal war ich mir sicher. Und eine ganze Menge Dinge ergab nun einen Sinn. »Sie haben diese Stimme gar nicht mehr, Walker, nicht wahr? Wenn Sie sie noch hätten, dann hätten Sie Alexander King dazu bringen können, Ihnen seine Geheimnisse zu geben. Sie haben vor dieser Sache noch nie nach jemandes Pfeife getanzt. Nein, Ihre Stimme wurde Ihnen von den Autoritäten gegeben, als sie Sie damals als Kontrollmacht in der Nightside eingesetzt haben. Wie sonst hätte ein Sterblicher an einem Ort wie diesem für Ordnung sorgen können? Aber die Autoritäten sind tot und verschwunden und damit auch ihre Gabe. Hab ich recht, Walker?«
    Er sah mich kühl an und antwortete nicht, aber manchmal ist Schweigen auch eine Antwort. Ich hätte in die Luft springen und mir selbst alle Fünfe klatschen können. Ich wusste jetzt, was Alexander King Walker versprochen hatte, um ihn in diesen Wettkampf zu locken: eine neue Stimme. Honey schnaubte leise und entnervt und wandte sich abrupt von Walker fort zum See hin.
    »Was wissen wir über diesen Ort?«, sagte sie laut. »Ich meine, ich kenne die Geschichte, die Legende von Nessie, die kennt ja jeder. Aber das war es auch schon.«
    »Ich weiß, dass Aleister Crowley hier einmal gelebt hat«, sagte Walker unerwartet. »Er hatte ein großes Haus, auf dieser Seite des Sees, in das er seine lächerlichen Jünger rief, um ihnen die Wege der Magie zu zeigen. An diesem dunklen und fiebrigen Ort tanzten er und sein Zirkel, nahmen Drogen und hatten alle Arten von Sex. Sie haben sich bis an die Grenzen ihrer Erschöpfung gebracht und darüber hinaus, alles im Dienst eines einzigen, unheiligen Rituals.«
    »Crowley«, meinte Katt. »Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Die Jugend heutzutage!« Der Blaue Elf schüttelte den Kopf.
    »Das Große Tier«, sagte Walker geduldig, »so nannten ihn einige; unter anderem er selbst, der verschlagenste Mann der Welt. Damals in den Dreißigern war sein Name ein Fluch auf den Lippen der Welt. Er war gehasst, gefürchtet und geschmäht - und er hat das geliebt. Die Leute haben sich bekreuzigt, wenn sie ihm auf der Straße begegnet sind. Aber er kam her, und an diesem Ort, in diesem Haus haben er und seine Jünger versucht, eine große und ursprüngliche Macht zu beschwören. Aber als er das, was er in unsere Realität zu bringen versuchte, erblickte, war er so erschrocken, dass er das Wirken unterbrach und schreiend davonrannte, zusammen mit seinen versprengten Jüngern. Er rannte den ganzen Weg nach England zurück, und viele sagten, er sei danach nicht mehr derselbe gewesen. Das Haus ist noch hier. Man sagt, dort gehen noch schlechte Träume um.«
    »War er das wirklich?«, fragte Katt. »Der verschlagenste Mann der Welt, meine ich?«
    Walker lächelte. »Nein.«
    »Sie müssen's ja wissen«, sagte ich großzügig.
    »Das ist ja alles sehr interessant, denke ich«, meinte Honey. »Aber als ich fragte, ob jemand etwas wüsste, dachte ich an etwas Relevantes.«
    »Legenden um das Monster von Loch Ness gehen zurück bis ins sechste Jahrhundert«, sagte ich geradeheraus. »Der heilige Columban von Irland hat es angeblich gesehen, als er den Loch Ness in einem Boot überquerte. Er hat freundlich mit der Kreatur gesprochen, sie wandte sich ab und hat ihm kein Haar gekrümmt. Danach gab es noch verschiedene Geschichten, aber alle beschränkten sich hier auf die Gegend. Die erste moderne Sichtung datiert aus dem Jahr 1933, als die Welt das erste Mal von Nessie erfuhr.«
    »Warum gerade da?«, fragte Peter. »Ich meine, warum gerade in 1933? Was ist damals passiert?«
    »Neben dem See wurde eine Straße gebaut«, erwiderte ich. »Bis dahin war Loch Ness weit abgelegen. Aber als die Straße für den regulären Verkehr geöffnet wurde und damit zwei große Städte

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