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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Eddie, und ich glaube, ich mag es gar nicht.« Er erwiderte meinen Blick. »Würdest du mich töten, um deinen kostbaren Torques wiederzubekommen?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich ehrlich. »Wahrscheinlich.«
    Er nickte. »Du gäbst einen guten Elben ab.«
    »Das ist einfach nur widerlich.«
    Wir lächelten uns an. Vielleicht sind es wirklich nur die alten Freunde und die alten Feinde, mit denen man richtig ehrlich sein kann. Wir standen eine Weile Seite an Seite und sahen über den See. Der Himmel hatte sich jetzt endgültig bedeckt und das Wasser schien dunkler geworden. Der Wind blies immer noch, und die bittere Kälte kroch mir in die Knochen. Ich stampfte mit den Füßen auf, damit mein Kreislauf in Schwung kam. Wenn Blue die Kälte fühlte, dann versteckte er das gut. Er lächelte plötzlich und wies mich auf Katt hin, die weiter unten am Ufer stand und sich eng an Peter King kuschelte. Es sah aus, als sähe man einer Katze dabei zu, wie sie eine Maus fing. Aber zu meinem Erstaunen schien Peter nicht im Geringsten von ihrem praktizierten Charme oder von der Art und Weise, wie sie ihren Körper an ihn schmiegte, beeindruckt. Er zog höflich seinen Arm aus ihrem, trat zurück und sagte etwas, was zweifellos sehr ruhig, sehr zivilisiert und sehr entschlossen war. Katt starrte ihn an, als könne sie es nicht glauben. Dann ließ sie ihn sehr abrupt stehen, trat nach einem Grasbüschel und stampfte weg. Ich glaube nicht, dass sie es gewohnt war, von so vielen Männern an einem Tag einen Korb zu bekommen.
    »Das hätte ich nicht erwartet«, sagte der Blaue Elf. »Ich war sicher, dass sie den kleinen Peter bei lebendigem Leib auffressen würde.«
    »Der Apfel fällt wohl nicht weit vom Stamm«, sagte ich. »Alexander King war zu seiner Zeit ein ziemlicher Ladykiller. Manchmal sogar buchstäblich. Oh, sieh mal, ich glaube, Peter hat noch mehr Schafscheiße gefunden.«
    »Wie viel Glück kann ein Mensch haben?«, wunderte sich der Blaue Elf nüchtern. »Ist dir aufgefallen, dass Walker sich hier an diesem primitiven und völlig unzivilisierten Ort ausgesprochen wohl zu fühlen scheint? Nicht gerade das, was man von einem Mann erwarten würde, der sein Leben auf den Straßen der Nightside zugebracht hat, wo nie die Sonne scheint. Als gäbe es hier nichts, was ihn berühren kann.«
    »Nichts hier würde es wagen«, meinte ich. »Jeder hat schon einmal von Walker gehört. Hallo, jetzt geht Honey zu ihm. Ich glaube, wir sollten hingehen und schamlos lauschen. Wir können uns nicht leisten, außen vor gelassen zu werden. Nicht in dieser Gruppe.«
    »Alles hören, alles sehen und unsere Gedanken für uns behalten«, sagte der Blaue Elf.
    »Siehst du«, erwiderte ich. »Du hättest doch einen guten Drood abgegeben.«
    »Und wer ist hier widerlich?«
    Wir lachten kurz und dann sah er mich mit einem Gesichtsausdruck an, den ich nicht lesen konnte. »Es ist in Ordnung, dass du mich nie mochtest«, sagte er endlich. »Das tun nicht viele.«
    »Ich mochte dich sehr wohl«, antwortete ich. »Ich war nur nie mit dir einverstanden.«
    »Ich habe dich gemocht«, meinte er. »Ich habe dich sogar bewundert. Dafür, dass du deiner Familie gesagt hast, sie soll zum Teufel gehen und dabei geblieben bist. Dafür, dass du den Mut hattest, dein eigenes Leben zu leben und deinen eigenen Weg zu gehen und alles, was man von dir erwartete, dahin zu schicken, wo der Pfeffer wächst. Als du mich in deine Familie gebracht hast, da wollte ich wirklich, dass du stolz auf mich bist. Aber ... du hättest nie einem Elben trauen dürfen, Eddie. Und am wenigsten einem verzweifelten, einsamen und dummen Halbelben.«
    »Lass uns sehen, was Honey und Walker im Schilde führen«, sagte ich. Warum nur sind es immer die, die nicht gerade unsere besten Freunde sind, denen wir unsere Seelen öffnen können?
    Wir gesellten uns zu Honey und Walker, als sie sich genau vor ihn stellte und verlangte, dass er seine legendäre Stimme benutzte, um das Monster an die Seeoberfläche zu locken. Walker jedoch war nicht im Geringsten beeindruckt und wich auch nicht zurück. Er erwiderte nur ihren direkten Blick. Peter und Katt kamen herbeigerannt. Sie wollten nichts verpassen.
    »Stimme?«, fragte Peter atemlos. »Was für eine Stimme?«
    »Man erzählt sich auf der Nightside eine Menge Dinge über Walker«, sagte ich. »Das Wichtigste ist wohl, dass man behauptet, er habe eine Stimme, der niemand widerstehen kann, die jeden dazu bringt, alles zu sagen oder zu tun, egal was. Eine

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