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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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zwitscherte mit den anderen, die ebenso antworteten. »Wir haben uns schon gefragt, was aus der Sonde geworden ist. Offen gesagt, wir glaubten, ihr hattet sie zerstört, und wollten deshalb nicht fragen …«
    »Ist nicht weit gefehlt«, sagte Renner. Bilder zuckten über den Schirm. Das Lichtsegel begann sich zu wellen. »Das ist kurz bevor sie auf uns schössen.«
    »Aber die Sonde kann nicht auf euch geschossen haben«, protestierte Jock.
    »Sie hat aber. Man hielt uns wohl für einen Meteoriten, nehme ich an«, antwortete Rod.
    »Jedenfalls …«
    Schwarze Silhouetten bewegten sich über den Schirm. Das Lichtsegel wellte sich, blitzte auf, und die Umrisse waren verschwunden. Renner ließ den Film zurücklaufen, bis die Gestalten sich deutlich gegen das Licht abhoben, und hielt ihn dann an.
    »Ich muss euch warnen«, sagte Jock. »Wir wissen sehr wenig über diese Sonde. Das gehört nicht zu unserer Aufgabe, und wir hatten keine Zeit, die Aufzeichnungen zu studieren, bevor wir Splitter Alpha verließen.«
    Senator Fowler zog die Brauen zusammen. »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus, Mr.
    Renner?«
    »Also, Sir, ich hab’ mir wegen dieser Bilder den Kopf zerbrochen.« Renner nahm einen Lichtzeiger aus einem Fach im Tisch. »Das sind doch verschiedene Split-Kasten, nicht?«
    Jock wirkte unsicher. »Es scheint so.«
    »Natürlich sind sie das. Das ist ein Braunes, oder? Und ein Arzt.«
    »Richtig.« Der Lichtpfeil bewegte sich über das Bild, »Läufer«, sagte Jock. »Und ein Meister …«
    »Da ist ein Bastler.« Rod knurrte es fast. Er konnte seine Abscheu nicht verbergen.
    »Das nächste sieht aus wie ein Landarbeiter. Kaum von einem Braunen zu unterscheiden, aber …« Seine Stimme wurde plötzlich sehr unsicher. »Renner, dieses nächste da kann ich nicht identifizieren.«
    Niemand sagte etwas. Der Lichtpfeil schwebte über einem verzerrten Schatten, länger und hagerer als ein Braunes, mit etwas wie Dornen an Knien, Fersen und Ellbogen.
    »Die Sorte haben wir noch einmal gesehen«, sagte Renner. Seine Stimme klang jetzt tonlos und mechanisch. Er wirkte wie ein Mann, der um einer Wette willen nachts über einen Friedhof geht. Oder ein Soldat, der den anderen voran in feindliches Gebiet vordringt. Kalt, entschlossen, sehr beherrscht. Gar nicht so, wie man Renner kannte.
    Der Bildschirm teilte sich und zeigte auf der anderen Hälfte die Zeitmaschinenplastik aus dem Museum in der Schloss-Stadt. Das Ding, das wie ein Kunstwerk aus elektronischem Schrott wirkte, war umringt von Wesen, die Waffen trugen.
    Beim ersten Anblick von Ivan hatte Rod den starken Drang verspürt, den seidigen Pelz des Botschafters zu streicheln. Der Impuls, den er jetzt fühlte, war nicht weniger heftig: Er wollte die Karate-Verteidigungsposition entnehmen, vorzugsweise mit einer Waffe in jeder Hand. Diese Skulpturen waren erschreckend in jeder Einzelheit. Überall hatten sie dolchartige Dornen, schienen hart wie Stahl zu sein und standen da wie gespannte Federn. Selbst ein Infanteriekommando-Ausbilder hatte nach einer Begegnung mit einem solchen Wesen ausgeschaut, als wäre er in einen Rasenmäher geraten. Und was war das für ein Ding unter dem kräftigen rechten Arm, etwas wie ein breites Schwert?
    »Ah«, sagte Jock, »ein Dämon. Ich nehme an, das müssen Puppen gewesen sein, die unsere Rassen darstellen sollten. Wie die Statuetten, damit der Vermittler es leichter hätte, von uns zu erzählen.«
    »Die alle?« Rods Stimme verriet krasse Verwunderung. »Eine Schiffsladung voll lebensgroße Modelle?«
    »Wir wissen nicht, ob sie lebensgroß waren, oder?« fragte Jock.
    »Schön. Nehmen wir an, es waren Modelle«, sagte Renner. Er verfolgte seinen Weg jetzt unbarmherzig. »Dann sind es immer noch Modelle von existierenden Split-Kasten.
    Mit Ausnahme dieses einen. Warum sollte so etwas in der Modellsammlung dabei sein?
    Warum sollte eine Dämonenfigur mitgenommen werden?«
    Er erhielt keine Antwort.
    »Danke, Kevin«, sagte Rod langsam. Er wagte nicht, Sally anzusehen. »Jock, ist das eine Split-Kaste oder nicht?«
    »Da gibt’s noch was, Kapitän«, sagte Renner. »Schauen Sie sich mal den Landarbeiter genau an. Wir wissen ja jetzt, wonach wir Ausschau halten müssen.«
    Das Bild war nicht sehr deutlich, eigentlich nur ein verschwommener Umriss, aber da das Wesen im Profil festgehalten war, war die Schwellung deutlich zu erkennen.
    »Sie ist schwanger«, rief Sally. »Warum ist mir das nicht aufgefallen? Eine schwangere Modellfigur?

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