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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Technikerin öffnete ihre Luftschleuse und wartete ab, was geschehen würde.
     
    »Mr. Whitbread, Ihr Fremdling da draußen versucht, die Mac Arthur mit Sondierstrahlen zu untersuchen«, sagte Kapitän Blaine. »Commander Cargill meint, er hätte sie blockiert. Wenn das den Fremden misstrauisch macht, ist das nicht zu ändern. Hat er bei Ihnen irgendeine Sondierung versucht?« »Nein, Sir.« Rod zog die Brauen zusammen und rieb sich die Nasenwurzel. »Sind Sie sicher?«
    »Ich habe meine Instrumente im Auge behalten, Sir.«
    »Das ist sonderbar. Ihr Boot ist kleiner, aber so viel näher. Man sollte meinen, dass er doch eher …«
    »Die Luftschleuse!« rief Whitbread. »Sir, das Split hat seine Luftschleuse geöffnet.«
    »Ich seh’s. Im Rumpf ist ein rundes Loch aufgegangen. Meinen Sie das?«
    »Ja, Sir. Es kommt aber nichts heraus. Ich kann durch die Öffnung die ganze Kabine sehen. Das Split sitzt vor irgendwelchen Instrumenten – Sir, darf ich hinein?«
    »Hmmm. Gut. Passen Sie auf sich auf. Bleiben Sie in Verbindung mit uns. Und alles Gute, Whitbread.« Jonathon blieb noch einen Augenblick lang sitzen, um sich zu fassen.
    Er hatte beinahe gehofft, der Kapitän würde es als zu gefährlich verbieten. Aber natürlich waren Kadetten entbehrlich …
    Whitbread hielt sich in der Öffnung seiner Luftschleuse fest. Das fremde Schiff lag sehr nahe. Und dann sahen alle auf der Mac Arthur , wie er sich abstieß und hinübertrieb.
    Eine Region des Bootsrumpfes hatte sich wie eine Haut gedehnt, so dass eine Art nach innen führender Trichter entstanden war. Seltsame Art, eine Luftschleuse zu konstruieren, dachte Whitbread. Er bremste sich mit den kleinen Rückstoßdüsen seines Anzugs ab, als er in den Trichter hineinschwebte, geradewegs auf das Split zu, das wartend dastand.
    Das fremde Wesen hatte nichts am Leib als seinen weichen, braunen Pelz und vier dicke, schwarze Haarpolster, eins unter jedem Arm und eins in der Leistengegend. »Ich seh nichts, was die Luft zurückhalten könnte, aber es muss einfach Luft da drinnen sein«, sagte Whitbread in sein Helmmikrofon. Einen Augenblick später wusste er es. Er war in unsichtbaren Honig geraten.
    Hinter seinem Rücken schloss sich die Luftschleuse.
    Er geriet beinahe in Panik. Wie eine Fliege in Bernstein gefangen, konnte er weder vor noch zurück. Er stak in einem hundert-dreißig Zentimeter hohen Loch, das gerade auf die Größe des fremden Wesens zugeschnitten war. Es stand vor ihm, auf der anderen Seite jener unsichtbaren Wand, und betrachtete ihn mit ausdruckslosem Gesicht.
    Das Split. Es war kleiner als das andere, das tote aus der Sonde. Seine Färbung war anders – sein brauner Pelz wies keine weißen Flecken auf. Noch einen anderen, feineren, weniger offensichtlichen Unterschied gab es … vielleicht der Unterschied zwischen Lebendigem und Totem, vielleicht etwas anderes.
    Das Split wirkte nicht abstoßend oder erschreckend. Sein glattes Fell sah aus wie das der Dobermann-Pinscher, die Whitbreads Mutter züchtete, aber dieses Wesen war nicht gefährlich. Whitbread hätte ihm gern über den Pelz gestreichelt.
    Das Gesicht war für menschliche Begriffe eine abstrakte Maske, ausdruckslos bis auf die leichte Aufwärtskrümmung des lippenlosen Mundes, die wie ein leichtes, sardonisches Lächeln wirkte. Klein, plattfüßig, bepelzt, mit karikaturhaften Zügen – Es sieht aus wie ein Wesen aus so einem Zeichentrickfilm für Kinder, dachte Whitbread.
    Wie konnte man sich vor einem solchen Wesen fürchten?
    Aber Jonathon Whitbread kauerte in einem engen Loch, das viel zu niedrig für ihn war, und das fremde Wesen schien das ganz in Ordnung zu finden.
    Die Kabine war ein unübersichtliches Durcheinander von vollgestopften Instrumentenborden, Geräten, Winkeln und Ritzen. Winzige Gesichter spähten aus den Schatten zu ihm herüber. Tiere! Ungeziefer? Ratten? Das Schiff wimmelte davon.
    Waren sie eine Art Nahrungsvorrat? Das Split schien es nicht zu stören, dass eins der Tiere aus seinem Schlupfwinkel huschte, dann ein zweites, und sich in raschen Sprüngen näher wagte, um den Fremden neugierig zu begutachten.
    Sie waren groß, viel größer als Ratten, erheblich kleiner als Menschen. Sie lugten aus allen Ecken hervor, neugierig, aber scheu. Eins huschte ganz nahe vorbei, so dass Whitbread es ziemlich deutlich sehen konnte. Es war ein winziges Split!
     
    Die Situation war schwierig für die Technikerin. Das Hereinkommen des Fremden hätte ihr eine Antwort auf viele

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