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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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abschalten, und das tun sie nicht. Sie reden und reden und wozu? – Was können sie uns schon mitteilen, wenn wir doch keine gemeinsame Sprache haben?«
    »Nun, Doktor, können sie uns überhaupt etwas mitteilen, bevor sie uns ihre Sprache beigebracht haben? Ich könnte mir vorstellen, dass sie eben das jetzt versuchen.
    Beschäftigt sich jemand mit dieser Möglichkeit?«
    Buckman knurrte empört. »Horvath hat sämtliche Instrumente mit Beschlag belegt, um Hardy und die Linguisten mit Informationen zu versorgen. Ich kann nicht mal ordentliche Messungen vom Kohlensack machen – dabei sind wir ihm noch nie so nahe gewesen!«
    Seine Miene entspannte sich etwas. »Naja, wenigstens können wir die Trojanischen Asterioden studieren.«
    In Buckmans Augen trat wieder jener Blick, der ins Unendliche sah. »Es sind viel zu viele. Und nicht genug Staub. Ich habe mich geirrt, Bury; es ist nicht genug Staub da, um so viele Steinbrocken einzufangen oder sie glatt zuschleifen. Wahrscheinlich haben die Splits sie poliert … sie müssen überall auf diesen Steinbrocken gewesen sein, die Neutrinoemissionen sind fantastisch. Aber wie konnten nur so viele Objekte eingefangen werden?«
    »Neutrinoemissionen. Das würde eine Fusionstechnologie bedeuten.« Buckman lächelte. »Eine ziemlich fortgeschrittene. Denken Sie an Handelsmöglichkeiten?«
    »Natürlich. Wozu sonst wäre ich hier?« Und ich wäre auch hier, wenn die Admiralität mir nicht mit der Alternative – offizieller Verhaftung – gedroht hätte … Doch davon weiß Buckman nichts. Nur Blaine. »Je fortschrittlicher ihre Zivilisation, um so mehr haben sie an Handelsgütern anzubieten.« Und um so schwerer würden sie übers Ohr zu hauen sein; aber derartige Aspekte interessierten Buckman wohl kaum.
    »Wir könnten so viel tun, wenn die Flottenleute nicht unsere Teleskope verwendeten«, beschwerte sich Buckman. »Und Horvath unternimmt nichts dagegen! Ah, wunderbar.«
    Nabil kam, ein Serviertischchen vor sich herschiebend, in die Kabine.
    Buckman stürzte sich auf die Mahlzeit wie eine halbverhungerte Ratte. Zwischen den Bissen sagte er: »Nicht, dass diese Flottensachen alle uninteressant wären. Das fremde Schiff zum Beispiel …«
    »Schiff?«
    »Ein Split-Schiff kommt auf uns zu. Wussten Sie das nicht?«
    »Nein.«
    »Nun, gestartet ist es offenbar von einem großen Steinasteroiden aus, der abseits des Haupthaufens liegt. Seltsam ist nur, dass er eine sehr geringe Masse hat. Entweder ist seine Form sehr ungewöhnlich, oder der Fels ist durchsetzt mit Gasblasen, was wiederum bedeuten würde …«
    Bury lachte. »Doktor, ein fremdes Raumschiff ist doch gewiss wichtiger und interessanter als ein Steinmeteorit!«
    Buckman sah ihn überrascht an. »Weshalb?«
    Die Flecken wurden rot, später schwarz. Es war klar, dass die Objekte abkühlten – aber wie waren sie überhaupt erst so heiß geworden?
    Die Technikerin hatte es aufgegeben, sich darüber Gedanken zu machten, als einer der beiden Flecken sich auf sie zu bewegte. Die Metallhüllen enthielten also irgendeine Energiequelle. Und sie zeigten Eigeninitiative. Was waren sie? Waren es Techniker oder Meister? Oder hirnlose Maschinen? Ein Vermittler unterwegs zu irgendeiner undurchschaubaren Aufgabe? Sie mochte die Vermittler nicht, die so leichtfertig und unvernünftig wichtige Arbeiten behindern konnten.
    Vielleicht waren Bastler in diesen Objekten. Wahrscheinlicher aber war, dass sie Meister enthielten. Die Technikerin erwog zu fliehen, aber das herannahende Objekt war zu stark. Es beschleunigte mit 1,14 Gran, was ihr Schiff kaum noch schaffte. So blieb der Technikerin nichts übrig, als das Riesending zu erwarten.
    Außerdem … dieses viele Metall! In verwendbarer Form, so weit sie feststellen konnte.
    Die Kleinen Welten waren voller Metallgegenstände, doch die meisten bestanden aus Legierungen, die zu hart zum Umformen waren.
    Das viele Metall!
    Doch es musste zu ihr kommen, nicht umgekehrt. Ihr Schiff besaß weder genug Treibstoff noch das nötige Beschleunigungsvermögen. Im Kopf berechnete sie mögliche Umschwenkpunkte. Der andere würde natürlich das gleiche tun. Glücklicherweise war die Lösung eindeutig, wenn man konstante Beschleunigung annahm. Kommunikation mit dem fremden Objekt war also nicht erforderlich.
    Techniker wussten wenig von Kommunikation.

 
14
Die Technikerin
     
    Das fremde Schiff war unregelmäßig geformt und stumpfgrau, wie ein Klumpen Modellierton, den man mit hohlen Händen

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