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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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alter Freund meines Vaters.«
    »Er war nicht der einzige, den sie umbrachten. Sie hatten die Köpfe ihrer Opfer vor dem Regierungssitz auf Pfähle gespießt. Wahrscheinlich dachte jemand, das würde die Leute dazu bringen, länger zu kämpfen — weil sie's nicht mehr wagen konnten, sich zu ergeben. Nun, jetzt haben sie allen Grund, Angst zu haben. Ihr Abkommen mit Stone.
    Noch weitere Bedingungen?«
    »Ja, Sir, eine: Das Abkommen ist null und nichtig, wenn er nicht mit dem Nachrichtendienst zusammenarbeitet. Er muss die Namen sämtlicher Verschwörer nennen.«
    Plechanov warf Cziller einen bedeutsamen Blick zu. »Setzen Sie Ihre Leute darauf an, Bruno. Es ist zumindest ein Anfang. Und Sie, Blaine, bringen Ihr Schiff in Ordnung und rauschen ab.« Der Admiral stand auf, die Unterredung war beendet. »Sie haben eine Menge zu tun, Kapitän. Machen Sie sich an die Arbeit.«

2. Die Passagiere
    Horace Hussein Chamoun al Shamlan Bury zeigte auf die letzten der Gegenstände, die er mitnehmen wollte, und entließ die Diener. Er wusste, daß sie draußen vor seiner Suite nur darauf warten würden, die Reichtümer unter sich aufzuteilen, die er zurücklassen musste, aber es amüsierte ihn, sie bis dahin warten zu lassen. Der Kitzel des Stehlens würde sie entschädigen.
    Als er allein war, schenkte er sich ein großes Glas Wein ein. Es war eine minderwertige Sorte, die nach der Blockade geliefert worden war, aber das merkte er kaum. Auf Levant war Wein offiziell verboten, was dazu führte, daß die Horden von Weinhändlern ihren Kunden alles andrehen konnten, was nur irgendwie Alkohol enthielt — selbst so reichen wie der Familie Bury. Horace Bury hatte teure Spirituosen eigentlich nie richtig schätzen gelernt. Er kaufte sie, um seinen Reichtum zu zeigen, um Gäste zu bewirten; er selbst war nicht heikel. Kaffeesorten waren dagegen ein ganz anderes Kapitel.
    Horace Bury war von kleiner Statur wie die meisten Menschen von Levant, besaß einen dunklen Teint und eine lange Nase, dunkle, glühende Augen und scharfe Gesichtszüge sowie ein hitziges Temperament, von dem jedoch nur seine engsten Bekannten etwas ahnten. Da er jetzt allein war, gestattete er sich eine ärgerliche Grimasse. Auf dem Schreibtisch lag das Maser-Fernschreiben von der Admiralität, und er wusste nur zu gut, was die höflichen Phrasen von Plechanovs Sekretär zu bedeuten hatten, mit denen er ersucht wurde, New Chicago zu verlassen, wofür jedoch leider keine Zivilpassage zu Verfügung stünde. Man war misstrauisch geworden, und er fühlte, wie sich trotz des Weins kalte Wut in seinem Innern zusammenballte. Nach außen hin wirkte er immer noch ruhig, während er einen Punkt nach dem anderen überdachte.
    Was wusste der Flottengeheimdienst? Man hatte einen Verdacht, aber keine Beweise.
    Die übliche Missgunst der Flotte gegen die Händlervereinigung machte sich hier wieder einmal bemerkbar, verstärkt durch Hass, sagte er sich, denn etliche der Stabsoffiziere waren Juden, und die Juden hassten die Levantiner seit Jahrtausenden. Aber die Flotte konnte keine Beweise haben, sonst würde er nicht als Gast an Bord der MacArthur gehen, sondern als Gefangener. Das hieß, daß Jonas Stone den Mund gehalten hatte.
    Er tat gut daran, ihn zu halten. Bury hatte ihm hunderttausend Kronengegeben und noch mehr versprochen. Aber er traute Stone nicht auf die Dauer: Vor zwei Tagen hatte Bury in der unteren Kosciusko-Gasse ein nächtliches Treffen mit bestimmten Männern gehabt und ihnen fünfzigtausend Kronen gezahlt. Es sollte also nicht lange dauern, bis Stone endgültig den Mund hielt. Mochte er seine Geheimnisse im Grab ausplaudern.
    Gab es sonst noch etwas zu tun? fragte er sich. Nein. Wie das Geschick es fügte, so würde alles geschehen, Ruhm sei Allah ... Er verzog das Gesicht. Diese Art zu denken war ein Erbteil seiner Vorfahren. Er empfand nur Verachtung für sich selbst, wenn er in diesen närrischen Aberglauben verfiel. Mochte sein Vater Allah für seine Taten preisen; Erfolg hatte nur der Mann, der nichts dem Zufall überließ, und in seinen neunzig Standardjahren hatte er nur wenige Dinge noch nicht getan.
    Das Imperium hatte Levant zehn Jahre nach Horaces Geburt erreicht, und anfangs war sein Einfluss noch gering. In jenen Tagen sahen die Richtlinien der Imperiumspolitik etwas anders aus, so daß der Planet mit einem Status aufgenommen wurde, der dem fortgeschrittener Welten nahezu gleichkam. Horace Burys Vater begriff bald, daß sich durch den Imperialismus

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