Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Sie sind doch mal unter dem Admiral gefahren, nicht? Wie ist er wirklich unter dieser Maske des eisernen Soldaten?« Cargill ließ sich in einem Sessel in der Nähe von Blaines Kommandositz nieder. »Ich war bloß ein Kadett, als er schon Kapitän war. Da kommt man sich nicht allzu nahe, Käptn. Eins ist sicher, wir hatten alle Respekt vor ihm. Er ist der härteste Offizier der ganzen Flotte — er hat mit niemandem Nachsicht, aber am wenigsten mit sich selbst. In einem Gefecht allerdings hat man bessere Chancen, lebend davonzukommen, wenn der Zar das Kommando hat.«
    »Das habe ich auch gehört. Er hat mehr Einzelaktionen gewonnen als irgendein anderer Kommandant, aber Herrgott noch mal, er ist schon ein hartgesottener Teufel.«
    »Ja, Sir, das ist er.« Cargill musterte seinen Kapitän vorsichtig. Vor gar nicht langer Zeit waren sie beide Leutnants gewesen — auf jeden Fall ließ es sich mit Blaine leichter reden als mit einem älteren Kommandanten. »Sie waren noch nie auf St. Ekaterina, Käptn?«
    »Nein.«
    »Mehrere von unserer Besatzung stammen von dort. Auf der Lenin gibt es natürlich noch mehr. Der Prozentsatz von Katerinern in der Flotte ist verdammt hoch, Käptn.
    Wissen Sie, warum?«
    »Nur ungefähr.«
    »Das System wurde von den russischen Verbänden der alten Condominiumsflotte besiedelt«, sagte Cargill. »Als die CD-Flotte sich aus dem System Sol absetzte, brachten die Russkis ihre Frauen und Kinder nach St. Ekaterina. In den Gründungskriegen haben sie viel abgekriegt. Und dann begannen die Sezessionskriege, als Sauron St. Ekaterina ohne Warnung überfiel. Das System blieb loyal, nur ...«
    »Wie Neuschottland«, sagte Rod.
    Cargill nickte heftig. »Genau, Sir. Verbissene Imperiumsanhänger. Bei ihrer Geschichte ist das zu verstehen. Die einzigen Friedenszeiten, die sie erlebt haben, verdankten sie einem starken Imperium.«
    Rod nickte nachdenklich und wandte sich wieder seinen Bildschirmen zu. Es gab nur eine Möglichkeit, den Admiral zufrieden zustellen. »Staley«, befahl Blaine energisch, »verständigen Sie Kelley: er hat sämtliche Infanteristen auf die Suche nach den entflohenen Splits anzusetzen. Sie sollen sofort schießen. Wenn möglich nur auf die Beine, aber auf jeden Fall schießen. Und lassen Sie diese Frettchen im Kombüsenbereich los.«

21. Die Gesandten
    Als das Split-Schiff näher kam, verbarg die grelle Flamme seines Fusionsantriebs alles, was auf seine Bauweise hätte schließen lassen. Die MacArthur wartete hinter eingeschaltetem Schutzfeld. Hundert Kilometer entfernt lag die Lenin auf Beobachtungsposten.
    »Schiff klar zum Gefecht, Mr. Staley«, befahl Blaine ruhig.
    Staley ergriff den großen roten Hebel, der jetzt auf Bereitschaftszustand wies, und schwang ihn im Uhrzeigersinn herum. Sirenen schrillten, dann ertönte von einer Bandaufnahme das Trompetensignal >Zu den Waffen!< Kurz und klar hallten die Töne durch die stählernen Gänge.
    »Achtung, Achtung! Alle Mann auf Gefechtsstationen! Alle Mann auf Gefechtsstationen!
    Alarmzustand Rot Eins!«
    Offiziere und Besatzungsmitglieder eilten auf ihre Posten — Geschützmannschaften, Ortungsfachleute, Torpedomaats, Flotteninfanteristen. Techniker und Köche und Magazineure wurden zu Reparaturarbeitern. Überall im Schiff bemannten Sanitäter Erste-Hilfe-Stationen. Alles ging rasch und lautlos. Rod fühlte heißen Stolz in sich aufsteigen. Cziller hatte ihm ein gut geführtes Schiff übergeben, und das war es bei Gott immer noch. »Kommunikationszentrale meldet Zustand Rot Eins«, verkündete der Brückensprecher. Der Steuermannsmaat Dritter Klasse sprach nur aus, was ihm ein anderer vorsagte, und im ganzen Schiff gehorchten Männer seiner Stimme, aber er gab nie eigene Befehle. Er wiederholte nur Worte, die die MacArthur in die Tiefe des Weltraumsspringen ließen, die Lasergeschütze feuern lassen, Torpedos starten, Angriff oder Rückzug befehlen konnten, und er meldete Resultate, die Blaine meistens bereits von seinen Bildschirmen und Instrumenten bekannt waren. Er ergriff nie die Initiative, durfte es nicht, aber durch ihn wurde das Schiff kommandiert. Er war ein allmächtiger, hirnloser Roboter.
    »Geschützräume melden Zustand Rot Eins.«
    »Infanteriekommandant meldet Zustand Rot Eins.«
    »Staley, die Infanteristen, die nicht für Wachposten eingeteilt sind, sollen die Suche nach diesen entflohenen Splits fortsetzen«, befahl Blaine.
    »Aye, aye, Sir.«
    »Reparaturzentrale meldet Zustand Rot Eins.«
    Das Split-Schiff

Weitere Kostenlose Bücher