Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Arthritis-Form?« überlegte Sally. Sie packten die Hand vorsichtig wieder ein und inspizierten die nächste Kiste: Reste eines Fußes, der ebenfalls frei umhergeschwebt war. Er besaß einen kurzen, scharfen Dorn an der Ferse, und die Vorderkante des Fußes war hart wie ein Pferdehuf, ziemlich scharf und zugespitzt, völlig anders als die bisher bekannten Fußvarianten.
    »Lauter Mutationen?« meinte Sally. Sie wandte sich an Staley, der ebenfalls zum Ausladen abkommandiert worden war. »Sie haben doch gesagt, es hätte keine Strahlung mehr gegeben?«
    »Der Felsbrocken war sauber und kalt, äh — Sally«, sagte Staley. »Aber vor längerer Zeit muss die Strahlung fürchterlich gewesen sein.«
    Sally schauderte. »Ich frage mich, von was für Zeitspannen wireigentlich reden.
    Tausende Jahre? Es hängt jedenfalls davon ab, wie sauber die Bomben waren, mit denen sie den Asteroiden bewegten.«
    »Es gibt keine Möglichkeit, das noch festzustellen«, erklärte Staley. »Aber diese Wabenwelt wirkte alt, , Sally. Uralt. Das Älteste, mit dem man sie vergleichen könnte, ist die Große Pyramide auf der Erde. Mir kamen die Waben aber noch wesentlich älter vor.«
    »Hm«, meinte sie. »Aber das ist kein Beweis, Horst.«
    »Nein. Aber dieser Steinbrocken ist alt — ich hab's gefühlt.«
    Die genaue Untersuchung der Fundstücke würde warten müssen. Allein das Ausladen und sichere Verstauen dauerte bis in die erste Wache, und alle waren rechtschaffen müde. Es war ein Uhr dreißig, drei Glasen der ersten Wache, als Sally in ihre Kabine zurückkehrte und Staley in den Geschützraum. Jonathon Whitbread blieb allein zurück.
    Er hatte während der Bridgepartie beim Kapitän zuviel Kaffee getrunken und war noch nicht müde. Schlafen konnte er später, würde es auch müssen, denn das Split-Schiff sollte während der Vormittagswache bei der MacArthur eintreffen — aber bis dahin waren es noch neun Stunden, und Whitbread war jung.
    Die Gänge der MacArthur waren nur halb so hell beleuchtet wie während des Schiffstages. Sie waren nahezu leer, und alle Kabinentüren waren geschlossen. Das immerwährende Stimmengewirr, das >tagsüber< jeden Korridor der MacArthur erfüllte, so daß man kaum mehr eine einzelne Stimme heraushören konnte, war der Stille gewichen.
    Die Spannung, die den Tag erfüllte, war jedoch auch jetzt noch zu spüren. Solange sie sich in dem fremden System aufhielt, würde es keine echte Ruhe auf der MacArthur geben. Und draußen, in einiger Entfernung, lag unsichtbar hinter seinem Schutzfeld der mächtige Zylinder der Lenin, deren Besatzung mit Doppelposten Wache stand.
    Whitbread musste an die riesigen Lasergeschütze des Schlachtschiffs denken: einige davon waren jetzt auf die MacArthur gerichtet. Whitbread hatte viel für die nächtlichen Wachen übrig. Man hatte Platz zum Atmen, Platz zum Alleinsein. Und wenn man wollte, konnte man auch Gesellschaft haben — wachhabende Besatzungsmitglieder, Wissenschaftler, die ihre Arbeit nicht unterbrechen wollten. Nur diesmal schien es, als ob alles schliefe. Nun gut, er konnte ein bisschen die Mini-Splits auf dem Vidi beobachten, sich noch einen letzten Drink genehmigen, ein bisschen lesen und dann schlafen gehen. Angenehm bei der ersten Wache war, daß man es sich in den leerstehenden Labors gemütlich machen konnte.
    Als er auf dem Vidi die Verbindung zu den kleinen Splits herstellen wollte, blieb der Schirm dunkel. Whitbread runzelte die Stirn — dann grinste er und machte sich auf den Weg zur Unteroffiziersmesse.
    Um es unumwunden festzustellen: Whitbread war spitz darauf, die beiden Mini-Splits bei sexueller Gymnastik zu erwischen. Ein Kadett musste schließlich sehen, wo er blieb in punkto Unterhaltung.
    Er öffnete die Tür — und etwas gelbbraun Geschecktes schoss ihm zwischen den Füßen durch und davon. In Whitbreads Familie hatte man immer Hunde gehalten, wodurch er sich gewisse Reflexe erworben hatte. Er sprang blitzartig zurück und schlug die Tür zu, damit sonst nichts mehr entwischen konnte, und spähte dann den Korridor hinunter.
    Er sah es einen Moment ganz deutlich, bevor es in Richtung der Mannschaftskombüse verschwand: eins der Mini-Splits, mit einem rucksackartigen Ding auf den Schultern, das das Junge sein musste.
    Das zweite erwachsene Split musste noch im Messeraum sein. Einen Augenblick lang zögerte Whitbread. Er hatte junge Hunde eingefangen, indem er ihnen sofort nachsetzte. Das Split war in der Kombüse — aber es kannte ihn nicht,

Weitere Kostenlose Bücher